Umsatz- und Gewinnsprung |
11.05.2017 10:39:41
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LANXESS peilt nach starkem Jahresstart Rekordergebnis an
Trotz bestehender Herausforderungen wie etwa steigender Energiepreise und Überkapazitäten im Kautschukgeschäft soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen im laufenden Jahr auf 1,225 bis 1,3 Milliarden Euro klettern und damit einen Rekordwert erreichen. Die Ende April abgeschlossene Übernahme des US-Unternehmens Chemtura sei dabei berücksichtigt. Bisher hatte Zachert ohne den Zukauf ein operatives Ergebnis leicht über dem Wert des Vorjahres von 995 Millionen Euro angepeilt. Analysten rechnen für 2017 derzeit im Schnitt mit 1,23 Milliarden Euro.
KRÄFTIGES WACHSTUM ZUM JAHRESSTART
Im ersten Quartal erhöhte sich das operative Ergebnis (Ebitda vor Sonderposten) sprunghaft um ein Viertel auf 328 Millionen Euro. Auch der Umsatz zog dank einer robusten Nachfrage nach Kunststoffen und Spezialitäten, deutlich höheren Preisen und Rückenwind bei den Währungen um ein Viertel auf 2,4 Milliarden Euro an. In allen Segmenten verzeichnete der MDAX-Konzern eine positive Mengenentwicklung. Lanxess erhöhte im Zuge höherer Rohstoff- und Energiekosten die Verkaufspreise deutlich. Unter dem Strich blieben auch wegen einer niedrigeren Steuerquote 78 Millionen Euro als Gewinn hängen, 47 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten nur hier mehr erwartet.
Am Finanzmarkt konnte Lanxess dennoch nicht punkten. Die Aktien standen mit Abschlägen von 2,42 Prozent in einem insgesamt schwächeren Markt unter Druck. Die Titel hatten aber zuletzt kräftig zugelegt. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler sprach von einem starken Jahresstart. Er werde seine Gewinnschätzung erhöhen. Auch Morgan Stanley-Experte Paul Walsh zeigte sich von den Quartalszahlen positiv überrascht. Die neue Prognose für das Gesamtjahr untermauere die Erwartungen für das Gesamtjahr.
NEUAUSRICHTUNG ZAHLT SICH AUS
Zachert hatte den Konzern in den vergangenen Jahren neu ausgerichtet und den mit einem Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen geschaffenen finanziellen Spielraum im September für den größten Zukauf in der Firmengeschichte genutzt. Die Kölner hatten die 2,4 Milliarden Euro schwere Chemtura-Übernahme überraschend schnell Ende April abgeschlossen. Das Geschäft mit Zusätzen für Schmierstoffe und Flammschutzmittel wurde so deutlich ausgebaut. "Jetzt gilt es, die neuen Geschäfte schnell und reibungslos zu integrieren", sagte Zachert. Im Herbst werde es dazu ein Update geben.
Seit seinem Amtsantritt im April 2014 hat Zachert Lanxess mit harten Einsparungen saniert. Er reduzierte die Abhängigkeit des Konzerns vom kriselnden Kautschuk-Geschäft, in dem er es in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem größten Öl- und Energiekonzern der Welt, der saudischen Saudi Aramco, einbrachte. Die starke Abhängigkeit von der Reifen- und Autoindustrie hatte Lanxess als weltgrößten Hersteller von synthetischem Kautschuk davor in arge Bedrängnis gebracht. Überkapazitäten und Wettbewerbsdruck dürften dieses Geschäft auch 2017 und 2018 prägen.
Auch nach der Bildung des Gemeinschaftsunternehmens fließt das Geschäft noch voll in die Bilanz der Kölner mit seinen rund 19 200 Mitarbeitern ein. Die Kautschuke werden in der Reifenindustrie, in der Automobilproduktion sowie für zahlreiche weitere Zwecke eingesetzt. Doch Lanxess ist auch ein wichtiger Lieferant für die Pharma- sowie Agrarindustrie und stellt Kunststoffe her./jha/nas/stk
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