19.12.2012 14:48:00

voestalpine will Umsatz bis 2020 von 12 auf 20 Mrd. Euro steigern

Der börsenotierte Stahl- und Technologiekonzern voestalpine will bis 2020 ordentlich wachsen. Der Umsatz soll sich bis dahin von zuletzt 12,1 auf 20 Mrd. Euro ausweiten - das bedeutet ein durchschnittliches Plus von 5,7 Prozent jährlich, gab Unternehmenschef Wolfgang Eder heute, Mittwoch, die neue Konzernstrategie bekannt, die tags zuvor vom Aufsichtsrat abgesegnet wurde.

"20 Milliarden sind ein realistisches Ziel - wir werden uns an diesen Wert sowohl über Investitionen als auch über Akquisitionen annähern", so Eder. Wachstum winkt in erster Linie außerhalb Europas, und zwar in den Bereichen Mobilität (Automotive, Eisenbahn, Luftfahrt) und Energie (Produkte für die Öl- und Gasindustrie, Tiefseepipelines, etc.). Der Umsatzanteil der beiden Segmente soll in den kommenden Jahren von derzeit rund 60 auf maximal 70 Prozent klettern. Ein Drittel des Umsatzes will die Voest in anderen Bereichen halten.

"Ich glaube der Sprung auf 20 Mrd. Euro ist ambitioniert", sagte der Konzernchef. Vor zehn Jahren hatte die voestalpine erst 3,4 Mrd. Euro umgesetzt und ihren Konzernumsatz dann jährlich um 13,5 Prozent gesteigert.

Der Ausbau des Konzerns erfolgt laut Eder in jenen Teilen der Welt, wo Wachstum stattfindet - außerhalb Europas. Die Wertschöpfungskette im Verarbeitungsbereich soll verlängert werden. Expansionsziele sind Südostasien einschließlich China, Südamerika und - in Nischenbranchen - Nordamerika (USA und Kanada).

In Europa will die Voest ihre Position halten. Der Anteil des Stahlbereichs am Gesamtumsatz soll längerfristig von derzeit knapp unter 30 Prozent auf 25 Prozent sinken. "Die voestalpine ist schon heute kein Stahlkonzern mehr", so Eder. Der Konzern brauche aber die Stahldivision als "erstklassige Stahlbasis". "Wir bekommen die Qualität, die wir für unsere Finalprodukte brauchen, nicht am Markt", betonte der Voest-Chef.

Der Umsatzanteil Europas beträgt derzeit noch 73 bis 74 Prozent, soll sich bis 2020 auf etwa 60 Prozent verringern. Der außereuropäische Anteil an den Verkaufserlösen soll sich in den kommenden fünf oder sechs Jahren entsprechend - von derzeit 26 bis 27 Prozent auf etwa 40 Prozent - erhöhen. Langfristig, in etwa 15 Jahren, sollen sich die Umsätze in Europa und der übrigen Welt die Waage halten.

Der Beitrag der österreichischen Standorte zu den Verkaufserlösen sank seit 1995, dem Jahr des Börsengangs der voestalpine, von einem Drittel auf jetzt unter 10 Prozent. Damals erzielte der Konzern erst 6 Prozent der Verkaufserlöse außerhalb Europas. Mittlerweile werde der Standort Europa zunehmend infrage gestellt: "Wir sind immer weniger wettbewerbsfähig."

Um die Rohstoffkosten zu senken, die bei der Voest derzeit 60 Prozent der Gesamtkosten ausmachen, versucht der Konzern nun, zum Teil auf billigere Vormaterialen für die Stahlproduktion zurückzugreifen. In den USA oder in Kanada - die Standortentscheidung fällt demnächst - werden nun über 500 Mio. Euro in ein Werk gesteckt, in dem ein Ersatzprodukt für das teure Erz hergestellt und nach Europa verschifft wird.

Im Stahlbereich will die voestalpine ihren Umsatz in knapp zehn Jahren weiterhin primär in Europa tätigen. Doch gleichzeitig soll sich der Anteil außerhalb Europas von derzeit 9 auf 17 Prozent fast verdoppeln. "Europa bleibt die Schwerpunktregion im der Steel Division", bekräftigte Eder.

(Schluss) kre

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