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06.09.2013 13:29:34

UPDATE: Piech bleibt Aufsichtsratschef von VW

   --VW dementiert Medienbericht

   --Piech bleibt Aufsichtsratschef von VW

   Von Nico Schmidt

   Viel Lärm um Nichts: Gerüchte, wonach VW-Patriarch Ferdinand Piech aus gesundheitlichen Gründen schon bald den Rückzug antreten könnte, haben sich als haltlos erwiesen. Der Österreicher, der als einer der größten Automobilmanager aller Zeiten gilt, werde "noch lange" Aufsichtsratschef bleiben, erklärte Europas größter Autobauer. Damit dementierten die Niedersachsen einen Medienbericht in ungewöhnlich scharfer Manier. Und sogar der 76-Jährige selbst meldete sich zu Wort: "Totgesagte leben länger", sagte er dem Spiegel in seiner gewohnt sarkastischen Art.

   Das Handelsblatt hatte zuvor unter Berufung auf Konzernkreise von einem möglicherweise nahenden Abschied des Salzburger Strippenziehers berichtet. Wie die Wirtschaftszeitung am Morgen unter Berufung auf Konzernkreise schrieb, soll angeblich VW-Chef Martin Winterkorn dem österreichischen Patriarchen als oberster Kontrolleur folgen und im Gegenzug den Vorstandsvorsitz räumen. Die Zeitung führte als Grund für einen möglichen vorzeitigen Wechsel den zuletzt schwankenden Gesundheitszustand von Ferdinand Piech an.

   Das Unternehmen reagierte am Morgen prompt auf den Bericht und erklärte, der 76-Jährige sei bei "bester Gesundheit", weshalb der Handelsblatt-Bericht "mit Nachdruck" dementiert werde. Auch ein Abschied Winterkorns aus dem Vorstand ist laut VW kein Thema. "Martin Winterkorn wird noch lange Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG bleiben", ließen die Niedersachsen wissen. Auch die Arbeitnehmerseite hatte vor allem Unverständnis für den Bericht übrig: "Die Geschichte ist Quatsch. Und es ist eine Sauerei", sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh dem Spiegel.

   Laut Volkswagen erübrigen sich damit auch alle anderen Personalspekulationen, die sich durch einen Abgang Piechs ergeben und den Konzern unter Umständen kräftig durcheinander wirbeln würden. Das Handelsblatt hatte mehrere Personalwechsel ins Spiel gebracht, die im Zusammenhang mit dem angeblichen Abschied des Patriarchen stünden. Unter anderem berichtete die Zeitung davon, dass VWs Finanzchef Hans Dieter Pötsch zumindest interimistisch VW-Vorstandschef werden und vom momentanen Audi-Lenker Rupert Stadler abgelöst werden könnte, was wiederum in Ingolstadt ein Loch gerissen hätte.

   In Wolfsburg beginnt nun offenbar die Ursachenforschung, woher das Blatt seine Informationen hat. Laut dem Spiegel wird innerhalb des Konzerns spekuliert, dass Auslöser der Gerüchte Manager seien, die es offenbar kaum abwarten können, bis Winterkorn die Unternehmensspitze vorzeitig räumt. Sein Vertrag läuft bis Ende 2016.

   Anfang des Jahres hatte Winterkorn selbst bereits mit einer Vertragsverlängerung geliebäugelt. "Die nächste Generation des Golf will ich schon noch entscheidend mitprägen", hatte der Firmenlenker in einem Interview gesagt. Piech selbst hatte bereits zuvor den Wunsch geäußert, dass Winterkorn auch noch die nächste und achte Generation des Verkaufsschlagers auf den Markt bringen soll. Das dürfte für etwa 2018 auf der Agenda stehen; dem Jahr, in dem VW spätestens der weltweit größte Autobauer geworden sein will.

   Dass Piech das Amt des Chefkontrolleurs irgendwann an den 66-Jährigen "Wiko", wie er intern gerne genannt wird, übergeben wird, ist quasi ein offenes Geheimnis. Wäre der Stabwechsel allerdings bereits kurzfristig über die Bühne gegangen, wäre das eine echte Überraschung gewesen.

   Die Aufregung, die rund um den Handelsblatt-Bericht aufkam, wirft aber ein Schlaglicht darauf, wie wichtig die Nachfolgeregelung im Volkswagen-Konzern ist. Branchenexperten sehen in der Klärung der künftigen Managementstruktur eine der wichtigsten Herausforderungen für das Automobilimperium aus Niedersachsen, da als eines der zentralen Erfolgsrezepte der Niedersachsen die Persönlichkeiten an der Spitze des Riesenkonzerns mit seinen 550.000 Mitarbeitern gelten.

   Ferdinand Piech hat den Ruf als begnadeter Ingenieur und Ziehvater Winterkorns. Winterkorn ist im Gegenzug ein enger Vertrauter Piechs, dessen Großvater Ferdinand Porsche in den 30er Jahren den legendären VW Käfer entwickelte. Zwischen das deutsch-österreichische Führungs-Duo scheint kein Blatt Papier zu passen. Selbst in extrem schwierigen Situationen - wie beispielsweise der drohenden Übernahme durch Porsche - nicht. Piech selbst war von 1993 bis 2002 VW-Chef, ehe er an die Spitze des Kontrollgremiums wechselte. Piech ist zudem Aufsichtsratschef der Porsche Holding und des Lastwagenherstellers MAN.

   "Ich freue mich auf den Konzernabend im Vorfeld der IAA am kommenden Montag, an dem ich auch in Zukunft als Aufsichtsratsvorsitzender teilnehmen werde", sagte Piech dem Spiegel. Dort wird Volkswagen vor hunderten von Gästen sich selbst und die zwölf unterschiedlichen Konzernmarken feiern, bevor das wichtigste Branchentreffen des Jahres so richtig los geht. Eins ist sicher: Für reichlich Gesprächsstoff wird dort nach den Vorkommnissen des Tages sicher gesorgt sein. Ob es allerdings in erster Linie um die zahlreichen Modellpremieren gehen wird, ist dagegen ungewiss.

   Kontakt zum Autor: nico.schmidt@wsj.com

   DJG/ncs/cbr

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   September 06, 2013 06:58 ET (10:58 GMT)

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