Verbrenner-Aus gefordert |
10.01.2023 17:56:00
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Volkswagen-Aktie niedriger: Kernmarke VW verkauft weniger Autos - AUDI mit leichtem Absatzminus
Der Auftragsbestand sei nach wie vor sehr hoch, über alle Antriebsarten lägen in Europa rund 640 000 Kundenaufträge vor, hieß es. Das sind 18 Prozent mehr als vor einem Jahr. "Trotz anhaltender Versorgungsengpässe haben wir 2022 ein solides Absatzziel erreicht", sagte VW-Markenvertriebschefin Imelda Labbé. Insgesamt sind Stadtgeländewagen (SUV) bei VW weiter auf dem Vormarsch, ihr Anteil am Gesamtverkauf stieg um 4 Prozentpunkte auf 45 Prozent. In den USA waren bereits mehr als vier von fünf verkauften Fahrzeugen SUVs.
Der Volkswagen-Konzern will an diesem Donnerstag (12. Januar) seine Auslieferungszahlen aller Fahrzeugmarken insgesamt für das Vorjahr vorlegen.
AUDI 2022 wegen Chip-Engpässen mit leichtem Absatzminus
AUDI hat vergangenes Jahr wegen der weltweiten Halbleiterengpässe etwas weniger Premiumautos ausgeliefert. Wie die Volkswagen-Tochter mitteilte, wurden mit 1,61 Millionen Autos 3,9 Prozent weniger Fahrzeuge an die Kunden übergeben als im Vorjahr. Die Absatzkurve bei den vollelektrischen Modellen zeigt weiter nach oben: 2022 verkaufte AUDI den weiteren Angaben zufolge 44 Prozent mehr Stromer als im Vorjahr.
"Die starken Zahlen bei den vollelektrischen Modellen zeigen uns, dass unser klarer Fokus auf E-Mobilität der richtige Weg ist", wird Vertriebsvorständin Hildegard Wortmann in der Mitteilung zitiert.
Im wichtigsten Markt China schloss AUDI das Jahr 2022 mit 642.548 ausgelieferten Fahrzeugen und einem Minus von 8,4 Prozent ab. In den USA erzielte das Unternehmen ein Minus von 4,7 Prozent auf 186.875 Fahrzeuge. Auf dem Heimatkontinent stiegen die Verkäufe den weiteren Angaben zufolge dank eines Absatzbooms in Deutschland (+18,7 Prozent) leicht um 1,2 Prozent auf 624.498 Fahrzeuge.
Klima-Klage gegen VW: Gericht sieht schlechte Erfolgsaussichten
In einem Klimaschutz-Prozess gegen Volkswagen hat das Landgericht Braunschweig den drei von Greenpeace unterstützten Klägern wenig Hoffnung für ihre Ansprüche gemacht. Nach einer vorläufigen rechtlichen Einschätzung sei die Klage zwar zulässig, dürfte aber wenig Chancen auf Erfolg haben, machte der Vorsitzende Richter am Dienstag deutlich. In dem Zivilprozess wollen die drei Kläger unter anderem erreichen, dass dem Autobauer der Verkauf von Verbrennungsmotoren ab 2030 untersagt wird.
Ein weiteres Ziel der Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp und Martin Kaiser sowie der Fridays-for-Future-Aktivistin Clara Mayer ist, VW bis 2030 zu einem um 65 Prozent verringerten CO2-Ausstoß gegenüber 2018 zu verpflichten. Für dieses Vorhaben gab es aber im voll besetzten Braunschweiger Gerichtssaal am Dienstag einen Dämpfer. Die Kläger, von denen nur Kaiser und Mayer zum Prozessauftakt kamen, argumentieren nach Angaben von Gerichtssprecher Bastian Willers mit ihren Grundrechten. Diese gelten ihm zufolge aber unmittelbar im Verhältnis zwischen Bürgern und dem Staat.
Die Braunschweiger Zivilkammer erläuterte ihre vorläufige Einschätzung mit den geringen Erfolgsaussichten für die Kläger. "Hier ist die Besonderheit, dass sich Privatpersonen auf Klägerseite und ein privat handelndes Unternehmen auf Beklagtenseite gegenüberstehen", sagte Gerichtssprecher Willers. In diesem Verhältnis hätten die Grundrechte eben keine unmittelbare Wirkung.
Volkswagen zeigte sich im Kern in seiner Auffassung bestätigt. "Es war ein guter Tag, wir sind sehr zufrieden mit der Einschätzung des Gerichts", sagte VW-Anwalt Wolf Spieth. Bei der Umsetzung des Klimaschutzes liege der Vorrang beim Gesetzgeber, dort müsse gehandelt werden. Das Gericht sehe auch, dass VW eine erlaubte und genehmigte Tätigkeit ausübe.
Die Anwältin der drei Kläger, Roda Verheyen, kündigte an, bei einem entsprechenden Urteil in Berufung gehen zu wollen. Sie wollte auch nicht von einer kompletten Schlappe sprechen, weil das Gericht die Klage zumindest für zulässig hält. "Wir sind mitten im Streit und das ist gut so", sagte Verheyen. Was das Gericht aber über die Zulässigkeit hinaus gesagt habe, sei nicht ihre Rechtsauffassung und dogmatisch falsch. Eine Entscheidung will das Gericht am 31. Januar verkünden.
Kurz danach soll es im Februar mit einem ähnlichen Verfahren am Landgericht Detmold weiter gehen. Mit der Klage dort will Landwirt Ulf Allhoff-Cramer durchsetzen, dass VW den Verkauf von Autos und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren 2030 einstellt. Er kam zur moralischen Unterstützung der Kläger am Dienstag nach Braunschweig.
Vor verschiedenen Gerichten sahen und sehen sich neben VW aber auch andere Autobauer mit Klimaschutz-Forderungen konfrontiert. Die Deutsche Umwelthilfe ging etwa gegen BMW und Mercedes-Benz vor. Im Streit mit BMW will das Landgericht München sein Urteil im Februar verkünden. Eine ähnliche Klage des Vereins gegen Mercedes hatte das Landgericht Stuttgart im September abgewiesen.
EU-Parlament und EU-Kommission wollen die Zulassung neuer Verbrenner ab 2035 untersagen. Für gebrauchte Autos mit klassischen Antrieben gilt das nicht.
Im XETRA-Handel gab die VW-Aktie schlussendlich 0,58 Prozent auf 127,28 Euro ab.
BRAUNSCHWEIG/WOLFSBURG (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)
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