Im Abwehrkampf 02.10.2017 09:50:41

Uniper warnt bei Übernahme durch Fortum vor Überschuldung

Uniper warnt bei Übernahme durch Fortum vor Überschuldung

"Wir sind nicht bereit, unsere gute Bilanz für die nachträgliche Finanzierung des Kaufpreises zu nutzen. Das ist aber genau das, was derzeit im Raum steht", sagte Uniper-Finanzvorstand Christopher Delbrück der "Börsen-Zeitung" (Wochenendausgabe).

"Wir sind unserem Ziel eines komfortablen Investment-Grade-Ratings sehr nah. Bei einer Übernahme unter aktuellen Vorzeichen könnten wir diesen Status wieder verlieren. Das vernichtet Wert für Investoren und wirft Uniper in der Entwicklung deutlich zurück", sagte Delbrück weiter.

Fortum hatte vergangene Woche angekündigt, ein Angebot für den aus dem E.ON-Konzern abgespaltenen Kraftwerksbetreiber vorzulegen. Das Angebot sieht eine Barzahlung im Gesamtwert von 22 Euro pro Aktie vor. Der Deal wird vom ehemaligen Mutterkonzern gestützt: E.ON plant Anfang 2018, seinen Uniper-Anteil von knapp 47 Prozent den Finnen anzudienen.

Sollte Fortum Uniper vollständig erwerben, würden die Kosten mehr als die Hälfte der Marktkapitalisierung von Fortum entsprechen, die bei 15 Milliarden Euro liegt, rechnete die "Börsen-Zeitung" vor. Fortum verfüge aus dem Verkauf der Stromnetze des Konzerns nur über 4 Milliarden Euro und müsste daher den Rest zusätzlich finanzieren.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Bonitätsnote von Fortum nach der Ankündigung des Deals bereits unter besondere Beobachtung für eine Herabstufung um bis zu zwei Stufen gestellt. S&P begründet dies damit, dass die geplante Transaktion wesentlich größer ist als erwartet und das Profil von Uniper nicht zur bisherigen Strategie von Fortum passt.

Uniper beschäftigt 13 000 Mitarbeiter und ist mit einer Erzeugungskapazität von rund 40 Gigawatt einer der führenden Stromproduzenten Europas. Der Kraftwerkspark von Uniper bildete lange das Rückgrat von E.ON, bis das Unternehmen 2016 unter dem Druck der Energiewende sein altes Kerngeschäft mit Großkraftwerken und dem Energiehandel abspaltete./she/oca/das

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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