Übernahme 06.07.2017 16:25:00

Innviertler B&R gehört nun zur Schweizer ABB

Die Schweizer ABB hat die rund 1,8 Mrd. Euro schwere Übernahme des dort ansässigen Steuerungsherstellers Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik abgeschlossen und will laut Eigenangaben auch gleich ein neues Forschungszentrum hochziehen.

Die Schweizer haben mit dem oberösterreichischen Unternehmen viel vor: "Unsere Investition in eine neues Forschungs- und Entwicklungszentrum direkt am Firmensitz in Oberösterreich unterstreicht unser Bekenntnis zu weiterem Wachstum bei B&R", teilte ABB-CEO Ulrich Spiesshofer Donnerstagnachmittag in einer Aussendung mit.

Im Konzernverbund werde Eggelsberg zum "neuen weltweiten Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation" und Teil der Division Industrieautomation. Der Standort wird laut ABB unter die Leitung des ehemaligen B&R-Chefs Hans Wimmer gestellt. Die Mitbegründer des Unternehmens, Erwin Bernecker und Josef Rainer, würden während des Integrationsprozesses der B&R in die ABB als Berater zur Verfügung stehen, hieß es weiters.

Der Personalstand soll nicht nur gehalten, sondern sogar kräftig aufgestockt werden: Das aktuelle B&R-Management, die Marke, sämtliche Standorte in Österreich samt Arbeitsplätzen sollen erhalten bleiben und weitere Jobs sollen hinzukommen, wie es erst diese Woche am Dienstag hieß, als die EU-Kommission grünes Licht für den Milliardendeal gab. Der ABB-Chef sprach von einem "ganz erheblichen Jobaufbau", den er allerdings nicht in Zahlen fasste.

Die ABB ist in mehr als 100 Ländern aktiv und beschäftigt rund 132.000 Mitarbeiter. Für die Innviertler sind weltweit über 3.000 Arbeitnehmer tätig, davon rund zwei Drittel in Österreich. 2015/16 erzielte das oberösterreichische Unternehmen einen Umsatz von mehr als 600 Mio. Euro. Nach der nunmehr erfolgten Übernahme durch die ABB sollen die Verkaufserlöse mittelfristig auf über 1 Mrd. Dollar klettern. Der operative Gewinn (Ebit) der B&R betrug zuletzt 75 Mio. Dollar.

Mit der Akquisition, die erst seit April publik ist, will der Schweizer Technologiekonzern den Rückstand auf den großen deutschen Konkurrenten Siemens im Bereich Industrieautomation verkürzen. Der genaue Kaufpreis für die Übernahme wurde nie genannt. Es gibt lediglich Branchenschätzungen. Die Transaktion sei jedenfalls vollständig mit Barmitteln finanziert worden und werde sich bereits im ersten Jahr positiv auf den Gewinn je Aktie (EPS) auswirken, hieß es in der heutigen ABB-Mitteilung. "Strategisch gesehen ist das der wichtigste Deal, den ABB je gemacht hat", hatte der Konzernchef Anfang April in einer Telefonkonferenz gesagt, als die Übernahme offiziell gemacht worden war.

(Schluss) kre/phs

APA

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