28.11.2014 17:37:30
|
UPDATE3: GDL schließt Bahn-Streiks vorerst bis Donnerstag aus
-- GDL will Angebot der Bahn prüfen, Weselsky nach Verhandlungen ernüchtert
-- Bahn: Zuversichtlich, da wir Forderungen der GDL positiv beantwortet haben
(NEU: Bis Donnerstag keine Streiks)
BERLIN (AFP)--Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL weitere Streiks zumindest für die kommenden Tage ausgeschlossen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will bis nächsten Donnerstag ein erweitertes Angebot der Bahn prüfen, wie GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag nach einer weiteren Verhandlungsrunde in Berlin sagte. Bis dahin werde nicht gestreikt. Beide Seiten bewerteten die Verhandlungen unterschiedlich.
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte nach den Gesprächen mit der GDL: "Ich bin zuversichtlich, weil wir die maßgeblichen Forderungen der GDL positiv beantwortet haben." Einer Fortsetzung der Verhandlungen stehe seiner Ansicht nach nichts im Wege.
Die Bahn schlug nach Unternehmensangaben vor, neben Lokführern und Zugbegleitern stufenweise weitere Berufsgruppen in die Verhandlungen mit der GDL einzubeziehen. Dabei sollten konkurrierende Regelungen vermieden werden, erklärte das Unternehmen. Damit sei die Bahn auf maßgebliche Forderungen der GDL eingegangen. Die GDL wiederum habe akzeptiert, dass aus Sicht der Bahn am Ende inhaltsgleiche Regelungen stehen müssten.
Die Bahn verhandelt parallel mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Unterschiedliche Tarifverträge für gleiche Berufsgruppen will das Unternehmen dabei auf jeden Fall vermeiden.
GDL-Chef Claus Weselsky dagegen äußerte sich nach den Verhandlungen "ernüchtert" und nannte als Grund das erweiterte Angebot. Das schriftliche Angebot entspreche nicht dem, was zuvor in den mündlichen Verhandlungen vereinbart worden sei, sagte er in Berlin. So seien in dem schriftlichen Angebot konkurrierende Tarifregelungen für gleiche Beschäftigungsgruppen bei der Bahn - und damit eine zentrale Forderung der GDL - ausgeschlossen. Hauptvorstand und Tarifkommission würden das Angebot nun prüfen.
In dem festgefahrenen Tarifkonflikt streiten sich GDL und EVG seit Monaten, wer für welche Berufsgruppe die Tarifverhandlungen führen darf. Bisher handelte die EVG für rund 140.000 Bahn-Angestellte die Arbeitsbedingungen aus, darunter Zugbegleiter, Lokrangierführer und Mitarbeiter im Bordservice. Die ungleich kleinere GDL war nur für die rund 20.000 Lokführer des Konzerns zuständig. Neuerdings verhandelt die GDL auch für Zugbegleiter verhandeln, die bei ihr organisiert sind.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2014 11:06 ET (16:06 GMT)- - 11 06 AM EST 11-28-14

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!