Gewinnsteigerung 18.03.2019 17:51:00

Versicherer Talanx hebt nach Gewinnplus die Dividende an - Aktie klar im Plus

Versicherer Talanx hebt nach Gewinnplus die Dividende an - Aktie klar im Plus

Die Ausschüttung je Aktie soll um 5 Cent auf 1,45 Euro steigen, wie das im SDAX gelistete Unternehmen am Montag in Hannover mitteilte. Nachdem schwere Naturkatastrophen 2017 am Talanx-Gewinn gezehrt hatten, stieg der Überschuss nun - wie schon auf Basis vorläufiger Zahlen bekannt - um fünf Prozent auf 703 Millionen Euro. Allerdings schlugen auch diesmal Katastrophen wie die Waldbrände in Kalifornien teuer zu Buche.

Für das laufende Jahr hat Vorstandschef Torsten Leue weiterhin eine deutliche Gewinnsteigerung auf rund 900 Millionen Euro im Auge. Analysten sind hier mit im Schnitt 919 Millionen noch etwas optimistischer.

Nach einem negativen Handelsstart lag die Talanx-Aktie am späten Morgen 1,6 Prozent im Plus bei 34,82 Euro. Zum Handelsschluss konnten die Anteilsscheine 2,74 Prozent auf 35,20 Euro zulegen.

Analysten hatten im Schnitt eine höhere Dividende erwartet - auch wenn der Versicherer mit gut 52 Prozent einen unüblich großen Teil seines Nettogewinns ausschüttet. Eigentlich hat sich der Konzern zu einer Ausschüttungsquote von lediglich 35 bis 45 Prozent verpflichtet. Der Großteil des Geldes geht an den Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI), einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, dem 79 Prozent der Talanx-Aktien gehören.

Unterdessen kommt Talanx beim Umbau seines stark belasteten Industriegeschäfts voran. Bis Anfang März habe das Unternehmen knapp 90 Prozent der bis 2020 geplanten Preiserhöhungen bei seinen Kunden durchgesetzt, hieß es. Die Sparte hatte zuletzt vor allem mit Großschäden in der Feuerversicherung zu kämpfen. Die Bruttoprämien in dem Segment legten im vergangenen Jahr von 4,5 auf 4,7 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stand jedoch ein Verlust von 16 Millionen Euro nach einem Gewinn von 91 Millionen im Vorjahr.

Zu dem Gewinnanstieg im Gesamtkonzern trug nicht zuletzt das Geschäft des weltweit viertgrößten Rückversicherers Hannover Rück bei, der dem Talanx-Konzern zu gut der Hälfte gehört. Der im MDAX gelistete Rückversicherer hatte seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr um mehr als zehn Prozent auf 1,06 Milliarden Euro gesteigert.

Boeing-Flugverbote

Der Versicherungskonzern Talanx erwartet durch den Boeing-Absturz in Äthiopien eine Belastung seiner Großschadenbilanz mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. "Das wird schon ein größerer Luftfahrtschaden werden", sagte am Montag der für die Rückversicherung zuständige Vorstand Ulrich Wallin, betonte aber: "Wir glauben, dass der Schaden netto gut zu verkraften ist." Als Rückversicherer ist die Talanx-Tochter Hannover Rück an allen Luftfahrtbereichen beteiligt, so auch bei Boeing.

"Der Unfall wird es wohl mit einem niedrigen zweistelligen Betrag auf unsere Großschadenbilanz schaffen", erklärte Talanx-Vorstandschef Torsten Leue bei der Vorlage der Geschäftszahlen 2018. Die Beteiligung wird erwartet bei der Produkthaftpflicht von Boeing sowie auch für die Airline-Schäden durch den Ausfall von Flugzeugen, die durch behördliche Flugverbote am Boden bleiben müssen.

/stw/tst/elm/mis

HANNOVER (dpa-AFX)

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Bildquelle: Talanx

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