Plan erdacht |
22.01.2020 14:42:42
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TUI und Sunexpress sehen sich für längeres Boeing-Flugverbot gewappnet - TUI-Aktie dennoch tiefer
So habe sich Sunexpress wie schon im vergangenen Jahr frühzeitig um Ersatzflugzeuge gekümmert. Auch TUI hat sich vorbereitet, um je nach Dauer des Flugverbots für die Max-Jets auf andere Maschinen zurückgreifen zu können. Sunexpress macht zu den Mehrkosten keine Angaben. TUI rechnet für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September nach bisherigen Angaben mit einer Sonderbelastung zwischen rund 130 und 400 Millionen Euro. Entschädigungen durch Boeing sind dabei allerdings nicht eingerechnet.
Die TUI-Aktie verlor am Morgen an der Londoner Börse zeitweise sieben Prozent an Wert. Zuletzt lag sie noch mit 4,42 Prozent im Minus und war damit Schlusslicht im britischen Leitindex FTSE 100. Seit zwölf Monaten beläuft sich der Kursverlust auf fast 30 Prozent.
"Wir versuchen die Kostenbelastung so niedrig zu halten wie möglich", sagte der TUI-Sprecher. Wenn die Maschinen wieder abheben dürfen, will das Unternehmen nach Möglichkeit schnell reagieren. "Nach einer Freigabe durch die Behörden könnten die Maschinen in relativ kurzer Zeit einsatzfähig sein." Neben notwendigen Veränderungen an den Flugzeugen - vor allem an der Software - und einer möglicherweise notwendigen Schulung der Piloten müssen dann etwa die Triebwerke wieder betriebsbereit gemacht werden.
Boeing hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass das Management erst etwa Mitte des Jahres mit einer Freigabe durch die zuständigen Behörden rechnet. TUI und Sunexpress warten als Großkunden von Boeing immer noch vergeblich auf die bestellten Flugzeuge der Reihe, die seit März 2019 nach zwei tödlichen Abstürzen weltweit am Boden bleiben müssen. Auch die Auslieferungen neuer Jets ist seitdem gestoppt. Inzwischen hat Boeing die Produktion des Modells vorläufig ausgesetzt.
Der TUI-Konzern hatte bereits 15 Maschinen des Typs bei seinen Airlines außerhalb Deutschlands im Einsatz, die wegen des Flugverbots am Boden bleiben müssen. Weitere acht sollten eigentlich im vergangenen Jahr ausgeliefert werden - auch an die deutsche Tochter TUIfly. Sunexpress hatte ursprünglich 32 Exemplare geordert und im vergangenen Jahr sogar noch zehn Maschinen nachbestellt. Erhalten hat sie bisher keinen einzigen Jet.
/stw/eas/jha/
HANNOVER/FRANKFURT (dpa-AFX)
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