Konzern wächst weiter 06.03.2015 17:25:00

UNIQA-Aktie legt zu: Höhere Dividende nach kräftigem Gewinn-Plus

An der Wiener Börse kletterten die Aktien des heimischen Versicherers zeitweise um deutlich mehr als drei Prozent und markierten ein Tageshoch bei 8,69 Euro (Stand: 10 Uhr). Die UNIQA-Aktionäre freuen sich nicht nur über einen Gewinn-Anstieg im vergangenen Jahr, sondern auch über eine höhere Dividende: Um ein Fünftel soll diese steigen - von 35 Cent auf nun 42 Cent je Aktie.

Der börsennotierte Versicherer ist 2014 deutlich gewachsen. Das EGT wurde prognosekonform um 22,9 Prozent auf 377,9 Millionen Euro gesteigert, und der Nettogewinn wuchs, leicht über den Erwartungen, um 1,8 Prozent auf 289,9 Millionen Euro, gab das Unternehmen am Freitag bekannt. Für 2015 lässt die UNIQA den Ausblick unverändert. Weiterhin wird für heuer ein Anstieg des EGT im zweistelligen Prozentbereich auf 425 bis 450 Millionen Euro erwartet - basierend auf weiteren operativen Verbesserungen im Kerngeschäft, wie es heißt.

Die gesamten verrechneten Prämien steigerte der Konzern 2014 (samt Sparanteilen der Fonds- und Indexpolizzen) um 3,0 Prozent auf 6,064 Mrd. Euro. Die abgegrenzten Prämien samt Sparanteilen wuchsen um 3,5 Prozent auf 5,839 Milliarden Euro. Die abgegrenzte Prämie im Eigenbehalt nach IFRS lag im Vorjahr mit 5,313 Milliarden Euro um 7,6 Prozent höher.

Sparte Leben war 2014 der Wachstumstreiber bei UNIQA

Angetrieben wurde die Expansion der UNIQA Group durch die Sparte Lebensversicherung, in der die Einnahmen um 5,3 Prozent auf 2,483 Milliarden Euro stiegen. 2,5 Prozent Plus auf 961 Millionen Euro verzeichnete die private Krankenversicherung und 1,2 Prozent Zuwachs auf 2,621 Milliarden Euro die Sparte Schaden/Unfall, geht aus einer Internet-Präsentation hervor. In Österreich sanken die verrechneten Prämieneinnahmen ganz leicht um 0,2 Prozent auf 3,679 Milliarden Euro - während im Ausland ein Zuwachs von 8,8 Prozent auf 2,353 Milliarden Euro geschafft wurde, womit der Auslandsanteil an den Konzerneinnahmen auf 38,8 (36,7) Prozent zulegte.

Die Kostenquote im Konzern (nach Rückversicherung) sei wegen eines erfolgreichen Kostenmanagements und des starken Wachstums in Leben auf 21,8 (24,0) Prozent verbessert worden, heißt es in den Unterlagen zu den vorläufigen Jahreszahlen im Internet weiter. Die Zuwachs der Netto-Erträge der Kapitalanlagen um 10,8 Prozent auf 864,4 Mio. Euro sei primär Resultat der langfristigen Investmentstrategie, im Schnitt wurde ein Investment yield von 3,8 (3,6) Prozent erzielt.

Das operative Ergebnis (vor Finanzierungskosten und Abschreibungen auf Firmen- und Bestandswerte) kletterte um 28,9 Prozent auf 447,6 Mio. Euro. Hier gab es höhere Beiträge in erster Linie aus der Krankensparte und dem Schaden/Unfall-Bereich.

Das Konzernergebnis von 289,9 Mio. Euro liegt zwar um 1,8 Prozent über den 284,7 Mio. Euro des Jahres davor - jedoch war im Konzernergebnis 2013 ein positiver Einmaleffekt von 50 Mio. Euro aus der Auflösung einer Rückstellung im Konnex mit der Veräußerung der deutschen Mannheimer enthalten gewesen. Ohne diesen Sondereffekt von 2013 wäre das Konzernergebnis 2014 im Gleichklang mit dem EGT um 23,5 Prozent gewachsen.

Das EGT von 377,9 (nach 307,6) Mio. Euro erreichte die UNIQA 2014 trotz Abschreibungen auf nachrangige Anleihen der früheren Hypo Alpe Adria Bank International (heute Abwicklungseinheit Heta) mit Landesgarantie in Höhe von 35,4 Mio. Euro, die - wie schon zum 3. Quartal vermeldet - wegen des Hypo-Sondergesetzes nötig waren. Zudem gab es 2014 in Rumänien eine Abschreibung (Impairment) auf den Firmenwert (Goodwill) der Rumänien-Tochter im Ausmaß von 25 Mio. Euro.

Im 1. Halbjahr hatte die UNIQA die vom "Haircut" betroffenen nachrangigen Hypo-Bonds zunächst nur um 19 Mio. Euro, also auf damalige Marktwerte, abgeschrieben, im 3. Quartal dann voll mit 35,4 Mio. Euro. Gegen das Hypo-Sondergesetz ist wegen des Schuldenschnitts auch die UNIQA zum Verfassungsgerichtshof (VfGH) gegangen, der hat Anfang November ein Vorverfahren eingeleitet

Der Return on Equity (ROE) sank 2014 trotz des höheren Konzernergebnisses auf 9,9 (11,9) Prozent, da das Eigenkapital kräftig erhöht wurde. Für 2015 wird der ROE erneut bei etwa 10 Prozent erwartet, im Zeitraum 2016-19 aber über 10 Prozent, heißt es in der Präsentation. Die Dividenden-Pay-Out-Ratio, für 2014 (vorbehaltlich der HV) bei 45 Prozent nach 38 Prozent für 2013, soll sich für heuer bei 40 bis 50 Prozent bewegen, für 2016-19 aber über 50 Prozent liegen. Die im Vorjahr auf 99,5 (99,8) Prozent verbesserte Combined Ratio soll heuer auf rund 98 Prozent und danach auf unter 96 Prozent weiter gesenkt werden.

Das durchschnittliche Eigenkapital der UNIQA Group nach Minderheiten wuchs 2014 - durch den "Re-IPO" von Herbst 2013 - um 22,4 Prozent auf 2,923 Mrd. Euro. Die Solvabilitätsquote (nach Solvency I) verbesserte sich wegen des höheren Eigenkapitals im Jahresabstand auf 295 (288) Prozent per 31.12.

Beschäftigt waren in der UNIQA Group im Vorjahr im Schnitt 14.316 Menschen, wegen der Integration der Baloise-Gesellschaften in Kroatien und Serbien ein leichter Anstieg gegenüber 2013 (14.277).

Die UNIQA-Aktien lagen am Freitag nach den vorläufigen Zahlen gegen 9.25 Uhr mit 8,499 Euro um 3,14 Prozent höher; der ATX stand zugleich lediglich 0,38 Prozent im Plus.

sp/gru

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