Individuelle Abschlüsse 20.04.2020 17:58:00

Volkswagen schließt Diesel-Vergleich mit hunderttausenden Kunden in Deutschland - Aktie schließt im Plus

Volkswagen schließt Diesel-Vergleich mit hunderttausenden Kunden in Deutschland - Aktie schließt im Plus

Insgesamt würden rund 620 Millionen Euro ausgezahlt, teilte der DAX-Konzern mit. Die jeweiligen Einzelbeträge, die am dem 5. Mai ausgezahlt werden sollen, lägen zwischen 1.350 Euro und 6.250 Euro.

"Die hohe Zahl der heute geschlossenen Vergleiche zeigt, dass das Vergleichsangebot von unseren Kundinnen und Kunden als fair empfunden wurde und der Weg zum individuellen Vergleichsabschluss gut funktioniert hat", wird VW-Rechtsvorstand Hiltrud Werner in der Mitteilung zitiert. In den nächsten Tagen würden die noch circa 21.000 Fälle bearbeitet, die bislang nicht final geprüft werden konnten, so VW.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband zeigte sich zufrieden. "Es ist das erste Mal, dass Verbraucher sich in einem Massenverfahren dieser Größenordnung gemeinsam gegen einen Betrug zur Wehr setzen konnten", so vzbv-Vorstand Klaus Müller laut Mitteilung. Dass sich offenbar mehr als 80 Prozent der Berechtigten für den Vergleich entschieden haben, zeige, dass es richtig gewesen sei, ihn auszuhandeln. "Auch wenn wir uns eine Lösung gewünscht hätten, die wirklich jedem Betrugsopfer zu Gerechtigkeit verholfen hätte. Das war aber mit den derzeitigen Klagemöglichkeiten nicht zu erreichen."

VW und der Verband hatten sich im Februar auf den Vergleich für gut 262.000 vom Abgasskandal betroffene Dieselfahrer geeinigt. Insgesamt sollen sie 830 Millionen Euro erhalten.

Frist verlängert

VW erklärte zudem, dass sich interessierte Dieselfahrer noch bis zum 30. April registrieren lassen und fehlende Unterlagen nachreichen können. Ursprünglich war die Anmeldefrist Anfang dieser Woche ausgelaufen - man habe diese wegen des "großen Interesses" nun aber um zehn Tage verlängert. Wer sich im Vergleichsportal bis zum 20. April registriert hat und noch keine Annahmebenachrichtigung erhalten hat, dessen Fall wird weiter geprüft und bearbeitet", hieß es.

Dieselkunden, die zum Wochenbeginn wegen des Andrangs im Servicecenter nicht sofort durchkommen, können laut VW "die verlängerte Vergleichsfrist nutzen und es telefonisch wenn nötig erst in den kommenden Tagen versuchen". Chefjustiziar Manfred Döss erwartet, dass sich die Zahl der Vergleichsabschlüsse noch erhöht. Am Montag ging es letztlich im XETRA-Geschäft für die VW-Vorzüge um 0,11 Prozent auf 124,74 Euro marginal nach oben.

FRANKFURT (Dow Jones) / WOLFSBURG (dpa-AFX)

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