UPDATE/Vonovia will Conwert Immobilien übernehmen

   -- Vonovia bietet Umtausch von Conwert-Aktien oder Barofferte an

   -- Umtauschofferte beinhaltet Prämie von 23,8 Prozent

   -- conwert und Aktionär Adler Real Estate unterstützen die Transaktion

   (NEU: weitere Details)

   Von Stefanie Haxel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Wohnimmobilienkonzern Vonovia setzt seine Einkaufstour fort: Der DAX-Konzern hat ein Übernahmeangebot für den österreichischen Wettbewerber Conwert Immobilien Invest SE abgegeben. Vonovia bietet den Conwert-Aktionären den Umtausch von je 149 Conwert-Aktien in 74 eigene Papiere an, wie der DAX-Konzern mitteilte. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 50 Prozent plus 1 Aktie.

   Die Aktien der Conwert Immobilien Invest AG wurden an der Deutschen Börse und in Wien am Montag zunächst vom Handel ausgesetzt. Nach Wiederaufnahme legte sie um 6,8 Prozent zu auf 17,26 Euro im deutschen Xetra-Handel. Händler werten die Übernahme positiv für Vonovia, da sich der DAX-Konzern damit in ein gut laufendes Geschäft einkaufe. Conwert hatte gerade erst gute Zahlen geliefert und den Ausblick für die operative Gewinnkennziffer Funds from Operation (FFO) erhöht.

   Die Vonovia-Aktie reagierte zunächst verhalten auf die Pläne, kam dann aber etwas unter Druck. Zuletzt lag sie knapp 1 Prozent im Minus. Der Kurs des Conwert-Großaktionärs Adler Real Estate zog um 6 Prozent an. Der SDAX-Konzern ist mit im Boot und hat sich verpflichtet, seinen gesamten Anteil im Rahmen des Umtauschangebots anzudienen.

Barofferte nur in Österreich verpflichtend Die Übernahmeofferte entspricht einem Gegenwert von 17,58 Euro je Conwert-Aktie basierend auf dem Schlusskurs von Vonovia am vergangenen Freitag, dem 2. September. Sie beinhaltet eine Prämie auf den durchschnittlichen Conwert-Kurs der vergangenen sechs Monate von 23,8 Prozent. Alternativ zum Umtauschangebot will Vonovia den Aktionären eine in Österreich verpflichtende Barzahlung in Höhe von 16,16 Euro je Anteil anbieten. Die Umtauschofferte bewertet das Unternehmen mit rund 1,66 Milliarden, die Barofferte mit rund 1,53 Milliarden Euro.

   Adler Real Estate hält unter Berücksichtigung der Conwert-Aktien, die auf Grundlage einer sogenannten Call-Option noch erworben werden können, mindestens 26,1 und bis zu 27,1 Prozent des Aktienkapitals von Conwert auf vollständig verwässerter Basis. Das Unternehmen rechnet mit einem Nettogewinn von 101 Millionen Euro bzw. einem Buchgewinn von 34 Millionen Euro aus der Transaktion.

   Die Bewirtschaftung der sich ergänzenden Immobilienportfolios beider Unternehmen ermögliche signifikante Wertsteigerungen für Mieter und Aktionäre, teilte Vonovia mit. Die Unternehmen erwarteten operative Synergien von mindestens 7 Millionen Euro sowie Finanzsynergien von 5 Millionen Euro pro Jahr. Der Standort Wien und die Börsennotierung sollen erhalten bleiben. Vonovia verfüge über ausreichende Mittel zur Finanzierung der Barkomponente des Angebots, hieß es in der Mitteilung.

   Bei einer erfolgreichen Übernahme kann Vonovia den Verwaltungsrat neu besetzen. Vonovia werde die Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder nominieren und habe sich verpflichtet, dass auch die Minderheitsaktionäre im Verwaltungsrat adäquat vertreten sein werden. Sämtliche Verwaltungsratsmitglieder von Conwert haben erklärt, ihr Amt bei erfolgreicher Übernahme zur Verfügung zu stellen, und Conwert wird auf Wunsch von Vonovia zwecks Neubesetzung des Verwaltungsrats eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.

   Vonovia werde sein rein bundesdeutsche Portfolio um die Metropole Wien ergänzen, für Conwert sei die Transaktion "eine sehr gute Gelegenheit, um das Potenzial unter einem neuen Dach weiterzuentwickeln", erklärte Conwert-Verwaltungsratschef Alexander Proschofsky in der Mitteilung.

   Die heutige Vonovia, die aus dem Zusammenschluss von Deutsche Annington und Gagfah hervorgegangen ist, war Anfang des Jahres mit ihrer geplanten 14 Milliarden Euro schweren Übernahme des nächstkleineren Konkurrenten Deutsche Wohnen gescheitert. Danach hatte Vorstandschef Rolf Buch ausgeschlossen, in nächster Zeit börsennotierte Immobilienunternehmen zu übernehmen.

   (Mitarbeit: Michael Denzin)

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   September 05, 2016 04:21 ET (08:21 GMT)

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