Rahmenbedingungen unsicher 13.03.2023 19:17:00

Volkswagen-Aktie sinkt: VW hat noch nicht über VW-Batteriezellwerk in Europa entschieden - Erste Zellfabrik in Kanada

Volkswagen-Aktie sinkt: VW hat noch nicht über VW-Batteriezellwerk in Europa entschieden - Erste Zellfabrik in Kanada

Für einen Standort in Nordamerika steht der Beschluss dagegen fest.

"Unsere drei Werke in Europa sind jetzt bis 2028 festgelegt", sagte der Vorstandschef der Techniksparte Powerco, Thomas Schmall, am Montag. Am bisherigen Motorenwerk Salzgitter, wo 2025 eine Zellfabrik die Produktion starten soll, gab das Unternehmen einen Überblick über den Stand der Planungen der eigenen Batteriezellfertigung. Der Vorlauf für neue Standorte nehme Jahre in Anspruch, erklärte der Manager. Zudem seien einige wirtschaftliche Rahmenbedingungen unsicher. "Warum sollten wir uns jetzt beeilen, die nächste (Fabrik) zu beschließen in dem Umfeld, das wir zurzeit haben? Es ist nicht sinnvoll, da zu einer schnellen Entscheidung zu kommen."

Ab 2025 sei wohl frühestens mit Details zum vierten Standort zu rechnen. Unter anderem machen sich osteuropäische Länder, aber auch weitere mögliche Kandidaten in Deutschland, etwa in Ostfriesland oder Sachsen, Hoffnung auf den Zuschlag für ein Batteriezellwerk. Insgesamt will VW europaweit zunächst sechs solcher Fabriken aufbauen. Auch auf anderen Kontinenten sollen einige entstehen. In der Diskussion ist eine für Nordamerika. Dort "deuten unsere Pläne mit der Marke Scout wahrscheinlich eine örtliche Zellfabrik" an, sagte Schmall.

Bei einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz im vergangenen Jahr war Kanada ins Gespräch gekommen, weil sich VW dort auch an Bergbauprojekten für Batterierohstoffe beteiligen will. Bei der Vorbereitung eines nordamerikanischen Zellwerks sei man nun "in der Finalisierung der Ansiedlungsentscheidung", sagte Schmall. Bis 2030 werde die Nachfrage nach elektrischer Energie für Batteriezellen in E-Autos in Nordamerika auf 60 bis 100 Gigawattstunden geschätzt.

VW baut erste Zellfabrik außerhalb Europas in Kanada

Der VW)-Konzern baut sein nächstes Werk zur Fertigung eigener Batteriezellen für E-Autos in Kanada. Geplant sei die erste solche Fabrik der internen Sparte PowerCo außerhalb Europas in St. Thomas in der Provinz Ontario, teilte das Unternehmen am Montag mit. "Das ist ein großer Schritt für Volkswagen. Glückwunsch an Kanada", sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall in Salzgitter. Dort stellte das Unternehmen seine Pläne vor. Mit der Entscheidung für den Standort der vierten europäischen Zellfabrik nach Nordschweden, Salzgitter und Valencia in Spanien will sich VW dagegen noch Zeit lassen.

Produktionsstart in St. Thomas - etwa auf halber Strecke zwischen der kanadischen Metropole Toronto und der US-Autostadt Detroit gelegen - soll 2027 sein. Erst kürzlich hatte Volkswagen angekündigt, im US-Bundesstaat South Carolina ein Werk für seine neue Pick-up-Marke Scout zu bauen. "Mit den Entscheidungen für die Zellproduktion in Kanada und für den Scout-Standort beschleunigen wir die Umsetzung unserer Nordamerika-Strategie", erklärte Konzernchef Oliver Blume.

In Europa plant VW insgesamt zunächst sechs Fabriken für eigene Akkuzellen von E-Fahrzeugen, auch um unabhängiger von asiatischen Zulieferern zu werden. Die Hälfte davon ist konkret beschlossen. "Unsere drei Werke in Europa sind jetzt bis 2028 festgelegt", sagte Schmall. Bis dahin habe der Konzern genügend eingeplante Kapazitäten für die eigene Batteriezellfertigung. Der Vorlauf für neue Standorte nehme Jahre in Anspruch. Zudem seien derzeit einige wirtschaftliche Rahmenbedingungen unsicher. "Warum sollten wir uns jetzt beeilen, die nächste (Fabrik) zu beschließen in dem Umfeld, das wir zurzeit haben? Es ist nicht sinnvoll, da zu einer schnellen Entscheidung zu kommen."

Bis 2025 sei wohl mit Details zum nächsten europäischen Standort zu rechnen. Volkswagen macht dies zum Teil von der Konjunkturentwicklung abhängig, aber auch von den Konditionen an verschiedenen Orten. Unter anderem erhoffen sich osteuropäische Länder sowie weitere mögliche Kandidaten in Ostfriesland oder in Sachsen einen Zuschlag.

Bei einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kanada war das Land für Nordamerika ins Gespräch gekommen, weil sich VW dort auch an Projekten zum Abbau von Batterierohstoffen beteiligen will. Zunächst hatte Schmall am Montag berichtet, zur Vorbereitung eines Zellwerks sei man "in der Finalisierung der Ansiedlungsentscheidung". Bis 2030 werde die Nachfrage nach elektrischer Energie für Batteriezellen in E-Autos in Nordamerika auf 60 bis 100 Gigawattstunden geschätzt.

In Mexiko hat die größte europäische Autogruppe ebenfalls Pläne. So sollen die Werke in Puebla und Silao ausgebaut werden, um in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts E-Autos und "möglicherweise auch Komponenten wie Elektromotoren zu montieren". Im US-Fahrzeugwerk Chattanooga (Tennessee) wird bald auch der ID.4 hergestellt./jap/DP/ngu

Die VW-Aktie verlor im XETRA-Handel 2,11 Prozent auf 131,04 Euro.

SALZGITTER (dpa-AFX) / SALZGITTER (Dow Jones)

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