29.01.2015 13:45:00
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Visa will durch "Tokenisierung" Kreditkartenzahlungen sicherer machen
Der Einsatz eines "Token" als Platzhalter der tatsächlichen Kartennummer sei der Schlüssel, um "Sicherheit und Regulierbarkeit" unter einen Hut zu bringen. "Wir machen nicht den Safe noch sicherer, sondern den Inhalt des Safes für Verbrecher uninteressanter", sagte Bloching. Das System funktioniere so, dass etwa beim Einchecken in ein Hotel dort nicht die tatsächliche sondern eine Pseudo-Kartennummer abgespeichert werde. Die tatsächliche Kartennummer werde in einem Datensicherheitszentrum bei Visa gespeichert. Im Falle eines Diebstahles der Kreditkartennummern des Hotels könnten die Hacker damit nicht wahllos im Internet bezahlen, sondern wären beispielsweise nur auf die Bezahlung von Hotelrechnungen beschränkt.
Bloching sieht die Kreditkartenbranche in einem generellen Wandel. Die Bezahlsysteme veränderten sich in Richtung kontaktloses Bezahlen mittels Handys, Smartphones oder Online. "Einfachheit und Sicherheit" seien für die erfolgreiche Verbreitung des kontaktlosen und mobilen Bezahlens entscheidend.
Bloching rechnet damit, dass die EU-weite Regulierung der Interbankenentgelte den Händlern 6 Mrd. Euro an Einsparungen bringen wird. Alle Spieler in diesem System sollten davon Vorteile haben - Konsumenten, Händler, Banken, Dienstleister, Regulatoren, Betreiber und die digitalen Player. Das Bezahlen mit Karte dürfe nicht teurer als barzahlen sein. Visa Europe selbst werde heuer mehr als 200 Mio. Euro in neue Zahlungstechnologien investieren.
Großes Potenzial sieht Bloching im Umstand, dass Bargeld-Transaktionen in Europa noch immer einen Anteil von 70 Prozent haben. Gerade durch das mobile Bezahlen sollten Zahlungen einfacher, schneller aber auch sicherer werden. "Der Konsument ist experimentierfreudiger geworden", meinte Bloching.
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, mittels einer Smartphone-App weltweit in jeder Währung Zahlungen zwischen Privatpersonen abzuwickeln, etwa um Geld an Verwandte oder Freunde zu überweisen. "In maximal 20 Minuten ist das Geld beim Empfänger", so Bloching.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr - per Ende September 2014 - lag der Gesamtumsatz mit Visa-Karten in Europa bei über 2 Billionen Euro. Im Handel wurden über 1,5 Billionen Euro abgerechnet, Online-Käufe stiegen um 17 Prozent auf 280 Mrd. Euro. "Von 6 Euro in Europa bezahlten Euro entfällt ein Euro auf Visa", so Bloching. 514 Millionen Karten sind im Umlauf, davon 100 Mio. kontaktlose Karten. Es wurden 37 Mrd. Transaktionen abgewickelt. In Spitzenzeiten - zu Weihnachten - waren es pro Sekunde 1.622. Die Betrugsquote machte 0,045 Prozent aus. An Gebühren wurden 1,9 Mrd. Euro eingenommen, ein Plus von 9 Prozent. Der Gewinn stieg um 30 Prozent auf 343 Mio. Euro.
Die Kontaktlos-Technologie steht auch in Österreich im Mittelpunkt. Mehr als 30 Prozent der Terminals wurden bereits umgestellt, bis spätestens 2019 sollen alle Terminals ausgetauscht werden, sagte Österreich-Manager Kurt Tojner.
In Österreich sind 1,7 Millionen Visa-Karten in Gebrauch, davon 1,5 Millionen bei Privatkunden. Der Marktanteil betrage rund 40 bis 45 Prozent. Ein Drittel der Karten sind bereits mit Kontaktlosfunktion ausgestattet. Durchschnittlich wurde eine Visa-Karte 39 Mal pro Jahr eingesetzt. Der durchschnittliche Betrag pro Einkauf ging von 108 auf 90,7 Euro zurück, bei Firmenkarten liegt der Schnitt bei 130 Euro. Die Transaktionen nahmen um 14,4 Prozent zu.
(Schluss) ggr/itz
ISIN US92826C8394 WEB www.visa.com

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