Datenschutzprobleme? 24.01.2020 14:35:46

Uber erwartet wegen Scooter-Daten Konfrontation mit EU-Städten

Uber erwartet wegen Scooter-Daten Konfrontation mit EU-Städten

Wie der US-Konzern mitteilte, haben mehrere Städte bei dem Unternehmen Daten über die Nutzung von Elektrorollern bzw. Scootern und Fahrrädern angefragt. Hierdurch könnten sich ähnliche Datenschutzprobleme ergeben wie sie auch schon zwischen Uber und der US-Stadt Los Angeles aufgetreten sind.

Die zuständigen Behörden von Paris, London, Brüssel und Lissabon erwägen laut einer Uber-Sprecherin unterschiedliche Ansätze für die geforderte Datenweitergabe. Einige wollten den Datenaustausch als Teil-Voraussetzung für eine Geschäftsgenehmigung etablieren. Uber befinde sich mit den Städten derzeit in Gesprächen, so die Sprecherin. Vertreter der Städte äußerten sich auf eine Anfrage zur Stellungnahmen nicht sofort.

Der US-Konzern hofft darauf, dass sich die Kommunalbehörden auf einen einheitlichen Standard für den Datenaustausch mit Unternehmen einigen, so der Uber-Datenschutzbeauftragte Simon Hania am Rande einer Datenschutzkonferenz in Brüssel.

Die Städte interessierten sich vor allem aus Gründen der Stadtplanung und der Verkehrsanalyse für Echtzeitdaten über den Verleih von Fahrrädern und Elektrorollern. Zudem lasse sich hierdurch auch gewährleisten, dass die Fahrzeuge wieder an ihre Stationen zurückgebracht werden. Rechtsexperten sehen dies jedoch kritisch, da eine Daten-Herausgabe von Uber nach dem Datenschutzgesetz der EU nicht ohne weiteres möglich sei.

Die vier Städte versuchten detaillierte Daten von Uber zu erhalten, womit individuelle Personen identifiziert werden könnten, auch wenn diese zuvor anonymisiert worden seien, so Hania in einem Interview auf der Konferenz. Andere Städte würden hingegen weniger spezifisch aggregierte Daten verlangen, während andere gar Informationen darüber haben wollten, wo Fahrräder nach der Nutzung wieder abgestellt worden seien.

Eine mögliche Identifizierung einzelner Personen könnte unter die Allgemeine Datenschutzverordnung der EU (GDPR) fallen. Diese verlange, dass jeder Nutzer seine Zustimmung zur Weitergabe der Daten an die Behörden geben müsse. Zudem bestehe die Gefahr, dass Hacker an die gesammelten Daten gelangen könnten.

Der Technologie-Chef der Stadt Amsterdam, Ger Baron, gibt zu bedenken, dass zu viele Echtzeitdaten für Städte keinen Mehrwert bringen dürften. "Wir müssen nicht wissen, wo sich jemand zu jeder Zeit aufhält", so Baron. Interessant für uns ist, ob es sich um ein echtes Geschäftsmodell handelt und ob die Städte hierdurch mit finanziellen Belastungen konfrontiert werden. Auch die Sicherheit der Daten ist von Bedeutung.

Die europäischen Datenschutzbehörden haben derweil angekündigt, zu prüfen, wie Kommunalbehörden intelligente Technologien verwenden, die personenbezogene Daten sammeln. Die EU kann gegen Unternehmen und Behörden, die gegen die GDPR verstoßen, Geldbußen von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent der weltweiten Umsätze verhängen, je nachdem, welcher Betrag höher ist.

BRÜSSEL (Dow Jones)

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Bildquelle: Mateusz_Szymanski / Shutterstock.com,Christopher Penler / Shutterstock.com,Casimiro PT / Shutterstock.com,Uber

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