Sieben neue China-Fabriken |
14.03.2013 15:58:33
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Volkswagen sieht 2013 als Bewährungsprobe
Deutschlands größter Industriekonzern macht schon heute ein Drittel seines Absatzes im Reich der Mitte und will dort in fünf Jahren vier Millionen Fahrzeuge produzieren können - rund 75 Prozent mehr als heute. Für das Gesamtgeschäft warnte Winterkorn aber: "2013 wird für die gesamte Branche zum Jahr der Bewährung. Auch für uns. Der Wettbewerbsdruck ist hoch und steigt weiter."
Er bekräftigte die bereits Ende Februar aufgestellte Prognose. Demnach will der Zwölf-Marken-Konzern dieses Jahr zwar mehr Geld umsetzen und mehr Fahrzeuge absetzen. Mit steigenden Gewinnen aus dem laufenden Geschäft rechnet er aber nicht. An dieser Stelle sei das Ziel "wieder das hohe Vorjahresniveau zu erreichen".
Pötsch sprach von einer "realistischen Grundlage". 2012 hatte VW vor Zinsen und Steuern (Ebit) 11,5 Milliarden Euro eingefahren. Der Überschuss war wegen Sondereffekten aus der Porsche-Übernahme um knapp 40 Prozent auf die Rekordzahl von fast 22 Milliarden Euro geschnellt - der höchste Wert, den ein deutscher Konzern bislang erzielt hat, wie VW bereits Ende Februar bekanntgab. Der Umsatz des Konzerns stieg von 159,3 Milliarden Euro auf 192,7 Milliarden Euro. Über neun Millionen Fahrzeuge wurden produziert.
Weitere Gewinnsprünge werden aber vorerst nicht erwartet. Und das obwohl 2013 das erste komplette Jahr sein wird, in dem Porsche als profitabelster Autobauer der Welt ganz unter dem VW-Dach steht. Die Schwaben gehören seit August 2012 vollständig zum Konzern dazu und steuerten alleine in diesen fünf Monaten operativ fast eine Milliarde Euro bei. Doch angesichts der konstanten Ebit-Prognose scheint VW nun nicht davon auszugehen, dass dieses absehbare Porsche-Plus 2013 das Gesamtergebnis der VW-Familie merklich beflügelt.
Bremsen dürften die Nutzfahrzeuge im Konzern, Pötsch erwartet ein "schwieriges Jahr". Die Integration der Lkw-Marken MAN und Scania ist eine VW-Dauerbaustelle.
Winterkorn, der für 2012 rund 14,5 Millionen Euro Einkommen bekam, warnte vor zu viel Euphorie: "Die konjunkturelle Großwetterlage bleibt unsicher. Insbesondere Europa bleibt ein Wackelkandidat - die Schuldenkrise ist nicht überwunden. Die Märkte hier bleiben auf absehbare Zeit schwach."
Dennoch stehe das Langfristziel weiter: "Wir wollen den Volkswagen-Konzern bis 2018 an die Weltspitze der Automobilindustrie führen", sagte der Manager. VW sei dabei überzeugt, dass sich die Wachstumschancen weiter weg aus der alten Welt und hin vor allem nach Übersee verschieben. Die seit Jahren vorangetriebene Internationalisierung zahle sich nun aus. "Wir verkaufen heute rund 60 Prozent unserer Fahrzeuge außerhalb Europas", betonte Winterkorn.
"Mit dieser globalen Aufstellung können wir Zwischentiefs einzelner Märkte ausgleichen." Ein klarer Schwerpunkt der künftigen Ausgaben sei daher die Stärkung der globalen Präsenz. Die Entscheidung für Fabrik Nummer sieben in China sei jüngst erst gefallen. Sie solle im Süden oder Südwesten des Riesenreichs entstehen.
"Bis 2018 erhöhen wir unsere Kapazitäten in China auf über vier Millionen Fahrzeuge - parallel zur boomenden Nachfrage", sagte Winterkorn. "Die Zukunft von Volkswagen entscheidet sich mehr und mehr in China, Russland, Indien, Amerika und Südostasien." VW zählt weltweit 100 Werke. Zwölf stehen inzwischen schon auf dem wichtigsten Absatzmarkt China, sieben folgen nun dort.
Die Börse reagierte negativ auf die Bilanz. Die Vorzugspapiere verloren zeitweise rund drei Prozent, erholten sich aber zum Nachmittag. Börsianer sagten, der hohe Bargeldbestand, die niedrigen Lagerbestände und die konservative Prognose für 2013 signalisierten, dass VW wohl angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten mit Nachfragestörungen rechne.
/loh/DP/zb
WOLFSBURG (dpa-AFX)
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