29.12.2022 13:29:40
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ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IAB-Arbeitsmarktbarometer deutet auf Trendwende im Dezember
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist nach einer langen Phase der Abschwächung im Dezember wieder gestiegen. Der Frühindikator kletterte um 0,3 Punkte auf 100,9 Zähler und lag somit über der neutralen Marke von 100 Punkten, wie das Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilte. Auf europäischer Ebene setzte sich die Abwärtsentwicklung jedoch fort. Der Indikator lag mit 99,5 Punkten etwas unterhalb der neutralen Marke. "Nachdem sich die Aussichten am Arbeitsmarkt seit dem Frühling beständig abgeschwächt hatten, geht es jetzt wieder vorsichtig nach oben", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Prognosenbereichs.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im November langsamer
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat im November abgenommen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen nur noch mit einer Jahresrate von 8,4 (Oktober: 8,9) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 4,1 (4,2) Prozent, darunter das der Kredite für den Hauskauf um 4,6 (4,8) Prozent und das der Konsumentenkredite um 3,0 (3,3) Prozent.
Regierung: Lieferkettengesetz ist für Wirtschaft gut umsetzbar
Die Bundesregierung hat das zum Jahreswechsel in Kraft tretende Lieferkettengesetz gegen Kritik aus der Wirtschaft verteidigt und betont, es sei für die Unternehmen gut umsetzbar. "Vom Lieferkettengesetz profitieren die Menschen in den Lieferketten, die Unternehmen und auch die Konsumenten", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Funke Mediengruppe. "Denn sie erhalten durch das Gesetz Rechtssicherheit und eine verlässliche Handlungsgrundlage für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement mit einem noch stärkeren Fokus auf faire Herstellungsbedingungen."
Deutsche Firmen stellen sich auf Rezession ein - Umfrage
Deutschlands Unternehmer blicken laut einer Umfrage des Warenkreditversicherers Atradius besorgt auf 2023. Demnach rechnet die Mehrheit der deutschen Unternehmen mit einer Rezession im kommenden Jahr. Neben Inflation und Energiekosten bereite der Fachkräftemangel deutschen Firmen zunehmend Sorgen. Laut der Studie rechnen 48 Prozent der Befragten mit einer wirtschaftlichen Stagnation im kommenden Jahr. 44 Prozent stellten sich auf eine Rezession ein. Insbesondere deutsche Unternehmen in den Bereichen Bau, Chemie, Landwirtschaft, Metall sowie Papier stellten sich auf ein herausforderndes Jahr ein.
Wohnungswirtschaft fordert Korrektur der Bauziele
Die Wohnungswirtschaft hat die Bundesregierung aufgefordert, realistischere Bauziele auszugeben. "Wir sind in Deutschland aktuell nicht mehr in der Lage, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen", sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Axel Gedaschko, der Rheinischen Post. Zur Energiekrise kämen Materialknappheit, Lieferkettenprobleme, eine Materialkostenexplosion und ein extremer Zinsanstieg in kurzer Zeit hinzu. Etwa 70 Prozent aller geplanten Projekte würden laut internen Umfragen entweder komplett abgesagt oder zumindest für längere Zeit zurückgestellt.
CDU, FDP und Industrie kritisieren Pläne zum Erneuerbaren-Ausbau
Politiker von Union und FDP sowie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) halten die Pläne der Bundesregierung zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen für unrealistisch. "Habecks Pläne sind zum Scheitern verurteilt", sagte der Energiepolitik-Sprecher von CDU/CSU, Mark Helfrich, der Bild-Zeitung. "Eine Beschleunigung des Ausbaus in der angestrebten Größenordnung bis 2030 ist Stand heute absolut unrealistisch", erklärte er. "Um die Emissionen zu reduzieren, sollten wir in Deutschland die Ausstiegsreihenfolge neu diskutieren", forderte der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kruse.
Ärztepräsident: Kauf von Arztpraxen durch Investoren nicht verbieten
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufgefordert, den Kauf von Arztpraxen durch Finanzinvestoren nicht generell zu verbieten. "Wir müssen das differenziert betrachten", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
EU-Kommission glaubt an Rechtmäßigkeit von Übergewinnsteuer
Die EU-Kommission hat angesichts der Klage des US-Konzerns Exxon Mobil gegen die gemeinschaftlich beschlossene Übergewinnsteuer ihre Überzeugung von der Rechtmäßigkeit der Abgabe bekräftigt. "Die Kommission hält daran fest, dass die fragliche Maßnahme gänzlich im Einklang mit EU-Recht steht", sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Mittwochabend der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist nun Sache des Gerichts, über diesen Fall zu entscheiden."
EVP-Chef Weber will Corona-Testpflicht für Reisende aus China
Manfred Weber, Partei- und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP) und CSU-Vize, fordert umgehend eine Testpflicht für Reisende aus China in der gesamten Europäischen Union. "Es braucht umgehend eine gemeinsame Testpflicht in der EU für Einreisende aus China", sagte Weber der Mediengruppe Bayern. "Es ergibt in einem offenen Europa überhaupt keinen Sinn, nur in einem Land eine Testung vorzunehmen." Bisher hat nur Italien als einziges europäisches Land eine solche Corona-Testpflicht eingeführt.
Ukraine meldet russische Raketenangriffe im ganzen Land
Das ukrainische Militär hat "massive" russische Raketenangriffe auf mehrere Städte des Landes gemeldet. "29. Dezember. Massive Raketenangriffe. Der Feind greift die Ukraine an mehreren Fronten an, mit Marschflugkörpern, die von Flugzeugen und Schiffen aus abgefeuert werden", erklärte die ukrainische Luftwaffe in Onlinediensten. Von den insgesamt 69 abgefeuerten russischen Raketen habe die Luftabwehr 54 abgeschossen, erklärte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walery Saluschny, im Onlinedienst Telegram. Die 16 auf Kiew abgefeuerten Raketen wurden den Angaben zufolge alle abgeschossen.
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
December 29, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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