11.07.2022 19:09:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Coba: EZB setzt bei Spread-Kontrolle auf massiven Backstop
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird bei ihrem geplanten Programm zur Begrenzung der Renditeabstände (Spreads) von Euroraum-Staatsanleihen nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert darauf setzen, die Marktteilnehmer mit einem unbegrenzten Kaufvolumen zu beeindrucken. "Wir vermuten, dass die EZB auf ein Programm setzen wird, bei dem an den Märkten keine Zweifel am Einsatzwillen aufkommen und das deswegen als Backstop eingesetzt werden kann, der tatsächlich nicht oder nur selten eingesetzt wird", schreibt Schubert in einem Kommentar.
IG Metall fordert 8 Prozent mehr
Der Vorstand der IG Metall hat ein Lohnplus von 8 Prozent als Forderung für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie beschlossen. Angaben zur geforderten Laufzeit fehlten zunächst. Die regionalen Tarifkommissionen hatten nach ihren abschließenden Beratungen am vergangenen Montag 12 Monate genannt. Nach Aussage von IG-Metall-Chef Jörg Hofmann müssen die Arbeitgeber jetzt ihren Beitrag zur Entlastung der Haushaltseinkommen leisten. Zuletzt seien 2018 in der Branche die tariflichen Entgelttabellen angehoben worden.
EZB/Nagel befürwortet Einführung eines digitalen Euro
EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat sich für die Einführung eines digitalen Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgesprochen. "In meinen Augen sollten wir die Chancen nutzen, die sich mit digitalem Zentralbankgeld bieten. Es hat große Potenziale", sagte Nagel. Der Präsident der Deutschen Bundesbank sprach sich dafür aus, die Untersuchungen für einen digitalen Euro "mit großer Sorgfalt" vorzunehmen und dabei auch eine Zusammenarbeit mit anderen Zentralbanken ins Auge zu fassen.
Scholz sichert Firmenchefs Anstrengungen zur Energiesicherheit zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Vorstandsvorsitzenden deutscher Unternehmen eine Beschleunigung der Energiewende und Maßnahmen zur Energiesicherheit zugesichert. Bei dem zweistündigen Gespräch im Kanzleramt ging es außerdem um die Einschränkung von Lieferketten sowie die hohe Inflation. Zuvor hatten die Firmenchefs nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit über Herausforderungen berichtet, die sich aus den hohen Energiepreisen ergeben, und die Bedeutung der Versorgungssicherheit für die deutsche Wirtschaft betont.
Kabinett beschließt am Mittwoch Verordnung über Netzreserve - Kreise
Das Bundeskabinett will nach Angaben aus Regierungskreisen am Mittwoch die Rechtsverordnung zum Einsatz von Kraftwerken aus der Netzreserve verabschieden. Zuvor hatten sich die verschiedenen Ressorts geeinigt. Damit können mehr Kraftwerke zur Stromerzeugung aus der Reserve herangezogen und die Verstromung mit Gas reduziert werden. Die Verordnung ist möglich, sobald am morgigen Dienstag das vergangene Woche vom Bundesrat verabschiedete Energiesicherungsgesetz und das Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz in Kraft getreten sind.
EU-Kommission rechnet mit noch höherer Inflation und weniger Wachstum
Der Ukraine-Krieg dürfte sich massiver auf Wirtschaft und Verbraucher in Europa auswirken als bisher vermutet: Die EU-Kommission erklärte am Montag am Rande eines Finanzministertreffens in Brüssel, sie rechne mit einer höheren Inflation und einem geringeren Wirtschaftswachstum als noch vor knapp zwei Monaten. "Wir fahren durch stürmische Gewässer", betonte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.
Ukraine bereitet sich russische Offensive vor
Nach mehreren tödlichen Raketenangriffen in der Donbass-Region bereitet sich die ukrainische Armee nach eigenen Angaben auf eine noch heftigere russische Offensive vor. Es gebe nach einer Pause der Angriffe russischer Bodentruppen "Hinweise" darauf, dass sich "feindliche Einheiten" darauf vorbereiteten, ihre Angriffe in Richtung der Städte Kramatorsk und Bachmut zu verstärken, erklärte der Generalstab der ukrainischen Armee.
Russland und Belarus diskutieren "gemeinsame Schritte" gegen Litauen
Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad durch Litauen diskutieren Russland und Belarus ein gemeinsames Vorgehen gegen das EU-Land. Im Zusammenhang "mit den von Litauen verhängten illegalen Beschränkungen des Warenverkehrs" seien "mögliche gemeinsame Schritte" diskutiert worden, teilte der Kreml mit. Der russische Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatten zuvor telefoniert.
Putin erleichtert Zugang zu russischer Staatsbürgerschaft für alle Ukrainer
Russland erleichtert allen Ukrainern den Zugang zur russischen Staatsbürgerschaft. "Alle Bürger der Ukraine haben das Recht, die Staatsbürgerschaft der russischen Föderation nach einem vereinfachten Verfahren zu beantragen", hieß es in einem Dekret von Präsident Wladimir Putin. Das vereinfachte Verfahren galt bislang nur für Bewohner der von Russland besetzten ukrainischen Gebiete.
Japans Regierungschef will Politik des getöteten Abe fortsetzen
Nach dem deutlichen Sieg seiner Koalition bei den Oberhauswahlen in Japan hat Ministerpräsident Fumio Kishida angekündigt, die Politik des bei einem Attentat getöteten langjährigen Regierungschefs Shinzo Abe fortzusetzen. Der Sieg sei eine Chance, "Japan zu schützen" und Abes Vermächtnis zu erfüllen, sagte Kishida. Freunde und Verwandte des bei einer Wahlkampfveranstaltung getöteten langjährigen Ministerpräsidenten hielten unterdessen eine Totenwache für ihn ab.
USA wollen Ausweg aus WTO-Blockade finden - Kreise
Die USA bemühen sich um einen Ausweg aus der Sackgasse, in der sich die Welthandelsorganisation (WTO) befindet, die nach Angaben von US-Beamten keine hochrangigen Richter zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten zwischen Mitgliedsländern hat. Die Bemühungen begannen bereits vor der WTO-Ministertagung im Juni in Genf, sagten die Beamten, und die USA organisierten seit diesem Frühjahr zwei Treffen von Vertretern der Arbeitsebene aus Dutzenden von Mitgliedsländern.
+++ Konjunkturdaten +++
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 11, 2022 13:10 ET (17:10 GMT)
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