17.01.2014 21:55:33
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UPDATE: Deutsche Bank prüft Gewinnwarnung fürs 4. Quartal - Kreise
-- Deutsche-Bank-Aktie gibt nachbörslich nach
-- Prozesskosten lasten weiter schwer auf Deutscher Bank
(NEU: Details, Hintergrund, nachbörslicher Aktienkurs)
Von Eyk Henning und David Enrich
Der Vorstand der Deutschen Bank prüft derzeit, ob der deutsche Branchenprimus in den kommenden Tagen eventuell eine Gewinnwarnung herausgeben muss. Sollte sich die Deutsche Bank tatsächlich verpflichtet sehen, eine Gewinnwarnung für das abgelaufene Quartal auszusprechen, läge das unter anderem an Verlusten aus dem Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Assets, die größer als erwartet ausgefallen sind, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Nach bisheriger Planung will die Deutsche Bank ihre Zahlen am 29. Januar vorlegen. Allerdings schreibt das deutsche Aktiengesetz vor, dass die Zahlenvorlage vorgezogen werden muss, wenn die tatsächlichen Ergebnisse stark von den Markterwartungen abweichen und deutliche Auswirkungen auf den Aktienkurs zu erwarten sind. Von Bloomberg befragte Analysten rechnen bislang mit einem Gewinn von 698 Millionen Euro im vierten Quartal 2013.
Vor einem Jahr hatte die Deutsche Bank den Markt mit einem Verlust von 2,2 Milliarden Euro im Schlussquartal geschockt.
Der Bank mache zudem ein schwaches Anleihegeschäft zu schaffen, sagte einer der Informanten. Das Anleihegeschäft war schon früher unter Druck geraten, nachdem die US-Notenbank im Frühsommer begonnen hatte, Anleger auf einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik vorzubereiten.
Darüber hinaus stellen massive Rückstellungen für Rechtsrisiken nach wie vor eine starke Belastung für die Deutsche Bank dar. Kurz vor Jahresende war es schon richtig teuer für die Deutsche Bank geworden. Innerhalb weniger Wochen kamen auf die Frankfurter Zahlungen von mehr als zwei Milliarden Euro zu.
Allein für die Beilegung des größten Hypothekenstreits in den USA musste die Bank 1,4 Milliarden Euro zahlen. Die zweithöchste Rechnung musste die Deutsche Bank in Brüssel begleichen: Als Strafe für die Manipulation von Referenzzinssätzen wurde die Bank Anfang Dezember zu einer Strafe von 725 Millionen Euro verdonnert.
Damit sind die Prozessbaustellen der Deutschen Bank allerdings noch lange nicht geschlossen. Unter anderem schiebt die Bank den schon seit mehr als zehn Jahre andauernden Kirch-Streit vor sich her. Bereits im dritten Quartal hatten zusätzliche Rückstellungen für Prozesskosten für einen Gewinneinbruch bei der Deutschen Bank gesorgt.
Mit einer Gewinnwarnung würde sich die Deutsche Bank in guter Gesellschaft befinden: In dieser Woche haben bereits große US-Banken wie Citigroup und Goldman Sachs schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Ein Unternehmenssprecher sagte, die Deutsche Bank äußere sich nicht zu Marktspekulationen.
Am Markt sorgte die Nachricht über eine möglicherweise bevorstehende Gewinnwarnung für einen deutlichen Kursrückgang: Nachbörslich gab die Deutsche-Bank-Aktie bei Lang & Schwarz um 2,8 Prozent nach.
Mitarbeit: Madeleine Nissen
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/brb
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January 17, 2014 15:22 ET (20:22 GMT)
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