22.11.2016 12:11:47
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UPDATE/Volkswagen plant Comeback durch Elektroautos
--Volkswagen will Gewinnmarge bis 2025 auf 6 Prozent verdreifachen
--VW will im Jahr 2025 eine Million Elektroautos verkaufen
--VW plant für digitale Dienstleistungen mit einer Milliarde Euro Umsatz 2025
--Marke plant "Comeback-Story" in den USA
(NEU: Weitere Aussagen und Hintergründe)
Von Hendrik Varnholt
FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen will die Gewinnmarge der Kernmarke VW mit Stellenabbau, mehr Elektroautos, neuen digitalen Angeboten und weniger Fahrzeugvarianten bis zum Jahr 2025 auf rund 6 Prozent verdreifachen. "Wir werden Volkswagen grundlegend verändern", sagte Markenchef Herbert Diess am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wolfsburg. Die Marke mache dazu das Geschäft mit Elektroautos zum "strategischen Kernelement".
Mit der "Transform 2025+" genannten Strategie für den Umbruch will Diess die Marke VW nach eigenen Worten "an die Spitze der neuen Autoindustrie" führen. Dazu gehört es für Diess, die Marke schon im Jahr 2020 auf allen großen Märkten profitabel zu machen. Bislang verbucht VW etwa in den USA hohe Verluste. Für das Land, das besonders vom Abgasskandal betroffen ist, plane die Marke eine "Comeback-Story", sagte Diess. Die Entwicklung der Schwestermarke Audi zeige, dass sich in den USA mit Ausdauer auch aus einer aussichtslos scheinenden Position Erfolg haben lasse.
Marktführerschaft bei E-Autos angestrebt Die Kunden in den USA und anderen Ländern will Volkswagen in den nächsten Jahren vor allem mit Elektroautos von der eigenen Marke überzeugen. Im Jahr 2025 wolle VW rund eine Million elektrisch angetriebene Fahrzeuge verkaufen, sagte Diess. Für das Jahr plane die Marke zudem mit der Weltmarktführerschaft im Geschäft mit elektrischen Fahrzeugen. Die künftigen E-Autos will Volkswagen auf einer MEB genannten Plattform bauen. Der Baukasten soll anders als die bisherige Plattform MQB genug Platz für die Batterie bieten. Damit werde VW keinen Wettbewerbsnachteil bei der Reichweite von Elektroautos mehr haben, kündigten die Markenverantwortlichen an. Das Geschäft mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen solle "von Anfang an" profitabel sein, sagte Diess.
Derzeit wirft die Marke VW kaum noch Gewinn ab. Ihre bereinigte operative Marge schrumpfte im dritten Quartal dieses Jahr auf 1,5 Prozent. Dazu dürfte auch der Skandal um manipulierte Abgaswerte beigetragen haben. Beobachter sorgt die geringe Marge vor allem wegen der anstehenden Umbrüche in der Automobilindustrie: Volkswagen muss wie andere Autohersteller außer in Elektroautos viel in autonome Fahrzeuge, die Vernetzung der Autos und Mobilitätsdienstleistungen investieren.
Neue Stellen in der Software-Entwicklung geplant Schon im Jahr 2020 will Diess die Marge aber auf rund 4 Prozent erhöhen, wie er am Dienstag versprach. Dazu sollen auch Sparbemühungen beitragen. Die Zahl der Fahrzeugvarianten wolle Volkswagen in den nächsten Jahren um 30 bis 60 Prozent reduzieren, sagte Diess. Praktisch alle traditionell angetriebenen Autos will Volkswagen künftig auf der Basis des jahrelang entwickelten Baukastens MQB produzieren. Schon in der vergangenen Woche hatte das Unternehmen zudem angekündigt, allein in Deutschland rund 23.000 Stellen abzubauen.
Stellenaufbau verspricht Volkswagen allerdings für die Software-Entwicklung. Diess kündigte am Dienstag an, ein "digitales Ökosystem" für vernetzte Autos aufzubauen. Mit digitalen Angeboten wie Dienstleistungen und Apps wolle die Marke VW im Jahr 2025 rund eine Milliarde Euro Umsatz erzielen, sagte der Markenchef.
Die Kunden will Volkswagen von den eigenen Angeboten auch mit einem neuen Auftreten überzeugen. Die Marke solle "zugänglicher und sympathischer" werden, sagte Diess. "Arroganz gehört der Vergangenheit an." Erst vor wenigen Tagen hatte Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller allerdings für Empörung gesorgt, indem er den Kunden die Schuld für den bislang geringen Erfolg von Elektroautos gab.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com
DJG/hev/mgo
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November 22, 2016 05:41 ET (10:41 GMT)
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