Nach branchenweiter Razzia |
12.07.2018 17:52:00
|
voestalpine-Aktie im Minus: Deutsche Kartellwächter bestrafen Edelstahlfirmen
Konkret werfen die Kartellwächter sechs Unternehmen, darunter auch ArcelorMittal, illegale Preisabsprachen und den Austausch wettbewerblich sensibler Informationen vor. Die betroffenen Stahlhersteller hätten sich zumindest seit 2004 bis längstens zur Durchsuchung im November 2015 illegal untereinander abgestimmt.
"Die Unternehmen haben über Jahre hinweg wichtige Preisbestandteile beim Vertrieb von Edelstahl abgesprochen", so der Vorwurf der deutschen Kartellbehörde. Durch die abgestimmte, brancheneinheitliche Berechnung und Anwendung von Schrott- und Legierungszuschlägen und durch einen "weitreichenden Austausch wettbewerblich sensibler Informationen" sei der Preiswettbewerb zwischen den Unternehmen "erheblich beeinträchtigt" worden.
Die voestalpine habe die "Verstöße" innerhalb des Konzerns durch Routine-Überprüfungen ("Audits") aufgedeckt, wie sie heute, Donnerstag, in einer ersten Reaktion mitteilte. Die Ursprünge der Geschehnisse lägen in der länger zurückliegenden Vergangenheit und seien durch die voestalpine AG "nach ihrem Bekanntwerden vollumfänglich aufgearbeitet und dem Bundeskartellamt offengelegt" worden. "Die zentral involvierten Mitarbeiter sind nicht mehr im voestalpine-Konzern tätig", hieß es aus dem Unternehmen.
"Der voestalpine-Konzern akzeptiert keine Kartellverstöße", sagte Konzernsprecher Peter Felsbach zur APA. Unterstützt von einem "funktionierenden Compliance-System" habe auch der vorliegende Fall aufgedeckt werden können. Die Geschehnisse seien sofort nach ihrem Bekanntwerden vollumfänglich aufgearbeitet und dem deutschen Bundeskartellamt offengelegt worden.
Die Mitglieder des Vorstandes "waren in diesen Sachverhalten weder involviert, noch hatten sie darüber Kenntnis", betont man bei der voestalpine. Im Rahmen der Aufarbeitung des Sachverhalts habe die voestalpine alle Verbandsmitgliedschaften und -aktivitäten einer umfassenden Prüfung unterzogen und auf ein notwendiges Maß reduziert.
Die voestalpine prüft eigenen Angaben zufolge, ob Kunden der betroffenen Konzerngesellschaften durch die Geschehnisse ein Schaden entstanden sein könnte. Dabei werde auch zu beachten sein, dass die Erhebung transparenter und einheitlicher Zuschläge oftmals von der Kundenseite mitgetragen oder gar eingefordert worden seien. "Es wurden dafür auch keine Rückstellungen gebildet", so Felsbach.
Die voestalpine-Aktie notierte zu Börsenschluss 3,35 Prozent im Minus, allerdings wurden die Papiere heute Ex-Dividende gehandelt.
(Schluss) kre/itz
APAWenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu ArcelorMittalmehr Nachrichten
Analysen zu ArcelorMittalmehr Analysen
10.01.25 | ArcelorMittal Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
10.01.25 | ArcelorMittal Buy | Deutsche Bank AG | |
08.01.25 | ArcelorMittal Buy | Deutsche Bank AG | |
18.12.24 | ArcelorMittal Buy | Jefferies & Company Inc. | |
10.12.24 | ArcelorMittal Buy | Deutsche Bank AG |
Aktien in diesem Artikel
ArcelorMittal | 22,25 | 2,11% | |
voestalpine AG | 17,63 | 2,74% |