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Interview 08.02.2014 03:00:01

Update Software: "Wir werden Aktienrückkaufprogramm fortsetzen"

Die Einführung des Cloud-Softwaremodell "Software-as-a-Service" (SaaS) beginnt sich für den österreichischen CRM-Spezialisten Update Software auszuzahlen. Im Geschäftsjahr 2013 konnten die Wiener bei Konzernerlösen von 33,1 Millionen Euro die SaaS-Erlöse um 58 Prozent steigern. Zwar schrieb Update im vergangenen Jahr auf Konzernebene noch rote Zahlen, dennoch bekräftigte Warburg Research seine Kaufempfehlung und erhöhte sein Kursziel von 3,75 Euro auf 3,90 Euro.

Herr Reumuth, trotz eines starken Schlussquartals haben Sie im Geschäftsjahr 2013 den Verlust ausgeweitet. Sehen Sie den Abschluss mit einem lachenden und einem weinenden Auge?
Uwe Reumuth: Zunächst einmal freuen wir uns, dass wir im vierten Quartal mit 9,2 Millionen Euro Umsatz nun wieder ein leicht positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausweisen konnten. Damit haben sich unsere eigenen Erwartungen für dieses Quartal bestätigt und wir konnten eines unserer umsatzstärksten Quartale in der Unternehmensgeschichte darstellen. Insgesamt hatten wir uns für das Geschäftsjahr 2013 im Umsatz und Ergebnis natürlich mehr erhofft, sind aber zuversichtlich für das neue Jahr die richtigen Weichenstellungen durchgeführt zu haben.

Warum hat die Einführung des "Software-as-a-Service"(SaaS)-Businessmodells bisher noch nicht die erwarteten Ergebnisbeiträge gebracht?
Mit der Entwicklung unseres SaaS-Businessmodells sind wir insgesamt sehr zufrieden und konnten auch dieses Jahr die wiederkehrenden Umsätze bestehend aus SaaS- und Wartungserlösen um 18 Prozent steigern, den SaaS-Anteil sogar um 58 Prozent. Ergebnisbelastend hat sich im Geschäftsjahr 2013 der Rückgang im klassischen Lizenzgeschäft ausgewirkt, der die positive Entwicklung im Bereich SaaS konterkariert hat. Das Umsatzvolumen unseres SaaS-Geschäftes wächst kontinuierlich an und wir sehen in den Märkten nach wie vor eine zunehmende Tendenz, sich diesem Businessmodell zu öffnen.

Rechnen Sie für das laufende Jahr mit einer nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone oder müssen sich Ihre Aktionäre erneut auf schwankende Quartalsergebnisse einstellen?
Wir haben unsere Guidance für 2014 zwar noch nicht kommuniziert, aber unsere Zielsetzung für dieses Jahr ist es, nachhaltig profitabel zu wachsen.

Wie sieht Ihre weitere Expansionsstrategie aus? In welchen Ländern und Märkten sehen Sie die größten Wachstumschancen?


Update-Finanzvorstand Uwe Reumuth
Unsere Expansionsstrategie wird im Jahr 2014 im Wesentlichen darin bestehen, die von uns bereits adressierten Märkte und Regionen weiter zu penetrieren und unseren Marktanteil dort zu erhöhen. Deutliches Wachstumspotential sehen wir nach wie vor in den deutschsprachigen Ländern, wo wir bereits eine breite Bestandskundenbasis haben, sowie in Frankreich, wo wir insbesondere im Bereich SaaS gut vorankommen. Kurzfristig werden wir aus jetziger Sicht daher keine neuen Regionen erschließen. Auch bezüglich unserer vertikalen Märkte werden wir die Fokussierung auf unsere Industriesegmente in 2014 beibehalten. Die nachgewiesene Industrieexpertise unserer Lösungen und Services sowie die breite Referenzkundenbasis in den von uns adressierten Industrien sind wesentliche Gründe, warum wir uns gegenüber unseren Wettbewerbern durchsetzen können. Daher wollen wir diese USPs weiter stärken.

Sehen Sie im klassischen Lizenzgeschäft noch Wachstumspotenzial oder wird dieser Vertriebsweg zugunsten der wiederkehrenden Erlöse weiter an Bedeutung verlieren?
Langfristig gesehen glauben wir, dass sich das SaaS-Businessmodell immer stärker durchsetzen und das Umsatzwachstum der Gesellschaft durch das Wachstum dieses Umsatzstromes bestimmt werden wird. Mittelfristig sehen wir auch noch ausreichendes Potential im klassischen Lizenzgeschäft, wir gehen aber für die nächsten drei bis fünf Jahre eher von einer rückläufigen Tendenz aus.

Kann sich Update auf Dauer eigenständig gegen die großen CRM-Konkurrenten durchsetzen?
Um uns weiterhin gegen unsere Wettbewerber durchsetzen zu können, ist es notwendig, ein State of the Art Produktportfolio zu haben, das funktional überlegen ist, aber auch in der Einfachheit seiner Bedienung keine Wünsche offen lässt. Noch wichtiger ist es aus unserer Sicht jedoch unseren Kunden zu vermitteln, dass wir der CRM Industrie-Spezialist sind, der industrie- und kundenspezifische Anforderungen schnell und flexibel umsetzen kann. Daher ist die bereits angesprochene Fokussierung auf bestimmte vertikale Märkte und die entsprechende Referenzkundenbasis essentiell für Update.

In der Update-Kasse schlummern aktuell rund 8,5 Millionen Euro. Werden Sie das Aktienrückkaufprogramm fortsetzen? Wie sieht Ihre Dividendenstrategie aus?
Zum Jahresende 2013 war unsere Cash-Position mit 8,5 Millionen Euro noch immer sehr solide. Wir werden diese auch dazu nutzen, das Aktienrückkaufprogramm weiter fortzusetzen. Ob wir vor dem Hintergrund des diesjährigen negativen Ergebnisses eine Dividende ausschütten können und werden, steht derzeit noch nicht fest.

Nennen Sie uns bitte drei Gründe, die für ein Investment in Update-Aktien sprechen?
Erstens: Die Gesellschaft hat es als einer der wenigen CRM-Unternehmen in Europa geschafft, ein SaaS-Angebot im Markt zu etablieren und diese Transformationsphase mit hohen Produktinvestitionen und Innovationen erfolgreich gestaltet. Zweitens: CRM im Allgemeinen und SaaS im Besonderen werden an Bedeutung zunehmen und diese Märkte haben laut Technologieanalysten ein hohes Wachstumspotential. Drittens: Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit ca. 32 Millionen Euro, einem Umsatz von ca. 33 Millionen Euro, davon ca. 50 Prozent im Bereich wiederkehrender Umsätze, sowie einer soliden Bilanzstruktur ohne Finanzschulden, sehen wir den wahren Unternehmenswert noch nicht in der Bewertung der Kapitalmärkte reflektiert.

Herr Reumuth, besten Dank für das Interview.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.

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