02.06.2022 18:59:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundeswehr-Sondervermögen am Freitag im Bundestag
Der Bundestag will noch in dieser Woche die Einrichtung des geplanten Sondervermögens über 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr beschließen. Das geht aus der aktualisierten Tagesordnung des Parlaments hervor. Demnach ist für 14 Uhr die Debatte über eine Änderung des Grundgesetzes für das Sondervermögen angesetzt. In der namentlichen Schlussabstimmung ist eine Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder erforderlich. Um 14:45 Uhr steht dann das Bundeswehrsondervermögensgesetz selbst auf der Tagesordnung, auch hier ist eine namentliche Abstimmung geplant. Die Ergebnisse sollen ab 16.45 Uhr bekanntgegeben werden. Der Bundesrat könnte das Vorhaben danach noch am Freitag beschließen.
Kartellamt und IW stellen deutliche Senkung der Spritpreise fest
Das Bundeskartellamt hat einen deutlichen Rückgang des bundesweiten Durchschnittspreises für Kraftstoffe mit der Senkung der Energiesteuersätze am Mittwoch festgestellt. Ein Liter E5 kostete am 1. Juni demnach 1,94 Euro, E10 kostete 1,88 Euro und Diesel 1,93 Euro, gab das Kartellamt bekannt. Laut einer Grafik des Kartellamtes hatte der Preis für E10 zuvor rund 2,15 betragen und der für Diesel rund 2,04 Euro. "Dass die Preise gestern nach unten gegangen sind, ist schon einmal ein gutes Signal", erklärte der Präsident der Behörde, Andreas Mundt.
Wirtschaftsweise Schnitzer mahnt zu Augenmaß bei Lohnentwicklung
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplante "konzertierte Aktion" gegen die Inflation begrüßt, zugleich aber vor übermäßigen Lohnerhöhungen gewarnt. "Es ist immer gut, wenn man miteinander spricht, aber bei der Lohnentwicklung ist Augenmaß gefragt. Wenn Lohnerhöhungen die Inflation voll ausgleichen, wird sie weiter angeheizt", sagte Schnitzer der Neuen Osnabrücker Zeitung. Eine Mischung aus Einmalzahlungen und Lohnerhöhungen sei deshalb der bessere Weg.
Bundestag wählt Heinrich Amadeus Wolff zum Verfassungsrichter
Der Bundestag hat den Bayreuther Juristen Heinrich Amadeus Wolff zum Richter am Bundesverfassungsgericht gewählt. Wolff soll in Karlsruhe die Nachfolge des Mitte März ausgeschiedenen Verfassungsrichters Andreas Paulus im Ersten Senat übernehmen. Er erhielt 552 Stimmen und damit die notwendige Zweidrittelmehrheit.
Villeroy de Galhau: Inflation zu hoch und zu breit - Agentur
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Geldpolitik nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau wegen der hohen Inflation normalisieren. "Die Inflation ist nicht nur zu hoch, sie ist auch zu breit", sagte er bei einer Wirtschaftskonferenz in Paris laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Er fügte hinzu: "Das erfordert eine Normalisierung der Geldpolitik - ich sage Normalisierung, nicht Straffung."
Zahl der Arbeitslosen in Spanien fällt erstmals seit 15 Jahren unter 3 Millionen
Erstmals seit fast 15 Jahren ist in Spanien die Zahl der Arbeitslosen unter die Marke von 3 Millionen gefallen. Ende Mai waren 2,92 Millionen Menschen in Spanien arbeitssuchend, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Dies sei die niedrigste Zahl seit November 2008 zu Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise. Das Ministerium betonte, die Verbesserung sei trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit infolge des Ukraine-Kriegs gelungen.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe spürbar gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 28. Mai spürbar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 11.000 auf 200.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Wert von 210.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 211.000 von ursprünglich 210.000.
ADP: US-Privatsektor schafft weniger Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Mai schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 128.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 299.000 Jobs vorausgesagt. Im April waren unter dem Strich 202.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 45.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
Fed/Brainard will noch nicht vom Höhepunkt der Inflation sprechen
Die stellvertretende Präsidentin der US-Notenbank, Lael Brainard, erwartet, dass die Zentralbank die Zinssätze auf ihrer Sitzung Ende dieses Monats und erneut im Juli um je einen halben Prozentpunkt anheben wird. Es sei aber noch zu früh zu sagen, ob die Fed das Tempo der Zinserhöhungen danach verlangsamen werde, sagte die Notenbankerin.
US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 27. Mai verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,068 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,5 Millionen Barrel vorhergesagt.
US-Industrie bekommt im April etwas mehr Aufträge
Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe in den USA sind im April gestiegen, wenn auch langsamer als im März, angesichts der starken Nachfrage nach Gütern und des Gegenwinds in der Lieferkette.
Opec+ einigt sich auf Fördererhöhung
Das Erdölkartell Opec und seine Verbündeten haben sich auf eine Fördererhöhung geeinigt. Wie Delegierte der Opec sagten, will die Gruppe ihre Produktion im Juli und August stärker als erwartet um 648.000 Barrel am Tag ausweiten. Aus Kreisen war zuvor gemeldet worden, dass die Opec+ eine Erhöhung um 600.000 Barrel diskutiert.
Selenskyj: Russland kontrolliert nun ein Fünftel der Ukraine
In der Ukraine dauert der Krieg seit nunmehr 100 Tagen an - und die russischen Streitkräfte kontrollieren inzwischen ein Fünftel des Landes. "Rund 20 Prozent unseres Territoriums sind nun unter Kontrolle der Besatzer", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Im Osten des Landes werde die Lage immer schwieriger: "Wir verlieren täglich 60 bis 100 Soldaten." Seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar wurden tausende Menschen getötet und mehrere Millionen Ukrainer in die Flucht getrieben.
China will Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen
China will den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen. Die Kapazitäten zur Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne im Land sollen bis 2025 verdoppelt werden, heißt es in einem neuen Fahrplan - zuvor war dieses Ziel für 2030 angepeilt worden. Allerdings sollen laut Plan auch mehr Kohlekraftwerke weiter laufen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.
Waffenstillstand im Jemen um zwei Monate verlängert
Die Konfliktparteien im Jemen haben den ursprünglich bis Donnerstagabend geltenden Waffenstillstand im letzten Moment verlängert. Beide Seiten hätten den Vorschlag der Vereinten Nationen akzeptiert haben, die Vereinbarung um zwei Monate zu verlängern, erklärte der UN-Sondergesandte Hans Grundberg. Dabei sollten dieselben Bedingungen gelten wie bei der ursprünglichen Einigung. Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Regierungstruppen und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 02, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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