Umfassende Veränderungen |
11.09.2015 18:18:50
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Deutsche Bank prüft wohl Aufgabe von Aktivitäten in einigen Ländern
Diskutiert werden die Optionen und mögliche strategische Weichenstellungen im 19-köpfigen Aufsichtsrat, der am Freitag in den bayerischen Alpen zu einem jährlichen Treffen zusammentrat, wie die Personen weiter berichten. Das Treffen wird am Wochenende fortgesetzt.
Das Ergebnis der Diskussionen dürfte zugleich der erste größere Schritt des neuen Deutsche-Bank-Chefs John Cryan sei, der Kosten reduzieren, die Profitabilität steigern und nach zahlreichen regulatorischen Fehltritten eine Kehrtwende einleiten möchte. Das Management hatte in der Vergangenheit versprochen, bis Ende Oktober detailliert über die künftige Strategie der Deutschen Bank zu informieren.
Teil der Diskussionen im Aufsichtsrat ist offenbar auch die Rolle einer Handvoll hochrangiger Manager, die Vertraute von Anshu Jain waren, dem im Juni zurückgetretenen Co-Chef der Deutschen Bank. Die Informanten berichten, dass einige dieser Manager das Geldhaus möglicherweise verlassen. Andere könnten neue Aufgaben bekommen.
Weiter berichten die informierten Personen, geprüft würden auch tiefe Einschnitte im russischen Handelsgeschäft und im Investmentbanking. Die mögliche Geldwäsche durch Kunden in Russland, abgewickelt über die Deutsche Bank, hatten interne Untersuchungen und auch solche der europäischen und amerikanischen Regulierer zur Folge, hieß es.
Die Deutsche Bank hatte im Juli Aktiengeschäfte bestimmter Kunden in den Niederlassungen in Moskau und London einer Überprüfung unterzogen. Informanten sagten, es gehe dabei um Geschäfte im Volumen von Milliarden Dollar. Die Bank reagiert darauf mit einer Überprüfung interner Kontrollen, die Geldwäsche eigentlich verhindern sollen.
In den Unternehmenskreisen heißt es, durch die Streichungen in Russland könnten im Investmentbanking etwa 200 Mitarbeiter betroffen sein. Hunderte andere Angestellte in anderen Bereichen in Moskau und Sankt Petersburg wären von den Stellenstreichungen aber nicht betroffen.
Die Deutsche Bank ist seit Jahrzehnten in Russland aktiv und hat dort nach Aussagen von Marktteilnehmern im Handels- und Beratungsgeschäft einen guten Ruf. Der nun diskutierte Stellenabbau zeigt die großen Anstrengungen, die das Institut unternimmt, um seine Probleme mit Regelverstößen in den Griff zu bekommen.
Deutsche-Bank-Chef Cryan hatte bereits an seinem ersten Arbeitstag am 1. Juli mit einem Memo die Mitarbeiter darüber informiert, dass die Bank das Spektrum ihrer Aktivitäten eingrenzen werde, um finanziell und in der Einhaltung von Gesetzen und Regeln Fortschritte zu machen. Geschäftsbereiche, die nicht den geforderten Standards genügten, würden geschlossen, schrieb Cryan schon damals.
Personen mit Kenntnissen der internen Diskussionen berichten, die geprüften Einschnitte würden keine großen finanziellen Auswirkungen für die Bank haben. Russische Kunden könnten weiterhin aus dem Ausland heraus bedient werden, so auch aus London.
Vergangenen Monat hatte bereits der Chef des Aktiengeschäfts der Deutschen Bank in Russland, Timothy Wiswell, das Unternehmen verlassen, wie Informanten berichten. Der Manager war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Nach Aussagen von Analysten belasten die offenen Fragen zu den fraglichen Transaktionen in Russland die Stimmung der Investoren. Sie sind die scheinbar unendlichen Untersuchungen durch Regulierer und Strafzahlungen Leid.
Cryan hatte im Memo am 1. Juli bereits beklagt, dass der Ruf der Bank unter der Serie von Fehltritten leide. Die hohen Strafen hätten die Bank finanziell belastet, und dies werde sich noch eine gewisse Zeit fortsetzen.
Der Manager war im Juni unerwartet zum neuen Chef der Bank ernannt worden, die er noch bis Mai 2016 zusammen mit Jürgen Fitschen als Co-Vorsitzender führt. Im Anschluss übernimmt Cryan die alleinige Führung. Zu seinen Aufgaben gehören nun Kosteneinsparungen im Milliardenvolumen und die Verschlankung der weltweiten Aktivitäten. Den Aktionären muss er die Zuversicht zurückgeben, dass die Bank ihre Gewinnprognosen erreicht und ausreichend mit Kapital ausgestattet ist. Der Umbau läuft unter dem Titel "Strategy 2020."
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