17.08.2011 08:53:31

UPDATE: Leighton belastet Hochtief-Gewinn - Ausblick bestätigt

   (durchgehend neu)

Von Natali Schwab Dow Jones Newswires DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Schwierigkeiten der australischen Tochter Leighton haben bei der HOCHTIEF AG im zweiten Quartal erneut zu einem Gewinneinbruch geführt, der allerdings nicht mehr ganz so drastisch ausfiel wie in den ersten drei Monaten. Die positive Ergebnisentwicklung der anderen Geschäftsfelder hielten den Essener Baukonzern auf Kurs, so dass dieser unter dem Strich mit 13,8 Mio EUR wieder schwarze Zahlen schrieb. Damit schnitt der Konzern besser ab, als von Analysten erwartet. Im Auftaktquartal hatte Hochtief noch ein Minus von knapp 170 Mio EUR verbuchen müssen.

   Das EBITA sank auf 54 (239,2) Mio EUR. Mehrkosten für eine Entsalzungsanlage in Melbourne sowie zusätzliche Abwertungen auf die Beteiligung Al Habtoor von 147 Mio EUR waren der Grund dafür. Der Hochtief-Bereich Asia Pacific verzeichnete daher wie bereits im ersten Quartal einen Verlust, der jedoch mit 41,2 Mio EUR vor Steuern deutlich geringer ausfiel als in den ersten drei Monaten.

   Aber auch die Griechenland-Krise belastete das Geschäft: Die Nutzerzahlen auf Mautstraßen und am Flughafen Athen gingen zurück, die Fertigstellung zweier Mautstraßen-Projekte wird sich laut Hochtief verzögern, so dass nicht mehr mit Ergebnisbeiträgen im laufenden Jahr zu rechnen ist. Die griechische Regierung verhandele derzeit mit den privaten Betreiberkonsortien über eine "langfristig tragfähige" Lösung, hieß es.

   Für das erste Halbjahr stand für Hochtief insgesamt noch ein Verlust von knapp 156 Mio EUR zu Buche. Aufgrund des geplanten Verkaufs der Flughafenbeteiligungen geht der Konzern für 2011 jedoch weiter von einem Konzerngewinn über dem Niveau des Vorjahres von 288 Mio EUR aus. Das Ergebnis vor Steuern dürfte sich dagegen aufgrund der Leighton-Probleme halbieren. 2010 erzielte Hochtief hier rund 757 Mio EUR.

   Auch die Prognosen für 2012 und 2013 bestätigte der Konzern, wobei Hochtief im kommenden Jahr nochmals von Verkaufserlösen - die Tochter aurelis Real Estate soll abgegeben werden - profitieren will. Die Prognosen stellte Hochtief dabei unter den Vorbehalt, dass die Volatilität an den Börsen nicht zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft führt.

   Den Verkaufsprozess der Airport-Sparte nannte der neue Vorstandsvorsitzende Frank Stieler, der nach der Hauptversammlung Ende Mai das Ruder von Herbert Lütkestratkötter übernommen hatte, "sehr zufriedenstellend". Der Verkauf - es läuft ein Dual-Track-Verfahren - soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Im Bieterprozess sollen noch mehrere Interessenten im Rennen sein. Die chinesische HNA etwa war jüngst vorgeprescht und hatte erklärt, ein Angebot abgegeben zu haben. Auch Fraport zusammen mit der Deutsche-Bank-Tochter RREEF sowie die französische Vinci sollen früheren Informationen von Dow Jones Newswires zufolge noch dabei sein. Die Gebote dürften dabei über 1 Mrd EUR liegen.

   Hochtief setzt unterdessen weiter auf Wachstum. So eröffneten die Energiewende in Deutschland sowie die Herausforderungen im Städtebau und Verkehr neue Chancen, äußerte sich Stieler optimistisch. Der Konzern sei "grundsätzlich auf dem richtigen Weg". Auch Leighton werde wieder schnell "zur gewohnt guten Performance" zurückkehren. Das Risikomanagement soll verbessert werden, erste Maßnahmen seien bereits eingeleitet worden.

   Die Kapitalintensität ihres Portfolios will Hochtief reduzieren. Das Geschäft mit der Öffentlichen Hand (Public Private Partnership - PPP), das Hochtief ursprünglich ebenfalls veräußern wollte, soll in die Tochter Hochtief Europe eingegliedert werden. Der Kapitalumschlag bei den PPP-Projekten soll dabei erhöht werden, sprich: reife PPP-Projekte sollen früher verkauft werden als bisher, um die Kapitalbindung zu reduzieren.

   Hochtief gehört inzwischen mehrheitlich zum spanischen Baukonzern ACS, der weitere Aktien zukaufen will. Hochtief werde trotzdem weiter ein eigenständiger börsennotierter Konzern mit Sitz in Essen bleiben, zeigte sich Stieler zuversichtlich.

-von Natali Schwab, Dow Jones Newswires; +49 69 29725119, natali.schwab@dowjones.com DJG/nas/kla (END) Dow Jones Newswires

   August 17, 2011 02:23 ET (06:23 GMT)

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