Deutliche Steigerung geplant 05.06.2019 17:57:00

Varta-Aktie knickt deutlich ein: Produktionserweiterung geplant, aber Kapitalerhöhung droht

Varta-Aktie knickt deutlich ein: Produktionserweiterung geplant, aber Kapitalerhöhung droht

Hintergrund sei der stetig wachsende Auftragsbestand für Lithium-Ionen-Batterien, der eine Kapazitätserweiterung und zusätzliche Investitionen von 100 Millionen Euro erforderlich mache, sagte Finanzvorstand Steffen Munz laut Mitteilung bei Vorstellung der Pläne des SDAX-Unternehmens am Mittwoch in Ellwangen.

Das von Varta benötigte Investitionsvolumen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten soll aus dem Mittelzufluss des laufenden Geschäfts heraus oder möglicherweise durch eine Kapitalerhöhung finanziert werden, hieß es seitens des Konzerns. Diese könnte in Abhängigkeit von den Marktgegebenheiten zeitnah durch eine Platzierung von Aktien bei institutionellen Anlegern durchgeführt werden.

Bis zum Jahr 2021 soll die Produktion bei den Lithium-Ionen-Batterien von über 80 Millionen Zellen 2020 auf deutlich über 100 Millionen Zellen pro Jahr gesteigert werden. "Wir stehen am Anfang eines großen Booms, von dem wir überproportional profitieren", sagte Varta-Chef Herbert Schein. Man wachse deutlich schneller als der Markt, daher sei eine massive Erhöhung der Produktionskapazitäten nötig. Im Jahr 2020 strebe das Unternehmen einen Marktanteil von rund 50 Prozent im Geschäft mit Lithium-Ionen-Zellen an.

Varta ist seit seinem erneuten Börsengang im Oktober 2017 stark gewachsen und hatte erst kürzlich seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Demnach soll der Umsatz 2019 auf 310 bis 315 Millionen Euro steigen, ein Plus von 14 bis 16 Prozent im Jahresvergleich. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) soll um bis zu ein Drittel anziehen auf 64 bis 67 Millionen Euro. Beide Kennzahlen beziehen sich auf das Wachstum aus eigener Kraft unter konstanten Wechselkursen.

So reagiert die Varta-Aktie

Varta-Aktien haben am Mittwoch nach ihren deutlichen Anfangsgewinnen rasant ins Minus gedreht. Letztlich notierten sie 4,83 Prozent tiefer bei 44,35 Euro und waren damit Schlusslicht im SDAX.

Börsianer begründeten den Abwärtsschwenk mit der drohenden Kapitalerhöhung bei dem Batteriehersteller.

Mainfirst-Analyst Florian Pfeilschifter sieht die Nachricht aber längerfristig positiv für das Unternehmen: Selbst wenn die gesamte Investitionssumme über eine Kapitalanhebung finanziert würde, dürfte dieser strategische Schritt zu einer dreiprozentigen Gewinnsteigerung (EPS) im Jahr 2021 führen.

/edh/mis

FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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