06.05.2016 19:10:48

UPDATE2/Deutsche Bank im Visier italienischer Ermittler

   --Vorwurf der Marktmanipulation im Jahr 2011

   --Grund für erneute Ermittlungen in Italien noch unklar

   --Sprecher: Sehen keine rechtliche Grundlage für Untersuchung

   (NEU: Weitere Aussagen Deutsche Bank, Hintergrund)

   Von Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank ist wegen des Vorwurfs der Marktmanipulation ins Visier der Staatsanwaltschaft im süditalienischen Trani geraten. "Die Deutsche Bank kooperiert mit den Behörden in dieser Angelegenheit", sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Gleichwohl sehe die Bank hier "keine rechtliche Grundlage" und man sei "überzeugt, korrekt gehandelt zu haben", fügte der Sprecher hinzu.

   Bereits 2011 habe die Deutsche Bank der italienischen Wertpapieraufsichtsbehörde Consob auf eine ähnliche Anfrage Auskünfte und entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt, sagte er. Die italienische Staatsanwaltschaft war zunächst nicht zu erreichen.

   Hintergrund sind Finanzgeschäfte im Zeitraum von Dezember 2010 bis Juli 2011 im Milliardenvolumen. Die Deutsche Bank hatte sich in einem öffentlichen Researchbericht positiv zu italienischen Staatsanleihen geäußert, aber ihre eigenen Positionen abgebaut.

Anleihenportfolio blähte sich durch Postbank auf Die Bank hatte Ende 2010 die Postbank, die jetzt wieder zum Verkauf steht, konsolidiert. Die Tochter hatte italienische Staatsanleihen mit in den Konzern gebracht, so dass die Deutsche Bank Ende 2010 auf einen Gesamtbestand im Volumen von acht Milliarden Euro kam. Ein halbes Jahr später wies sie nur noch italienische Staatsanleihen in Höhe von einer Milliarde Euro aus, was damals zu Rückfragen der italienischen Wertpapieraufsichtsbehörde sorgte. Warum jetzt die Ermittlungen neu aufgenommen werden ist unklar.

   Vor der Finanzkrise, die Mitte 2007 ausbrach, hatten Banken in die als sicher geltenden Staatsanleihen investiert. Doch die Papiere insbesondere von einigen südeuropäischen Staaten erwiesen sich alles andere als sicher. Sie verloren massiv an Wert. Das führte bei den investierten Banken zu enormen Abschreibungen.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/mgo/jhe

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   May 06, 2016 12:39 ET (16:39 GMT)

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