Alle Optionen offen |
24.09.2020 10:54:00
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Veolia könnte Angebot für Suez-Anteil aufstocken oder ganz aufgeben
Dabei halte sich der Konzern alle Optionen offen. So schloss Frerot auch eine Erhöhung der Offerte nicht aus. Andererseits sei es möglich, dass das Angebot komplett fallen gelassen werde, sollte Engie nicht bis Ablauf der Frist akzeptieren. Ein öffentliches Übernahmeangebot sei danach aber ebenfalls eine Möglichkeit.
Veolia hatte Ende August seine Übernahmepläne bekannt gemacht. Es ist der zweite Versuch der Franzosen, den heimischen Konkurrenten zu übernehmen. Dabei sollen zunächst die Suez-Anteile des Energiekonzerns Engie erworben werden. Für dessen 29,9 Prozent an Suez bot Veolia Ende August 15,50 Euro je Aktie in bar, was einem Betrag von 2,9 Milliarden Euro entspricht.
2012 war die Suez-Übernahme durch Veolia unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert. Auch diesmal regt sich Widerstand. Suez selbst spricht von einem feindlichen Manöver und hat sich klar gegen die Übernahme ausgesprochen, die nicht im Sinne des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und Aktionäre sei.
Der französische Abfallentsorger hat deshalb inzwischen die Marktaufsicht AMF eingeschaltet. Suez-Chef Philippe Varin hatte bei einer Anhörung vor der Nationalversammlung am Mittwoch erklärt, dass sich Suez zu Wochenbeginn an die AMF-Führung gewandt habe. Demnach werde die AMF sehr bald zu diesem Thema tagen.
Nach dem Verteidigungsschritt von Suez dürften die Erfolgschancen von Veolia nach Einschätzung von Analyst Philippe Ourpatian von der Investmentbank Oddo gleich null sein. Er stufte daher in einer am Donnerstag vorliegenden Studie sein Votum für Veolia von "Buy" auf "Neutral" ab und das Kursziel von 15,50 auf 13 Euro. Auch ein öffentliches Übernahmeangebot für Suez sieht der Experte als wenig wahrscheinlich an.
Engie hatte im Juli die Beteiligung an Suez neben anderen Aktivitäten auf den Prüfstand gestellt und hat nun noch bis zum 30. September Zeit, das Angebot von Veolia anzunehmen. Das Management des Energiekonzerns hat sich jedoch bereits mit den Bedingungen des Angebots nicht einverstanden erklärt und Nachbesserungen gefordert. Deshalb führten beide Seiten zuletzt Gespräche über den Preis.
Das Engie-Management sei offenbar zuversichtlich, einen höheren Preis erzielen zu können, schrieb Independent-Analyst Sven Diermeier in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Er sieht neben einer Aufstockung weitere Optionen wie ein feindliches, öffentliches Übernahmeangebot von Veolia für Suez, ein eigenes Kaufangebot von Suez für den Anteil bei Engie oder aber den Auftritt eines ?Weißen Ritters? für Suez. Der Druck auf das Suez-Management sei jedenfalls von Vorteil für Engie.
/tav/ssc/stk
LA DEFENSE (dpa-AFX)
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