Dämpfer |
23.03.2021 15:44:00
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Volkswagen-Aktie deutlich schwächer: US-Richter weist Wettbewerbsklage von Prevent gegen VW ab - neuer Strategiechef
Das Gericht befand, der vorliegende Fall sei die Fortsetzung einer rechtlichen Auseinandersetzung in Deutschland zwischen europäischen Firmen, in der es um angeblich gesetzeswidriges Geschäftsgebahren einer deutschen Firma in Deutschland gehe - und daher solle er auch in Deutschland verhandelt werden.
Ein VW-Sprecher sagte, die Entscheidung reihe sich ein in Urteile zugunsten des Autobauers. "Sie zeigt, dass die Versuche der Prevent-Gruppe fruchtlos sind, Volkswagen im Ausland in gerichtliche Verfahren zu verwickeln", hieß es vom Konzern. Die Vorwürfe seien frei erfunden, Prevent habe mit der Klage nur die deutschen Gerichte meiden wollen.
Von Prevent hieß es, das Gericht in Detroit habe sich nicht zu Inhalten der Klage von Prevent USA geäußert, sondern lediglich formal argumentiert. "Es besteht aber keinerlei Anlass, von unseren Schadenersatzforderungen gegenüber Volkswagen abzurücken, daher werden wir diese nun auf anderem Wege geltend machen." Zuletzt habe es in Deutschland Urteile zugunsten von Prevent gegeben, die das Unternehmen zuversichtlich stimmten. Vor Weihnachten hatte Prevent vor dem Oberlandesgericht Celle einen Etappensieg verbucht: Die VW-Tochter Skoda muss dem Ex-Lieferanten nach der Aufkündigung eines Vertrags Schadenersatz zahlen, dabei ging es um Teile für Autositze.
Prevent hatte in der nun abgewiesenen US-Klage argumentiert, VW habe sich unrechtmäßig mit anderen Firmen abgesprochen, um Zukäufe von Prevent in den USA zu verhindern, dadurch sei der Gruppe ein Schaden von 0,75 bis 1 Milliarde Dollar entstanden. VW hatte erwidert, die Behauptungen von Prevent seien grundlos und gehörten nicht vor US-Gerichte.
VW und Prevent streiten sich schon lange vor Gericht, seit die von der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor kontrollierte Firmengruppe VW 2016 mit einem Lieferstopp von Teilen zu einem zwischenzeitlichen Produktionsstopp in mehreren Werken zwang. Grund war ein Zwist über Lieferbedingungen und Preise. Aktuell sind vor Gerichten weitere Verfahren anhängig, so etwa vor dem Landgericht Braunschweig.
Aber auch in den USA läuft noch eine weitere Klage von Prevent vor einem Gericht in Detroit. Dabei bezichtigt Prevent unter anderem Volkswagen und die Sitzehersteller Adient und Lear wettbewerbswidrigen Verhaltens, um Prevent vom Markt der Sitzbezüge für Autos auszuschließen. Volkswagen wies die Anschuldigungen zurück und hat auch in dem Fall die Abweisung der Klage beantragt.
VW bestätigt: Porsche-Manager Döllner löst Strategiechef Jost ab
Der Porsche-Manager Gernot Döllner wird zum 1. Mai Nachfolger von Michael Jost als Leiter der Strategie im VW-Konzern. Das Unternehmen bestätigte die Personalie am Dienstag, nachdem Jost vor gut zwei Wochen seinen Rückzug angekündigt hatte. Döllner arbeitete bei der renditestarken Tochter Porsche unter anderem bereits in der Produktstrategie, bis 2018 war der gelernte Maschinenbauer zudem für die Luxuslimousine Panamera zuständig.
Sein Vorgänger Jost gilt bei Volkswagen als Mitarchitekt wichtiger Zukunftsprojekte wie dem weltweiten Ausbau der E-Mobilität in neuen Modellgenerationen oder mehr Vernetzung im Auto. Er hatte zuvor auch die Ausrichtung der Konzern-Kernmarke sowie der tschechischen Tochter Skoda gesteuert. Laut eigener Website will sich Jost der Entwicklung "smarter" Yachten widmen und nun auch mehr von zu Hause aus arbeiten.
Zusätzlich zu seiner übergreifenden Strategiefunktion wird Döllner Chef des Generalsekretariats bei VW. Der bisherige Amtsinhaber Jürgen Rittersberger geht im April zu Audi nach Ingolstadt, wo er auf Arno Antlitz folgt - den neuen Finanzvorstand des Gesamtkonzerns. Die Strategie der Kernmarke VW Pkw verantwortet künftig Andreas Walingen.
Im XETRA-Handel fallen Volkswagen-Titel daraufhin zeitweise um 5,01 Prozent auf 225,70 Euro.
/men/knd/mis
DETORIT (dpa-AFX)
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