Xiaomi-Aktie vor Börsengang |
01.06.2018 12:08:04
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Über den Xiaomi-IPO könnten einige Mitarbeiter extrem viel Geld verdienen
Xiaomi-Mitarbeiter kratzten Ersparnisse zusammen
Im Pekinger Büro sprach sich im Jahr 2010 offenbar herum, dass die Xiaomi-Gründer, darunter Lei Jun, eine Finanzierungsrunde aus eigener Tasche ermöglichen wollten, so das US-amerikanische Nachrichtenportal "Bloomberg" in einem Bericht. Li Weixing und weitere Mitarbeiter hegten die Tendenz, sich diesem Vorhaben anzuschließen und das Unternehmen mit mehr als nur ihrer Arbeitskraft unterstützen. Der ehemalige Microsoft-Angestellte Li Weixing beteiligte sich also mit seinem Ersparten in Höhe von 500.000 Yuan (umgerechnet um die 78.300 Dollar). "Es war nicht genug, ein Haus zu kaufen, also fragte er, ob er stattdessen in Xiaomi investieren könnte", erklärte CEO Lei Jun in einem Interview mit "Bloomberg" - folglich gaben sie allen Angestellten diese Möglichkeit.
Neben bereits wohlhabenden Mitarbeitern wollten auch andere Angestellte investieren. Diese mussten erst Geld zusammenkratzen, um sich am jungen Smartphone-Hersteller beteiligen zu können: Eine Empfangsdame beispielsweise, die inzwischen Teil der Personalabteilung ist, griff auf ihre Mitgift in Höhe von 100.000 bis 200.000 Yuan (rund 15.600 bis 31.300 Dollar) zurück, um in Xiaomi zu investieren. Insgesamt kamen auf diesem Weg etwa 11 Millionen US-Dollar durch 56 Mitarbeiter für das Startup zusammen.
Enormes Interesse an Beteiligung
Mitgründer Lei Jun setzte eine Grenze für Basis-Investitionen, nachdem sich ein starkes Interesse an einer Investition seitens der Mitarbeiter abzeichnete. Offensichtlich schien eine Geldanlage in ein greifbares Unternehmen sicherer, als eine Investition in den öffentlichen Aktienmarkt. Deshalb sollte aber mit einer Begrenzung verhindert werden, dass zwecks einer Beteiligung unnötig schwere Kredite durch die Mitarbeiter aufgenommen werden und sich die Angestellten deswegen Risiken aussetzen. Außerdem sagte Li Weixing in einem Interview, dass ein mögliches Scheitern des Startups dann entsprechend schwerwiegend gewesen wäre, zitiert "Bloomberg" den Mitentwickler des Betriebssystems von Xiaomi. Die Grenze belief sich schließlich pro Mitarbeiter auf 300.000 Yuan, was heute etwa 47.000 Dollar entspricht.
Vom Startup zum Senkrechtstarter
Obwohl Xiaomi Mitgründer Lei Jun bereits im Jahr 2010 lokaler Tech-Star mit einer Million Follower auf einem chinesischen sozialen Netzwerk war, vermutete zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich niemand, dass das Startup einmal renommierten Smartphone-Herstellern wie Samsung, Huawei oder Apple Konkurrenz machen könnte. Laut "Bloomberg" gilt Xiaomi heute als viertgrößter Smartphone-Hersteller der Welt. Die Mitarbeiter, die früh an das Startup und die Idee von Lei Jun glaubten, könnten sich bald glücklich schätzen: Indem sie nicht nur das Risiko eingegangen waren, für ein solch neues Unternehmen zu arbeiten, sondern sich zudem finanziell beteiligten, bewiesen sie, über den richtigen Riecher verfügt zu haben.
Bis zu 3 Milliarden US-Dollar bei Börsengang
Sollte Xiaomi - wie in den Prospekten angegeben - 15 Prozent des Unternehmens bei einer IPO-Bewertung von 100 Milliarden US-Dollar freigeben, könnten diese 56 Mitarbeiter insgesamt drei Milliarden US-Dollar kassieren. Mindestens müssten sie jedoch auf einen Betrag von 1,4 Milliarden US-Dollar kommen, wenn 25 Prozent bei einer Bewertung von 50 Milliarden freigegeben werden, berichtet "Bloomberg". Im Schnitt dürften jedem der 56 investierten Mitarbeiter um die 36 Millionen US-Dollar zustehen.
Xiaomi-Gründer erzielen am meisten
Lei Jun und die anderen Mitgründer legten in dieser Finanzierungsrunde eine höhere Summe als der Durchschnitt auf den Tisch, weshalb sie mit dem IPO auch deutlich mehr verdienen könnten. Wie "Bloomberg" verlautet, könnten fünf von ihnen sogar Milliardäre werden. Allein Lei Juns gesamte Beteiligung beläuft sich wertmäßig mit etwas Glück auf 27 Milliarden US-Dollar.
Mit welcher Summe die 56 Mitarbeiter letztendlich für ihr frühes Vertrauen in das inzwischen erfolgreiche Unternehmen entlohnt werden, bleibt abzuwarten - schließlich hängt der Betrag weiterhin vom Aktienverkauf im Rahmen des Börsengangs ab.
Theresa Holz / Redaktion finanzen.at
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