11.02.2025 13:29:41
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ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU will 200 Milliarden Euro für KI-Ausgaben mobilisieren
Die Europäische Union hat zugesagt, 200 Milliarden Euro zu mobilisieren, um in Künstliche Intelligenz (KI) zu investieren. Damit will die Union im Wettlauf mit den USA und China bei der Ausbildung der komplexesten Modelle aufholen. Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, sagte auf dem AI Action Summit in Paris, dass die EU ihre Fähigkeit, mit den USA und China im Bereich der KI zu konkurrieren, ausbauen will. Der Plan - genannt InvestAI - umfasst einen neuen 20 Milliarden Euro schweren Fonds für sogenannte KI-Gigafabriken, eine Infrastruktur, die auf leistungsstarken Chips basiert, um die komplexesten KI-Modelle zu trainieren.
DIHK warnt vor Folgen der US-Zölle für Deutschland
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vor spürbaren Folgen für die deutsche Wirtschaft durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle auf Stahl und Aluminium gewarnt. "Die Ankündigung zusätzlicher US-Zölle auf Stahl und Aluminium sind ein Warnsignal für die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der Rheinischen Post. "Statt Zusammenarbeit mit unserem wichtigsten Handelspartner drohen nun neue Handelshemmnisse - mit spürbaren Folgen für deutsche Unternehmen", sagte Treier.
Trump: US-Schuldenstand womöglich niedriger
US-Präsident Donald Trump hat erklärt, seine Regierung prüfe die Zahlungen auf US-Staatsanleihen auf möglichen Betrug. Nach Aussage von Trump könnte die Staatsverschuldung des Landes von 36 Billionen US-Dollar möglicherweise nicht so hoch sein. Zu Reportern an Bord der Air Force One sagte Trump laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, Regierungsbeamte, die die Zahlungsaufzeichnungen durchkämmten, um verschwenderische Ausgaben aufzudecken, hätten ihre Aufmerksamkeit auf die Schuldenzahlungen gerichtet, die eine zentrale Rolle im globalen Finanzsystem spielen.
Märkte ignorieren Trumps Äußerungen zu Staatsschulden
Die jüngsten Äußerungen Trumps zu US-Staatsanleihen erscheinen Michael Brown von Pepperstone zwar besorgniserregend, nach Einschätzung des Strategen stehen aber Zölle weiterhin im Vordergrund des Interesses der Marktteilnehmer. Trump habe am Sonntag angedeutet, dass das Effizienzteam der Regierung Unregelmäßigkeiten gefunden habe, die bedeuten könnten, dass die Schuldenverpflichtungen der USA niedriger seien als angenommen, was möglicherweise implizieren könnte, dass einige Zahlungen ignoriert werden könnten.
Finanzmärkte leiden unter Reizüberflutung
Rabobank-Analysten erklären die scheinbare Gleichgültigkeit der Finanzmärkte gegenüber den Nachrichten des Wochenendes (unter anderem US-Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium) mit zwei Faktoren: Erstens versuchten Anleger in dem Wirbelsturm von Ankündigungen der ersten Tagen von US-Präsident Donald Trumps zweiter Amtszeit, 'Signal von Rauschen' zu trennen. "Dies führt wahrscheinlich zu einer gewissen Informationsüberlastung", schreiben sie in einem Kommentar und fügen hinzu: "Zweitens befinden wir uns möglicherweise jenseits des Höhepunkts der Unsicherheit, da der Markt bereits ausreichend auf die Unberechenbarkeit von 'Trump 2.0' vorbereitet ist. Dies wiederum verringert die Sensibilität der Anleger gegenüber Schockmeldungen, wie sie in Form der anhaltenden Flut an handelsbezogenen Schlagzeilen auftreten."
Lazard sieht längere Phase der Unsicherheit in der Handelspolitik
Die Ereignisse der letzten zwei Wochen deuten nach Einschätzung von Lazards Chefmarktstrategen Ronald Temple auf eine längere Phase der Unsicherheit in der Handelspolitik hin, die die Aufmerksamkeit der Anleger wohl stark beanspruchen wird. "Klar ist, dass die US-Inflation durch die bisher verhängten Zölle leicht steigen dürfte, während das US-BIP leicht sinken könnte", sagt Temple. Ein Zoll von 10 Prozent auf alle chinesischen Waren sei wahrscheinlich nicht das Ende der Geschichte, erwartet er doch ein breiteres und umfangreicheres Zollpaket, das sich erheblich auf Wachstum und Inflation auswirken dürfte. Die Situation bleibe sehr unbeständig, was die Einschätzung der Auswirkungen der neuen Zölle gegen China schwierig mache, fügt er hinzu.
Fed hält Inflationserwartungen im Zaum
Die US-Notenbank wird nach Einschätzung von Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) genau beobachten, ob die Inflationserwartungen nicht außer Kontrolle geraten. Dies bestätige die Ansicht der Analysten des Kreditinstituts, dass die Fed den Leitzins bis Ende dieses Jahres nicht wieder senken werde. Sollten die nächsten Zinsbewegungen angesichts der Inflationsrisiken tatsächlich nach oben gehen, dürften die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen sprunghaft ansteigen, so die LBBW-Analysten. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries, die am Montag um einen Basispunkt gestiegen sei, erhöhte sich um zwei Basispunkte auf 4,513 Prozent, wie aus Daten von LSEG hervorgeht. Die Geldmärkte preisen laut LSEG für dieses Jahr Zinssenkungen der Fed von etwa 50 Basispunkten ein.
Immobilienweisen fordern für Bauwirtschaft weniger Regulierung und Steuern
Die Immobilienweisen plädieren angesichts der Wohnraumknappheit und sinkender Fertigungszahlen für weniger Regulierung in der Bauwirtschaft und für niedrigere Steuern, um das Bauen attraktiver zu machen. In ihrem Frühjahrsgutachten fordern sie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie bessere Rahmenbedingungen für energetische Sanierungen zur Senkung oder Weitergabe der Kosten an Mieter. Sie plädierten außerdem für die Abschaffung der Mietpreisbremse, den Abbau von steuerlichen Hemmnissen beim Betrieb von Photovoltaik und eine Reduktion der Grunderwerbsteuer.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Industrieproduktion Dez -2,7% (PROG: -1,1%) gg Vj
Mexiko Industrieproduktion Dez -1,4% gg Vormonat
Brasilien Verbraucherpreise Jan +0,16% (Dez: +0,52%)
Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Jan +4,56% (Dez: +4,83%)
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 11, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)
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