17.01.2014 15:50:32
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UPDATE: Sprint hat Finanzierungsplan für T-Mobile-Übernahme - Kreise
-- Japanische Banken wären mit von der Partie
-- Mindestens eine japanische Großbank soll für Finanzierung bereit stehen
(NEU: Details)
Von Ryan Knutson und Dana Mattioli
Der US-Telekomkonzern Sprint hat von mindestens zwei Banken Vorschläge präsentiert bekommen, wie er die Übernahme seines kleineren Wettbewerbers T-Mobile US finanziell stemmen kann. Dies sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Details eines möglichen Gebots müssten noch gefunden werden, sagte eine der Personen. Die Vorschläge gingen von einer Summe von rund 50 Milliarden US-Dollar für die Transaktion aus. Davon entfielen rund 31 Milliarden Dollar auf T-Mobile an sich, hinzu käme die Refinanzierung von rund 20 Milliarden Dollar an T-Mobile-Schulden.
Wie aus dem Umfeld mehrerer japanischer Banken verlautete, wollen japanische Geldhäuser mit von der Partie sein, sollte Sprint jemans ernsthaft ein Angebot für die US-Tochter der Deutschen Telekom in Erwägung ziehen. Mindestens eine japanische Großbank habe intern bereits einen Vorschlag zur Teilnahme an einem solchen Bankenkonsortium ausgearbeitet, sagte ein mit der Sache vertrauter Banker.
Seit sich die Zinsen in Japan wieder einem historischen Tiefstand nähern, suchen die dortigen Banken händeringend nach Möglichkeiten, Geld gewinnbringend anzulegen. Großübernahme wie die von T-Mobile US durch Sprint kämen ihnen da gerade recht.
T-Mobile hat aktuell einen Marktwert von 26 Milliarden Dollar, die Aktien waren nach Berichten über ein mögliches Zusammengehen gestiegen. Ein möglicher Bieter müsste Mittel für die ausstehenden Schulden von T-Mobile haben, da die Gläubiger ihre Anleihen einlösen können, falls das Unternehmen den Eigner wechselt.
Eine denkbare Finanzierung zu kennen kann für Sprint zwar ein wichtiger Meilenstein sein, wenn es um die Frage Gebot oder nicht geht. Doch der weitere Weg brächte dann noch höhere Hürden mit sich, so etwa komplizierte Verhandlungen unter vier börsennotierten Unternehmen - Sprint und T-Mobile und deren Haupteigner, die japanische Softbank und die Deutsche Telekom.
Zudem ist mit einer eingehenden Prüfung durch die amerikanischen Kartellbehörden zu rechnen, die bereits signalisiert haben, dass sie eine weitere Konsolidierung in dem Sektor genau beobachten.
Außerdem ist ein Gebot inzwischen teurer geworden. Denn die Aktien von T-Mobile sind um fast 28 Prozent gestiegen, seit das Wall Street Journal im vergangenen Monat berichtete, dass Sprint sich verstärkt mit dem Thema beschäftigt. Die Aktien von Sprint sind im gleichen Zeitraum um sieben Prozent gestiegen.
Es gibt keinen festen Zeitplan für ein Gebot, doch beide Seiten sind erpicht darauf, so schnell wie möglich eine Vereinbarung zu treffen - und zwar vor einer größeren staatlichen Versteigerung von Funkfrequenzen, die für Mitte 2015 erwartet wird, so die mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Es werde damit gerechnet, dass eine Zustimmung der Regulierer innerhalb von zwölf bis 18 Monaten erfolgen könnte.
Zudem begünstigen die Kapitalmärkte aktuell die Finanzierung großer Transaktionen, und der Chairman der Softbank, Masayoshi Son, will eine schnelle Lösung, um mit den größeren Rivalen in der Branche besser konkurrieren zu können.
Eine Übereinkunft zwischen Sprint, der Nummer drei unter den US-Anbietern, und T-Mobile, der Nummer vier, würde zu einer Dominanz der drei großen nationalen Gesellschaften führen. Die beiden hatten schon vor einigen Jahren über eine Fusion gesprochen, schließlich aber davon Abstand genommen.
Führende Repräsentanten von Sprint und T-Mobile haben bereits öffentlich Interesse an einer Fusion bekundet und gesagt, die Behörden sollten dies durchwinken, damit sie mit den größeren Konzernen Verizon Wireless und AT&T besser konkurrieren können. Die beiden Großen haben zusammen mehr als zwei Drittel der Mobilfunkkunden des Landes und sahnen nahezu die gesamten Gewinne in der Branche in den USA ab.
Bereits vor einigen Monaten ist prinzipielles Einvernehmen gefunden worden, dass eine Kombination der kleineren Gesellschaften der beste Weg für beide sei, wie eine in die Gespräche eingeweihte Person sagt. Doch die beiden Anbieter und die großen hinter ihnen stehenden Investoren hätten Probleme, den besten Weg für einen Zusammenschluss zu finden.
Mitarbeit: Mayumi Negishi und Atsuko Fukase
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 17, 2014 09:17 ET (14:17 GMT)
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