11.10.2013 16:33:31

UPDATE: Osram streicht in Traunreut mehr als 200 Stellen

   --Zahl der Mitarbeiter soll bis Ende des Geschäftsjahres 2015 auf rund 800 zurückgehen

   --Produktion, Verwaltung und Logistik betroffen

   --Logistik wird an externen Dienstleister ausgelagert

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Ursula Quass

   Der Lichtkonzern Osram setzt in seinem schwächelnden Leuchten- und Lösungssegment erneut den Rotstift an. Nachdem der Konzern Ende September den Abbau von 900 Stellen im nordamerikanischen Servicegeschäft angekündigt hatte, werden in einem zweiten Schritt nun Jobs in Deutschland gestrichen. Bis Ende 2015 soll die Zahl der hierzulande bei der Leuchtentochter Siteco Beschäftigten von aktuell mehr als 1.000 auf rund 800 zurückgehen, wie der Konzern mitteilte. Das Wall Street Journal Deutschland hatte zuvor unter Berufung auf zwei informierte Personen von den Plänen berichtet.

   Betroffen ist nach Unternehmensangaben ausschließlich der Standort Traunreut in Oberbayern, wo Leuchten für professionelle Anwender wie zum Beispiel Büro- oder Straßenbeleuchtungen hergestellt werden. Dort befindet sich die Hauptniederlassung von Siteco in Deutschland. Der Stellenabbau solle sozialverträglich erfolgen, hieß es. Gekürzt werde vor allem in der Produktion und Verwaltung, aber auch der Logistik. Letztere soll an einen externen Dienstleister übertragen werden.

   Mit den Kürzungen will die ehemalige Siemens-Tochter die Wettbewerbsfähigkeit des Leuchtengeschäfts verbessern. Zudem soll ein "nachhaltig profitables Ergebnisniveau" erreicht werden. Osram-Technikvorstand Peter Laier betonte, dass so die Fertigung am Standort fortgeführt und der Großteil der Arbeitsplätze gesichert werden könnten.

   Das Geschäft mit professionellen Leuchten steht wegen der hohen Kosten vor strukturellen Herausforderungen. Aber auch insgesamt macht dem Konzern der Wandel hin zur LED-Technologie zu schaffen. Um in dem hart umkämpften Umfeld mit sinkenden Preisen bestehen zu können, hat sich das Unternehmen bis Ende 2014 ein 1 Milliarde Euro schweres konzernweites Sparprogramm auferlegt. Rund 8.000 Stellen sollten gestrichen werden.

   Osram hatte schon im Börsenprospekt zum IPO angekündigt, in seinem Leuchten- und Lösungssegment weitere strukturelle Maßnahmen zu planen. Mit dem nun bekanntgewordenen Stellenabbau dürfte sich die Zahl der Stellenstreichungen bei Osram auf über 8.500 erhöhen.

   Der Bereich Leuchten und Lösungen ist weiterhin das Sorgenkind des Konzerns. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013 war der Umsatz um 7 Prozent geschrumpft, unterm Strich stand weiterhin ein "erheblicher" Verlust. Dagegen zeichneten sich im größten Segment Lampen und Komponenten Erfolge des laufenden Umbauprogramms ab. Dank des zügigen Geschäftsumbaus und größer als erwarteten Einsparungen hob der inzwischen in den MDAX aufgestiegene Konzern Ende Juli seine Jahresprognose leichtan. Statt sich der Gewinnschwelle nur annähern zu wollen, versprach die Unternehmensführung schwarze Zahlen. Ob dieses Versprechen tatsächlich erfüllt wird, wird sich am 12. November zeigen: Dann legt der Konzern die Bilanz für das am 30. September beendete Geschäftsjahr vor.

   Kontakt zur Autorin: ursula.quass@dowjones.com

   DJG/uqu/bam

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   October 11, 2013 10:01 ET (14:01 GMT)

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