Vorteil: Skalierbarkeit |
04.04.2021 22:13:00
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Traditionsautobauer holt auf: Wie lange bleibt Tesla noch Marktführer im EV-Bereich?
• Technologie-Roadmap für die Bereiche Batterie und Laden
• Vorteil gegenüber Tesla: Skalierbarkeit
Am 15. März gab VW eine Pressekonferenz nach dem Vorbild des "Battery Day" von Tesla - genannt "Power Day" und präsentierte dort seine Technologie-Roadmap für die Bereiche Batterie und Laden bis 2030. VW sieht sich selbst auf einem guten Weg in Sachen Elektrifizierung: "Viele in der Branche haben unseren Ansatz in Frage gestellt", zitiert Bloomberg VW-Chef Herbert Diess aus der Veranstaltung in der Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg. "Heute ziehen sie nach, während wir die Früchte ernten."
VW in Europa bereits an der Spitze
Im vergangenen Jahr wurde VW zum führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen in Europa. Zum Erfolg des Unternehmens trug unter anderem das Modell ID.3 bei. Vor kurzem wurden auch die ersten ID.4 in Deutschland an Kunden übergeben. 2021 plane VW die Lieferung von 1 Million Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen, berichtet Bloomberg. Diess wolle Tesla bis spätestens 2025 beim Verkauf von Elektrofahrzeugen überholen. Einige Analysten gehen davon aus, dass dies sogar noch deutlich früher passieren wird.
Aufstocken der Batteriezellproduktion
p> Eines der Ziele von VW ist es, die Kosten der Batterien für E-Autos deutlich zu senken, damit Elektroautos für Kunden attraktiver werden. Bis 2030 wolle VW zusammen mit Partnern insgesamt sechs Zellfabriken in Europa in Betrieb nehmen und damit auch Versorgungssicherheit garantieren, erklärt Thomas Schmall, Vorstand für den Geschäftsbereich Technik der Volkswagen AG und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components. "Die neuen Werke sollen im Endausbau Zellen mit einem Energiegesamtwert von 240 Gigawattstunden pro Jahr produzieren", schreibt VW in einer Pressemitteilung zu seinem "Power Day". Die Produktion von Volkswagen Premium-Zellen finde in Zusammenarbeit mit Northvolt in der schwedischen Gigafabrik "Northvolt Ett" in Skellefteå statt. An diesem Standort solle die Produktion 2023 starten und schrittweise auf bis zu 40 GWh Jahreskapazität ausgebaut werden. "Die nun von Volkswagen betriebene Gigafabrik in Salzgitter wird ab 2025 die Einheitszelle für das Volumensegment produzieren und Innovationen in Prozess, Design und Chemie entwickeln", erklärt VW in der Pressemitteilung. Und auch Salzgitter werde perspektivisch bis zu 40 GWh pro Jahr fertigen. Durch diese Neuaufstellung würden bessere Skaleneffekte erzielt und die Produktionskomplexität reduziert. Für die weiteren Fabriken würden derzeit mögliche Standorte und Partner geprüft.Ausbau des Schnellladenetzes
Neben der Batterieproduktion plant VW den groß angelegten Ausbau eines Schnellladenetzes. Bis 2025 wolle das Unternehmen nach eigenen Angaben im Verbund mit Partnern rund 18.000 öffentliche Schnellladepunkte in Europa betreiben. Das entspreche einer Verfünffachung des Schnellladenetzes gegenüber heute und rund einem Drittel des für 2025 prognostizierten Gesamtbedarfs auf dem Kontinent, wie VW in seiner Mitteilung erklärt. Dabei helfen sollen, neben dem Joint-Venture IONITY, eine Reihe von strategischen Partnerschaften, wie unter anderem mit BP, ARAL, Iberdrola und Enel. Mit Electrify America plane VW bis Ende des Jahres zudem rund 3.500 Schnellladepunkte in Nordamerika - in China über das Joint-Venture CAMS insgesamt 17.000 Schnellladepunkten bis 2025.
Vorteil gegenüber Tesla: Skalierbarkeit
Vor allem mit einem Punkt, der Tesla noch fehlt, kann VW-Chef Diess die Investoren von Volkswagen überzeugen: Skalierbarkeit. VW sei, wie Bloomberg berichtet, mit seinen vielen Marken und einem Absatz von 9,3 Millionen Fahrzeugen 2020 - im Vergleich zu einer halben Million bei Tesla - perfekt positioniert, "um Ressourcen zu bündeln und die Kosten für die Entwicklung neuer Technologien zu tragen".
Bis 2025 werde VW ein einziges skalierbares System haben, um alle E-Autos - unabhängig von Marke oder Segment - zu unterstützen, so Bloomberg. "Sie haben das Vertrauen, dass sie Tesla einholen können", so Michael Dean, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Er erwartet, dass VW bis 2023 an der Spitze des EV-Marktes stehen wird. "Ihr Vorstoß in die Elektrifizierung ist ernst."
Redaktion finanzen.at
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