Ermittlungsdruck erhöht 30.07.2014 09:53:48

US-Behörde will angeblich Deutscher Bank und Barclays Aufpasser schicken

Die Behörde wolle den beiden europäischen Geldhäusern wegen des Verdachts von Devisenmanipulationen Aufpasser ins Haus schicken und habe darüber bereits deren Anwälte informiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person, die damit einen Bericht des "Wall Street Journal" (Mittwoch) bestätigte. Die betroffenen Institute wollten sich dazu nicht konkret äußern.

Der Schritt basiere auf einer ersten Auswertung von umfangreichen Daten, hieß es. Die Behörde hatte vor einem halben Jahr zahlreiche Dokumente von 19 Banken angefordert. Nach einer ersten Durchsicht blieben mehr als ein Dutzend Institute unter Verdacht, berichtete das "Wall Street Journal". Die Deutsche Bank und Barclays sind neben der Citigroup die beiden weltweit größten Akteure im Devisenhandel.

Die Aufpasser (Monitors) sollen umfangreiche Kompetenzen bekommen - von Befragungen von Händler und Kunden bis zur Beobachtung der genauen Abläufe in den Handelsräumen. Dass Aufseher direkt in den Banken platziert werden, ist nicht ungewöhnlich. Neu ist laut "WSJ" aber, dass dies während laufender Untersuchungen passiert. Die DFS ist eine junge Behörde, die erst 2011 vom Bundesstaat New York gegründet wurde. Seitdem hat sich der DFS-Chef Benjamin Lawsky mit seinem oft unkonventionellen und offensiven Vorgehen den Ruf als "härtester Polizist der Wall Street" erworben.

Behörden weltweit ermitteln seit mehr als einem Jahr wegen mutmaßlicher Manipulationen der Devisenkurse. Über ein Dutzend Banken haben deshalb bereits Mitarbeiter gefeuert, darunter auch die Deutsche Bank. Ermittelt wird auch wegen möglicher Betrügereien bei anderen wichtigen Finanzdaten, etwa bei den Preisen für Gold und Silber. Wegen Manipulationen von Zinssätzen sind weltweit bereits rund ein Dutzend Banken zu Strafen verdonnert worden, darunter auch die Deutsche Bank.

/enl/mmb/stb

NEW YORK (dpa-AFX)

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