27.09.2022 19:03:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Scholz: Spitzentreffen mit Ländern wird auf 4. Oktober verschoben
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Treffen mit den Ministerpräsidenten zur Finanzierung eines weiteren Entlastungspakets aufgrund seiner Corona-Erkrankung auf kommende Woche verschoben. "Die Zusammenkunft mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder verschieben wir um sechs Tage auf 4. Oktober, weil wir uns einig sind, dass es besser ist, sich persönlich zu begegnen und nicht nur virtuell", sagte Scholz der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Schließlich gebe es viel zu besprechen.
Habeck erwartet verlängerte Laufzeit von zwei Akw bis April 2023
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht angesichts der angespannten Versorgungssituation in Frankreich davon aus, dass die Atomkraftwerke Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und Isar 2 in Bayern im ersten Quartal 2023 am Netz bleiben müssen. Jüngste Schätzungen über verfügbare Atomstrommengen aus Frankreich hätten ergeben, dass Deutschland im Winter bei der Stromversorgung in ein Extremszenario geraten würde. Dies mache einen längeren Betrieb der Akw notwendig.
Habeck wirft Söder Versäumnisse beim Windkraftausbau vor
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) Versäumnisse beim Windkraftausbau vorgeworfen. "Ich bin auf die Hilfe der Länder angewiesen. Die Atomdebatte, die wir uns gerade liefern, ist nur Resultat des unterbliebenen Windkraftausbaus in Bayern und der Stromnetze", sagte Habeck laut Spiegel anlässlich der Klimakonferenz des Magazins und der Beratungsgesellschaft BCG. "Hätte, wie vor zehn Jahren beschlossen, die Bundesrepublik überall ihre Ziele erfüllt, wir hätten diese Frage schon längst hinter uns gelassen."
EZB/De Guindos warnt vor Konflikt zwischen Geld- und Fiskalpolitik
Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat vor einem Konflikt zwischen Geld- und Fiskalpolitik gewarnt. In einer Konferenz von Barcalys und CEPR verwies De Guindos darauf, dass einerseits die EZB "ihre Rolle zu spielen" und die Inflation zu bekämpfen habe und sich andererseits der Zustand der öffentlichen Finanzen coronabedingt verschlechtert habe.
Lagarde bekennt sich zu digitalem Zentralbankgeld - Powell nicht
Europa und die USA schlagen bei der Digitalisierung des Geldsystems unterschiedliche Wege ein. Während EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einer von der Banque de France organisierten Podiumsdiskussion ein recht klares Bekenntnis zu einem von der Europäischen Zentralbank (EZB) emittierten digitalen Euro ablegte, äußerte sich Fed-Chairman Jerome Powell eher zurückhaltend und betonte die Rolle des Privatsektors.
Italien erhält nach Meloni-Sieg weitere 21 Milliarden Euro von der EU
Die italienische Postfaschistin Giorgia Meloni kann kurz nach ihrem Sieg bei den Parlamentswahlen am Sonntag mit einer Milliardenspritze aus Brüssel rechnen. Die EU-Kommission stellte Italien am Dienstag weitere 21 Milliarden Euro aus dem europäischen Corona-Wiederaufbaufonds in Aussicht. Dies seien "einmal mehr gute Nachrichten für Italien", betonte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die neuen Hilfen umfassen demnach 10 Milliarden Euro an Zuschüssen, die Rom nicht zurückzahlen muss. Daneben ist ein Darlehen in Höhe von 11 Milliarden Euro vorgesehen.
Polen eröffnet Gasleitung Baltic Pipe nach Norwegen
Polen hat am Dienstag die Gasleitung Baltic Pipe eröffnet, die Erdgas aus Norwegen ins Land bringen wird. Die Pipeline sei "ein polnischer Traum", sagte Präsident Andrzej Duda. Sie hat eine Kapazität von jährlich 10 Milliarden Kubikmeter. Erst am Freitag hatten der norwegische Energieversorger Equinor und der polnische Konzern PGNiG einen Vertrag über die Lieferung von jährlich 2,4 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich abgeschlossen. Das sind etwa 15 Prozent des polnischen Verbrauchs. Der Vertrag läuft über zehn Jahre.
Frankreich will neue Atomreaktoren auf dem Gelände bestehender Akw bauen
Frankreich will die geplanten sechs neuen Atomreaktoren auf dem Gelände bestehender Atomkraftwerke bauen. "Das ist ein vernünftiger Weg, um schnell voranzukommen", sagte Energieministerin Agnès Pannier-Runacher am Dienstag dem Sender Europe1. Der Grundstein für den ersten der neuen EPR-Reaktoren solle noch während der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron gelegt werden. Macron will den Ausbau der Atomkraft ebenso beschleunigen wie den Ausbau erneuerbarer Energien.
Gewerkschaft droht mit weiteren Streiks im britischen Containerhafen Felixstowe
Im größten britischen Containerhafen Felixstowe sind am Dienstag erneut Beschäftigte in den Streik getreten. Es handle sich um 1.900 bis 2.500 Arbeiterinnen und Arbeiter, teilte die Gewerkschaft Unite mit. Sie wollen demnach bis zum 5. Oktober die Arbeit niederlegen. Die Beschäftigten verlangen deutliche Lohnerhöhungen als Ausgleich für die hohe Inflation. Sie liegt aktuell bei rund 10 Prozent.
Kreml: Folgen für die Sicherheit in ukrainischen Gebieten durch "Referenden"
Die "Referenden" in den von Moskau kontrollierten Regionen in der Ukraine über eine Annexion durch Russland haben nach Angaben des Kreml "Folgen" vor allem für die Sicherheit in diesen Gebieten. "Die rechtliche Situation wird sich aus völkerrechtlicher Sicht radikal ändern, und das wird auch Konsequenzen für die Sicherheit in diesen Gebieten haben", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Reportern. "Unser Justizsysten wird alle Optionen in Betracht ziehen, und natürlich sind unsere Gesetzgeber, unsere Exekutivorgane und unsere Juristen bereit", fügte Peskow hinzu.
US-Aufträge für langlebige Güter sinken im August leicht
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im August leicht gesunken. Wie das US-Handelsministerium berichtete, reduzierten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Im Juli waren die Aufträge um 0,1 Prozent gesunken.
US-Neubauverkäufe machen im August unerwarteten Sprung
Die Verkäufe neuer Eigenheime in den USA haben im August stark zugenommen, was dem Immobilienmarkt in der derzeitigen Abschwächung wegen hoher Preise und steigender Hypothekenzinsen eine Verschnaufpause verschafft. Aus dem Bericht des Handelsministeriums geht hervor, dass die Verkäufe neuer Eigenheime im August im Vergleich zum Vormonat um 28,8 Prozent auf eine saisonbereinigte Jahresrate von 685.000 gestiegen sind. Dies ist der höchste Stand seit März. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 2,2 Prozent auf eine saisonbereinigte Jahresrate von 500.000 gerechnet.
Stimmung der US-Verbraucher im September verbessert
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im September aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 108,0. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 104,5 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 103,6 von zunächst 103,2 nach oben revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 149,6 (Vormonat: 145,3), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 80,3 (75,8).
+++ Konjunkturdaten +++
*US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Sep +10,9% gg Vorjahr
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo/jhe
(END) Dow Jones Newswires
September 27, 2022 13:03 ET (17:03 GMT)
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