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05.12.2013 13:42:31

UPDATE2: Merck plant Milliardenübernahme in der Spezialchemie

   -- Merck bietet umgerechnet rund 1,9 Milliarden Euro für AZ Electronic Materials

   -- Transaktion wird vollständig aus Barmitteln finanziert

   -- Kein Verkauf von Sparten geplant

   -- Merck will Transaktion im zweiten Quartal 2014 abschließen

   (NEU: Aussagen aus der Pressekonferenz)

   Von Stefanie Haxel und Heide Oberhauser-Aslan

   Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA hat die Märkte mit der Ankündigung einer Großübernahme überrascht. Der Darmstädter Konzern will für die ehemalige Hoechst-Tochter AZ Electronic Materials (AZ) ein Übernahmeangebot abgeben und dafür umgerechnet rund 1,9 Milliarden Euro (1,6 Milliarden britische Pfund) bieten. Der Board of Directors von AZ will seinen Aktionären die Annahme des Angebots empfehlen. Die Ankündigung trieb die Merck-Aktie auf ein neues Rekordhoch. Mit der Übernahme des Anbieters von High-Tech-Materialien für die Elektronikindustrie will Merck seine Sparte Performance Materials stärken. Die Transaktion wird vollständig aus Barmitteln finanziert. Die Merck-Aktie legt am Mittag um 3,6 Prozent zu und ist damit der mit Abstand festeste Wert im DAX.

   Merck bietet den AZ-Aktionären 403,5 Pence je Aktie. Das ist ein Aufschlag von rund 41 Prozent auf den Durchschnittspreis der vorangegangenen drei Monate.

   Mit dem Schritt stärke Merck das Portfolio um ein weiteres hochprofitables Premiumgeschäft, sagte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley. Bislang ist das Geschäft mit Flüssigkristallen das profitabelste Segment im Konzern. Mit seinen hochreinen Spezialchemikalien für die Elektronikbranche erwirtschaftete AZ 2012 mit 1.100 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet 584 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 193 Millionen EURO.

   Das Geschäft von AZ fußt auf den beiden Standbeinen IC-Materialien und Optronics. Der Bereich IC-Materialien stellt unter anderem Prozesschemikalien her, die zum Beispiel in Tablet-Computern, Smartphones, MP3-Spielern oder Spielkonsolen eingesetzt werden. Die Sparte Optronics stellt unter anderem lichtempfindliche Lacke für die Herstellung von Flachbildschirmen her. Beide Sparten sollen bei Merck integriert werden, sagte Kley.

   Merck erwartet durch den Zusammenschluss ab 2016 jährliche Synergien von 25 Millionen Euro. Die Integrationskosten werden auf rund 50 Millionen Euro geschätzt, verteilt auf die Jahre 2014 bis 2016. Die Transaktion werde unmittelbar einen positiven Beitrag zum Gewinn je Aktie vor Einmaleffekten und Abschreibungen leisten, hieß es. Bei Zustimmung der Aktionäre will Merck die Transaktion im zweiten Quartal 2014 abschließen.

   Der Kaufpreis erscheine hoch, sei aber nicht branchenunüblich, war im Markt zu hören. Da Merck die Mindestannahmeschwelle mit 95 Prozent recht hoch gehängt habe, sei dies wohl nötig. Zudem sei AZ Zulieferer für Chemikalien für iPad und iPhone, sagte ein Händler. Angesichts des starken Wachstums in dieser Branche würden auch die Zulieferer entsprechend hoch bewertet. Analysten von Equinet schließen angesichts der hohen Annahmeschwelle nicht aus, das Merck die Offerte noch erhöhen könnte.

   Das AZ-Geschäft war ursprünglich ein Teil der deutschen Hoechst AG, bis das Schweizer Chemieunternehmen Clariant Ende der 1990er Jahre von Hoechst das Spezialchemiekaliengeschäft übernahm, inklusive AZ. 2004 wurde das Geschäft dann von dem Finanzinvestor Carlyle gekauft und erstmals als eigenständiges Unternehmen gegründet. Die Rückkehr einer ehemaligen Hoechst-Sparte zu Merck sei positiv, sagte ein Händler.

   "Strategisch passt das", sagte auch Ulrich Huwald von Warburg Research. Die Kombination sei werterhöhend für Merck, weil AZ den Bereich der LCD-Produktion für Bildschirme ergänze. AZ verfüge über wichtige Großkunden aus dem Hi-Tech-Bereich wie Samsung, Intel, Toshiba und Apple. Zudem komme die Übernahme nicht überraschend: Merck habe bereits angedeutet, dass das Jahr 2014 nach dem Abschluss des Restrukturierungsprogrammes zu einem Jahr der Übernahmen werden könne, sagte der Analyst.

   Mitarbeit: Michael Otto Denzin und Thomas Rossmann.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   December 05, 2013 07:10 ET (12:10 GMT)

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