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Präsidentschaftswahlen 04.09.2024 23:43:00

US-Wahlen und die Börse: Panikmache oder realer Einfluss?

US-Wahlen und die Börse: Panikmache oder realer Einfluss?

• US-Präsidentschaftswahlen im November 2024
• Verschiedene Branchen könnten von jeweiligem Wahlsieg profitieren
• Analysten warnen davor, Depots konzentriert auszurichten

Im späten Herbst 2024 werden in den USA wichtige Wahlen abgehalten. So wird nicht nur ein neues Staatsoberhaupt gewählt, es finden gleichzeitig auch Kongresswahlen statt. Auch an den internationalen Aktienmärkten finden US-Präsidentschaftswahlen Beachtung, schließlich gilt der US-Präsident als einer der mächtigsten Menschen der Welt und kann internationale Entwicklungen in Gang setzen, die sich auch auf die weltweiten Märkte auswirken.

In 2024 dreht sich alles um die Frage: Harris oder Trump? Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris war als Kandidatin für die US-Demokraten nachgerückt, nachdem US-Präsident Joe Biden seine Kandidatur zur Wiederwahl zurückgezogen hatte. Für die US-Republikaner versucht unterdessen der ehemalige Präsident Donald Trump das Amt erneut für sich zu gewinnen.

Diese Bereiche könnten jeweils profitieren

Experten sind sich einig, dass der Sieg eines jeweiligen Kandidaten auch bestimmte Bereiche der internationalen Märkte mit nach oben ziehen dürfte. Mehr Prognosen lassen sich in diesem Zusammenhang dafür aufstellen, wie die Märkte auf eine Wiederwahl Trumps reagieren dürfte, weil hier ein Blick auf seinen vergangenen Wahlsieg und die anschließende Amtszeit geworfen werden kann. So gilt der Republikaner als wirtschaftsfreundlich, wovon insbesondere Industrien wie Öl, Gas und Kohle profitieren dürften. Insgesamt schätzt AXA Investment Managers-Experte Chris Iggo das Wahlprogramm Trumps laut dem Handelsblatt als "Mischung aus Protektionismus, Deregulierung, Steuersenkungen, einer wenig klimafreundlichen Energiepolitik und einem konservativen Gesellschaftsbild" ein.

Börsenexperte Jim Cramer kann sich derweil vorstellen, dass unter Trump mehr Fusionen und Übernahmen zustande kommen, da er hier möglicherweise nachsichtiger sei. Dies könnte sich dann positiv auf Investmentbanken wie Morgan Stanley, Goldman Sachs & Co auswirken. Sollte Trump seine Pläne durchsetzen können, Zölle auf Waren aus dem Ausland zu erhöhen, könnte sich das wiederum auf Technologiekonzerne auswirken und die Inflation wieder befeuern. Auch die Wiederentfachung des Handelskriegs mit China ist denkbar, was "die Handels- und Finanzentkopplung zwischen den beiden Ländern vorantreiben" dürfte, erklärt Eswar Prasad, Wirtschaftsprofessor an der Cornell University, laut CNBC.

Auf der anderen Seite steht die US-Demokratin Kamala Harris, für die es die erste Amtszeit wäre, weshalb hier lediglich ein Blick auf ihre wirtschaftspolitischen Ambitionen in der Vergangenheit geworfen werden kann. So wird angenommen, dass Harris eine ähnliche Wirtschaftspolitik wie die von Joe Biden verfolgen dürfte. Da sich diese besonders durch Investitionen in grüne Technologien und Infrastruktur auszeichnet, dürften jene Sektoren von einem Harris-Sieg profitieren. Gleichzeitig setzte sich die Vizepräsidentin in der Vergangenheit laut "CryptoDnes" für "Medizinische Versorgung für alle" ein, weshalb möglicherweise auch der Gesundheitsbereich profitieren könne.

Nur kurzfristige Auswirkungen zu befürchten

Kommt es bei einem jeweiligen Wahlsieg also zu entsprechend deutlichen Auswirkungen auf dem Aktienmarkt? Geht es nach Matthias Gentsch von Rothschild & Co Wealth Management sollten Anleger ihre Depots eher nicht auf einen möglichen Präsidentschaftssieger ausrichten: "Das sind Spekulationen, die allenfalls kurzfristig funktionieren", urteilt er laut dem Handelsblatt.

Zum gleichen Urteil kommt auch eine Analyse der Privatbank M.M. Warburg, wie das Nachrichtenportal schreibt. Hierfür hat man einen Blick auf die Entwicklung sogenannter Trump Trades in den Monaten nach der ersten Wahl Donald Trumps in 2017 geworfen und dabei herausgefunden, dass solche Aktien, aus dem Finanz- und Energiesektor lediglich für rund zwei Monate eine bessere Performance aufwiesen. Wird die gesamte Amtszeit des Republikaners betrachtet, kehrt sich der Trend sogar um - als Gewinner gingen hier Technologie- und Gesundheitstitel hervor.

US-Wirtschaft wichtiger als Wahlausgang

Am Ende kommen verschiedene Experten laut dem Handelsblatt zu dem Schluss, dass es letztlich nicht wirklich entscheidend sei, wie die US-Präsidentschaftswahlen ausgehen werden. So meint Christian Schwab von Rothschild & Co Wealth Management: "Man sollte die Wahl nicht zu hoch hängen", wie ihn das Nachrichtenportal zitiert. So komme es bei der künftigen Gestaltung der Politik schließlich nicht nur auf den Präsidenten, sondern auch darauf an, wie sich die Verhältnisse im Kongress und dem Senat verändern. Komme es hier zu keiner Änderung des Mehrheiten, sei es laut JPMorgan-Stratege David Kelly auch eher unwahrscheinlich, dass es einen dramatischen Kurswechsel gäbe.

Was sich auf der anderen Seite stärker auf die Aktienmärkte als die US-Wahlen auswirken dürfte, sei die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft. Dies hat auch gut der Ausverkauf vom 5. August 2024 widergespiegelt, bei dem neben anderen Faktoren US-Rezessionssorgen angesichts eines schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichts zu einem globalen Börsenbeben geführt hatten.

Redaktion finanzen.at

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