Nicht nur Burry short |
29.05.2021 22:03:00
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Viele Pessimisten: Tesla-Aktie bleibt bei Shortsellern beliebt
• Auch zahlreiche weitere Shortseller konzentrieren sich auf Tesla
• E-Autopionier vor hohen Herausforderungen
Michael Burry, der einst die Finanzkrise vorhersah und dessen Wette gegen den heiß gelaufenen US-Häusermarkt später im Hollywood-Film "The Big Short" verfilmt wurde, bleibt für Tesla pessimistisch gestimmt. Wie aus jüngst aus einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorging, hielt der prominente Hedgefondsmanager mit seiner Firma Scion Asset Management zum Ende des ersten Quartals Tesla-Puts auf 800.100 Tesla-Aktien. Zu dem Zeitpunkt entsprach das 534 Millionen US-Dollar, die er auf einen Kursabsturz der Tesla-Aktie setzte.
Bereits im Februar hatte sich Burry pessimistisch zu Tesla gezeigt und erklärt, der Aktienkurs könne unter 100 US-Dollar fallen. Nachdem die Anteilsscheine des Elektroautoherstellers unter der Führung von Elon Musk im vergangenen Jahr um enorme 743 Prozent kletterten, ging es jedoch im bisherigen Jahresverlauf abwärts. So verlor das Papier seit Jahresbeginn rund 14 Prozent auf 604,69 US-Dollar (Schlusskurs vom 25. Mai 2021).
Tesla-Aktie sorgt für gespaltene Börsen-Community
Bei kaum einem Unternehmen ist die Börsengemeinde so gespalten wie bei Tesla. Auf der einen Seite gibt es die enthusiastischen Fans, auf der anderen Seite eine sehr große Zahl von Kritikern.
Positiv zu vermerken ist etwa, dass der E-Auto-Pionier im ersten Geschäftsquartal sowohl Umsatz als auch Ergebnis deutlich steigern und sogar seinen bislang höchsten Quartalsgewinn erreichen konnte. Vor diesem Hintergrund bekräftigte beispielsweise Tesla-Bulle Dan Ives von Wedbush Securities Mitte Mai sein Kursziel von 1.000 US-Dollar sowie sein "Overweight"-Rating.
Tesla bei Shortsellern beliebt
Trotzdem ist Tesla der Liebling der Shortseller. An der Börse können Anleger nämlich von fallenden Kursen profitieren indem sie Leerverkäufe von Wertpapieren tätigen. Das bedeutet, es werden Papiere verkauft, die sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht im tatsächlichen Eigentum des Verkäufers befinden - sie sind lediglich ausgeliehen und müssen zu einem bestimmten späteren Zeitpunkt auch wieder an den Verleiher zurückgegeben werden. Der Verkäufer (Shortseller) muss sich also spätestens zu diesem Termin wieder mit der Aktie eindecken, um sie an den Verleiher zurückgeben zu können. Fällt der Aktienkurs in der Zwischenzeit, so kann der Leerverkäufer die Papiere zu einem günstigeren Kurs kaufen als er sie zuvor veräußert hat. Die Differenz zwischen dem Verkaufs- und dem niedrigeren Kaufkurs ist sein Gewinn.
Eben auf solche Gewinne, resultierend aus einem fallenden Tesla-Kurs, spekulieren derzeit viele Investoren - nicht nur Michael Burry. "Tesla ist bei weitem der größte Short am Markt", erklärte Ihor Dusaniwsky, Analyst bei S3 Partners, gegenüber "Yahoo Finance Live". Und weiter: "Bereits seit mehreren Jahren ist es weltweit der größte Short".
Zusätzlich befeuert werde diese Entwicklung unter anderem von der derzeitigen Abwärtsbewegung bei Tech-Aktien. So geht derzeit an der Börse das Inflations-Gespenst um, und damit die Sorge vor steigenden Zinsen. Dies würde insbesondere den Tech-Sektor hart treffen, weil er in der Regel stark fremdfinanziert ist. "Die Leute shorten in diese Abwärtsbewegung", sagte Dusaniwsky.
Neben diesen wieder aufgekeimten Inflations- und Zinsängsten sowie dem gegenwärtige Chipmangel, mit dem die Techbranche derzeit zu kämpfen hat, sieht sich Tesla auch mit einigen individuellen Problemen konfrontiert: Michael Burry beispielsweise kritisiert insbesondere Teslas starke Abhängigkeit von regulatorischen Maßnahmen, denn der Elektroautobauer verdanke seine Gewinne insbesondere dem Verkauf von CO2-Zertifikaten. Hinzu kommen noch Schwierigkeiten im wichtigsten Absatzmarkt China.
Angesichts dessen wird Tesla nochmal deutlich stärker geshortet als andere Tech-Größen. Laut S3-Daten summieren sich die Short-Positionen für die Tesla-Aktie auf insgesamt 22,5 Milliarden Dollar (Stand 13. Mai). Wie Dusaniwsky erklärte, ist das fast so viel, wie für Amazon und Microsoft zusammen.
Redaktion finanzen.at
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