Trotz Umsatzsteigerung |
15.05.2018 14:34:41
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Trendwende bei K+S geht Aktionären zu langsam voran
Lohr führt seit Mai 2017 den MDAX-Konzern und hatte dem Unternehmen eine neue Strategie verordnet. Diese sieht Wachstumsziele bis 2030 vor. Einigen Aktionärsvertretern geht das zu langsam. "Wie können wir messen, ob wir auf dem richtigen Weg sind?", fragte Marc Thüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Man vertraue Lohr aber.
Die geschäftliche Trendwende des K+S Konzerns geht den Aktionären des nordhessischen Dünger- und Salzproduzenten nicht schnell genug. Sie kritisierten auf der Hauptversammlung am Dienstag in Kassel ein zu langsames Wachstum und die vorgeschlagene Dividende von 35 Cent. Die Geschäftszahlen seien zwar besser geworden, das ist "aber immer noch zu wenig", sagte Florian Honselmann von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger.
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Marc Thüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz sprach dem neuen K+S-Chef Burkhard Lohr aber das Vertrauen aus. Lohr führt seit Mai 2017 den MDAX-Konzern, dem nach dem Krisenjahr 2016 im vergangenen Jahr die Wende gelungen ist. Der Umsatz stieg von 3,5 auf 3,6 Milliarden Euro. Der Gewinn kletterte von 131 auf 145 Millionen Euro. Die vorgeschlagene Dividende war 5 Cent höher als im Vorjahr, aber einigen Aktionären zu niedrig.
In Umweltfragen setzte der neue K+S-Chef auf Dialog mit Kritikern und Vergleiche in Rechtsstreitigkeiten. Unter anderem hatte er sich mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) geeinigt, ab 2021 auf die Verpressung von Salzabfällen im Untergrund zu verzichten. "Diesen Weg werden wir konsequent fortsetzen", sagte Lohr, der für seinen "Umweltfrieden" auch Lob von Aktionären erhielt.
Bei der Hauptversammlung gab es trotzdem Protest von Umweltschützern und Bürgerinitiativen. Sie kritisieren, dass K+S Salzabfälle in Flüssen entsorgt und Salzhalden aufstocken will. Die Produktion des Konzerns hängt maßgeblich von Entsorgungsmöglichkeiten ab. "K+S hat ganz erhebliche Schäden an der Umwelt zu verantworten", sagte Christian Russau als Vertreter des Vereins Kritischer Aktionäre und des BUND.
K+S wolle die Probleme zwar offenbar angehen, doch die daraus resultierende Aufgabe sei wegen der Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte gewaltig. Als Beispiel nannte Russau Gefahren für das Grundwasser durch bereits im Untergrund verpresste Salzabfälle im hessisch-thüringischen Kalirevier. Unter dem Slogan "Kein Rohr vom Lohr" lehnen die Kritiker auch den geplanten Bau einer K+S-Pipeline ab, die Salzabfälle von Osthessen zur Oberweser bringen soll.
Die Aktien von K+S setzten am Dienstag mit einem Plus von 0,86 Prozent auf 25,76 Euro an ihre Erholung fort. Zum Wochenstart hatten die Geschäftszahlen für das erste Quartal frischen Schwung verliehen. Der Konzern war zwar holprig ins Jahr 2018 gestartet, Analysten hatten das aber vor allem auf vorübergehende Effekte wie eine verspätete Anbausaison der Landwirte wegen des langen Winters geschoben. K+S hatte das Jahresziel eines deutlichen operativen Gewinnwachstums bestätigt.
KASSEL (dpa-AFX)
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