09.05.2007 13:46:00
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UPDATE: ProSiebenSat.1 will Ende 2Q über SBS-Kauf entscheiden
Von Archibald Preuschat
Dow Jones Newswires
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Quartale, in denen die ProSiebenSat.1 Media AG nur auf dem deutschen Markt aktiv ist, scheinen gezählt. Bis Ende des laufenden Quartals oder Anfang des dritten Quartals will die Senderkette entscheiden, ob sie die europäische Senderkette SBS Broadcasting übernehmen will, kündigte Vorstandsvorsitzender Guillaume de Posch am Mittwoch nach Vorlage des Erstquartalsberichtes an. Sollte es dazu kommen, könnte die Transaktion zum Ende dritten oder vierten Quartals beendet sein.
Finanziert werden soll der Zukauf über Banken, sagte Finanzvorstand Lothar Lanz an. Das Begeben eine Anleihe zum Kauf von SBS wurde in der Telefonkonferenz ebenso ausgeschlossen wir der Verkauf einzelner Aktivitäten der Senderkette.
Beide Senderketten sind mehrheitlich in der Hand der Finanzinvestoren Permira und Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR). Mit der Entscheidung, ob und zu welchem Preis sich die Übernahme von SBS lohnt, beschäftigt sich ein vom ProSiebenSat.1-Management unabhängiges Gremium. Dass das Zusammengehen strategisch Sinn machen würde, daran ließ de Posch schon am Mittwoch aber keinen Zweifel.
Er nannte eine "komplementäre geographische Aufstellung", ein starkes und diversifiziertes Medienportfolio, ein erhöhtes Wachstumspotenzial und Synergien als Gründe. SBS Broadcasting ist grundsätzlich anders aufgestellt als ProSiebenSat.1 in Benelux, Nord- und Osteuropa nicht nur 19 frei empfangbare TV-Sender sondern in Skandinavien auch 20 Bezahlfernsehsender. Dazu kommen Radiostationen und Printprodukte in den Niederlanden. ProSiebenSat.1 beschränkt sich nicht nur auf Deutschland, sondern mit Masse auch auf das Free-TV.
Ein Zusammengehen beider Senderketten würde die Abhängigkeit von ProSiebenSat.1 von der Entwicklung des Werbemarktes weiter einschränken. Knapp 88% ihrer Erlöse stammen noch aus Werbeeinnahmen. Und der deutsche TV-Nettowerbemarkt entwickelt sich derzeit positiv.
Das schlug sich in den Zahlen für das erste Quartal wider. ProSiebenSat.1 meldete ein Plus beim Konzernumsatz von 7,7% auf 501 Mio EUR, das EBITDA wuchs um 16% auf 82 Mio EUR, das Nachsteuerergebnis um 32% auf 41 Mio EUR. Die Zuwächse waren im Wesentlichen durch höhere Werbeeinnahmen getrieben. Für die Analysten der WestLB fiel das Zahlenwerk besser als erwartet aus.
Auch im Gesamtjahr will die Senderkette bei Umsatz- und Ergebnis zulegen und den deutschen TV-Nettowerbemarkt, der nach den Erwartungen des Managements 2007 um 2% bis 3% wachsen soll, outperformen. Damit dies gelingt, muss vor allem der Sender Sat.1 aber noch seine Hausaufgaben machen. Seine Marktanteile sinken und ziehen die gesamte Senderkette nach unten, die im ersten Quartal in der für den Werbemarkt relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen auf einen Marktanteil von 28,9% kam.
Der liegt unter der Zielhürde von 30%, die de Posch vorgibt, und unter dem Vorjahresquartalswert von 30,3%, in dem einige vom Wintersport begeisterte Zuschauer die Olympiade verfolgten. Sat.1 büßte im Vorjahresvergleich 1,4 Punkte ein. "Im Analysten wird auch aufmerksam verfolgt werden, wie Sat.1 gedreht werden soll", so die Citigroup-Analysten vor dessen Beginn am Mittwochnachmittag.
Vor Journalisten zeigte sich de Posch noch zuversichtlich, dass Sat.1 in der Zuschauergunst wieder steigen wird. Sollte dies bis zum dritten Quartal nicht gelingen, steht aber eventuell eine Korrektur der Prognose an.
Die im MDAX gelistete Aktie von ProSiebenSat.1 notiert gegen 13.20 Uhr bei 27,61 EUR um 0,25% im Minus. Die Analysten von Sal. Oppenheim hatten angesichts "exzellenter Zahlen" im ersten Quartal zu Gewinnmitnahmen geraten.
Webseite: http://www.prosiebensat.1.com
-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18,
archibald.preuschat@dowjones.com
DJG/apr/mim
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May 09, 2007 07:42 ET (11:42 GMT)
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