11.11.2020 10:00:41
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VCI bekräftigt nach Erholung im Sommer Jahresprognose 2020
Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den coronabedingten Einbrüchen im Frühjahr hat sich das Geschäft der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland im dritten Quartal wieder etwas erholt. Verglichen mit dem Vorquartal zeigten alle Kennziffern Zuwächse, das Niveau des Vorjahres erreichten sie jedoch noch nicht, wie aus dem jüngsten Quartalbericht des Branchenverbandes VCI hervorgeht.
An der Prognose von Anfang September hielt der VCI fest. Danach wird die Chemieproduktion 2020 hierzulande um 3 Prozent und der Umsatz um 6 Prozent schrumpfen. Die Geschäftsaussichten hätten sich zuletzt wieder eingetrübt, erklärte der VCI unter Verweis auf die zweite Infektionswelle und die damit einhergehenden Schutzmaßnahmen.
"Der Chemie steht nach der aktuellen Erholung ein schwieriges Schlussquartal bevor", sagte VCI-Präsident Christian Kullmann. "Auch wenn der Auftrieb in der Industrie stark war, droht durch Corona ein neuer Dämpfer." Viele Kunden aus der Industrie hielten sich mit Bestellungen zurück und führen auf Sicht. Bis zum Jahresende dürften sich die Kennzahlen nicht mehr verbessern.
Im dritten Quartal zeigte nach starker Nachfrage aus der Industrie vor allem die reine Chemiebranche kräftige Zuwächse. Hier stieg die Produktion gegenüber dem Vorquartal um 4,9 Prozent. Inklusive Pharma betrug das Wachstum nur 1,9 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Chemieanlagen stieg um 4,1 Punkte auf 81,6 Prozent.
Basis- und Feinchemie erlebten eine Ausweitung der Produktion; auch die Hersteller von Wasch- und Körperpflegemitteln erhöhten den Ausstoß, wenn auch moderat. In der Pharmabranche blieb die Auslandsnachfrage aus und sorgte für eine insgesamt rückläufige Produktion.
Der Branchenumsatz zog gegenüber dem Frühjahr um 2,8 Prozent auf 43,8 Milliarden Euro an. Die stärkste Nachfrage kam aus dem Inland, aber auch das Europageschäft entwickelte sich laut VCI zuletzt positiv. Ansonsten gab es keine Erholung. Die Preise stiegen um 0,5 Prozent. Einen noch stärkeren Anstieg verhinderten der nach wie vor niedrige Ölpreis und die noch immer schwächere Nachfrage.
Gegenüber dem Vorjahresquartal ging der Umsatz der Branche um 7,5 Prozent zurück. Dafür waren 2,6 Prozent niedrigere Erzeugerpreise und die im Jahresvergleich geringere Nachfrage verantwortlich. Die Produktion fiel um 1,7 Prozent schwächer aus.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio
(END) Dow Jones Newswires
November 11, 2020 04:01 ET (09:01 GMT)
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