Ausblick bestätigt 15.05.2019 14:37:00

United Internet verbessert operatives Ergebnis - Aktie gibt dennoch ab

United Internet verbessert operatives Ergebnis - Aktie gibt dennoch ab

Aufgrund von Wertminderungen wurde jedoch ein deutlich niedrigerer Gewinn als im Vorjahr verbucht. Die Prognose für 2019 wurde bestätigt.

Die Zahl der Kundenverträge von United Internet stieg in den Monaten Januar bis März um 210.000 auf 24,06 Millionen Verträge. Dabei kamen im Segment Consumer Access 180.000 Verträge hinzu. Der Konzernumsatz verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, was etwas unter den Markterwartungen liegt. Als Gründe für dieses "moderate" Wachstum werden laut Mitteilung schwankende Hardware-Umsätze und eine begonnene Werbeflächen-Reduktion angeführt.

Das EBITDA verbesserte sich um 7,7 Prozent auf 299,7 Millionen Euro, wobei es durch die erstmalige Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 positiv beeinflusst wurde. Negativ wirkten sich hingegen Sondereffekte und Mehrkosten in Höhe von 17,5 Millionen Euro aufgrund eines zum Jahresende ausgelaufenen Vorleistungsvertrages aus. Auch Investitionen und Marketingausgaben belasteten. Analysten hatten im Mittel mit einem EBITDA-Anstieg um 11 Prozent gerechnet. Unter dem Strich stand ein Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,24 Euro gegenüber 0,42 Euro im Vorjahr. Als Ursache hierfür werden Wertminderungen von 43,1 Millionen Euro auf die gehaltenen Tele-Columbus-Aktien angeführt. Bereinigt um diesen Effekt verbesserte sich das EPS um 9,5 Prozent auf 0,46 Euro.

Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand des im MDAX und TecDAX notierten Unternehmens unverändert einen Anstieg des Konzernumsatzes um rund 4 Prozent gegenüber 5,13 Milliarden im Vorjahr. Das EBITDA soll um 8 Prozent bzw 12 Prozent inklusive IFRS 16-Effekten steigen. 2018 lag das EBITDA bei 1,20 Milliarden Euro.

United Internet-Aktien und 1&1 Drillisch-Papiere brechen ein

Enttäuschende Quartalszahlen und die fortdauernde Unsicherheit um die Auktion von 5G-Mobilfunkfequenzen haben zur Wochenmitte die Kurse von United Internet und ihrer Tochter 1&1 Drillisch schwer belastet. Papiere von 1&1 Drillisch brachen am frühen Nachmittag um mehr als neun Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit Ende 2014.

Der Kurs des Mutterkonzerns United Internet sackte um fast zehn Prozent auf 30,44 Euro ähnlich stark ab. Sollten die Aktien unter das Tief vom Februar bei 30,25 Euro fallen, wäre das der niedrigste Kurs seit Herbst 2014. Im Tagestief von 30,34 Euro lagen die Anteilsscheine am Mittwoch nur denkbar knapp über dieser Marke.

Analyst Andrew Lee von Goldman Sachs verwies bei 1&1 Drillisch auf einen starken Rückgang der Zahl der Neukundenverträge im Mobilfunk- und Internetgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch liege der operative Gewinn des Telekom- und Internet-Anbieters um sieben Prozent unter der Konsensprognose von Analysten.

Mit Blick auf United Internet sprach Analyst Marcus Friebel von Independent Research von einem enttäuschenden Jahresauftakt, sowohl beim Umsatz als auch bei den Ergebnissen. So sei beispielsweise der Nettogewinn wegen einer Wertminderung der Beteiligung an Tele Columbus um mehr als 40 Prozent eingebrochen.

Druck auf den Aktienkurs übe auch die laufende Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen aus, sagte der Experte. Diese dauere mittlerweile "historisch lange" und die Gebotssumme von insgesamt 5,8 Milliarden Euro liege deutlich über der ursprünglichen Markterwartung von maximal fünf Milliarden Euro. Sollte die Tochter 1&1 Drillisch am Ende Frequenzen ersteigern und damit auch die Unsicherheiten wieder ausgeräumt werden, könne sich auch die United-Internet-Aktie wieder erholen.

Thomas Hofmann von der Landesbank Baden-Württemberg fürchtet hingegen, dass bei einem Auktionszuschlag für 1&1 Drillisch der Mutterkonzern in den kommenden Jahren deutlich niedrigere Dividenden zahlt. "Damit entfällt ein wichtiger Kaufgrund für die Aktie", sagte der Analyst. Er senkte das Kursziel für United Internet zwar von 55 auf 45 Euro, bekräftigte aber angesichts des noch immer hohen Kurspotenzials die Einstufung "Kaufen".

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: A. Hesse

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