04.02.2014 12:57:32
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UPDATE: Toyota lässt Volkswagen alt aussehen
-- Toyota steigert Gewinn um mehr als das Fünffache
-- Gewinnprognose für Geschäftsjahr angehoben
(NEU: weitere Details, Einordnung)
Von Yoshio Takahashi
TOKIO--Toyota hat am Dienstag ein ganzes Feuerwerk guter Nachrichten abgebrannt. Der Autobauer hat im dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verfünffacht, Gewinntreiber waren dabei starke Autoverkäufe und der schwache Wechselkurs des japanischen Yen. Die Marge liegt mit mehr als 9 Prozent komfortabel über der von Volkswagen. Und auch beim Ausblick auf das Geschäftsjahr versprüht der weltweit größte Autobauer Optimismus. Doch die derzeit so günstige Situation könnte sich demnächst eintrüben.
Beim Blick auf das abgelaufene Quartal und das Geschäftsjahr kann Toyota aber glänzen. In den drei Monaten per Ende Dezember steigerte der Rivale von VW und General Motors das Nettoergebnis auf 525,4 Milliarden japanische Yen (rund 3,84 Milliarden Euro) nach 99,91 Milliarden im Vorjahr. Nach neun Monaten liegt die operative Marge im Autogeschäft bei starken 9,2 Prozent -- im Vorjahr hatten hier nur 3,6 Prozent zu Buche gestanden.
Toyota profitiert wie andere große Exporteure des Landes erheblich vom schwachen Yen. Und auch die Autos der Japaner finden bei der Kundschaft nach wie vor Anklang - Toyota hatte sich im vergangenen Jahr erneut die Spitzenposition bei den Verkäufen vor GM und den Wolfsburgern gesichert. Auch in diesem Jahr dürfte der Automobilgigant die Nase vorn behalten.
"Toyota fährt der Konkurrenz nicht nur beim Absatz, sondern auch bei den Margen davon", urteilen die Analysten der Nord/LB. Die Japaner erwirtschafteten mit Massenfahrzeugen Premiummargen, die sonst nur den Oberklassemarken wie BMW und Audi vorbehalten sind. Die beiden deutschen Autobauer hatten zuletzt Umsatzrenditen von 9,0 und 9,4 Prozent erzielt, Volkswagen hatte es nach neun Monaten auf eine operative Rendite von rund 6 Prozent gebracht.
Toyota ist angesichts der starken Entwicklung für das Geschäftsjahr 2013/14 optimistischer als bisher. Die Japaner sehen das Nettoergebnis nun bei 1,90 Billionen und das operative Ergebnis 2,40 Billionen Yen. Bisher hatte die Nummer eins der Autobranche lediglich einen Nettogewinn von 1,67 Billionen und einen Betriebsgewinn von 2,2 Billionen Yen in Aussicht gestellt.
Sollte der Konzern die angepeilten Ziele erreichen, würde sogar der Rekordgewinn aus dem Jahr 2007 getoppt. Toyota wäre damit der erste japanische Autobauer, der das Vorkrisenniveau von 2007 erreichen beziehungsweise sogar übertreffen würde. Sowohl Honda als auch Suzuki haben zuletzt zwar deutlich mehr verdient, an die hohen Gewinne, die vor der Finanzkrise erzielt worden sind, kommen die Autobauer aber noch nicht heran.
Japans Autoindustrie ist seit dem Amtsantritt von Premierminister Shinzo Abe vor rund einem Jahr im Aufwind. Abe hatte seine auch "Abenomics" genannte wirtschaftliche Agenda vorangetrieben und unter anderem die Geldpolitik gelockert, sodass der Yen gegenüber dem Dollar und anderen wichtigen Währungen abwertete - ein Vorteil für Exporteure wie Toyota, Honda & Co.
Toyota profitiert derzeit zusätzlich zu dem Rückenwind von der Währungsseite von Kostensenkungen und der Ausgabendisziplin. Entgegen vielen Rivalen investieren die Japaner in den kommenden drei Jahren beispielsweise nicht in neue Werke, um die Kapazitäten auszubauen. Toyota trimmt dagegen die bestehenden Fabriken auf Effizienz.
Doch die derzeit so gute Lage könnte sich wegen der schwierigeren konjunkturellen Großwetterlage demnächst eintrüben. Der Yen hatte zuletzt gegenüber dem US-Dollar deutlich aufgewertet und erreichte am Dienstag zwischenzeitlich den höchsten Stand seit zwei Monaten. Zudem stimmen die jüngsten Signale aus den Schwellenmärkten alles andere als zuversichtlich - und auf dem japanischem Heimatmarkt rechnen Beobachter mit einem Nachfragerückgang. Das ganze Bündel an Unwägbarkeiten könnte Toyota vor erhebliche Herausforderungen stellen.
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February 04, 2014 06:26 ET (11:26 GMT)
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