Differenzen über Aufträge |
14.04.2014 14:42:00
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ThyssenKrupp will aus Schiffbau in Schweden aussteigen
- verkaufen zu wollen. Mit dem Rüstungskonzern Saab AB seien dazu
Gespräche vereinbart worden. Die schwedische Regierung möchte aus Gründen der nationalen Sicherheit den U-Bootbau wieder in einem Unternehmen in schwedischem Besitz ansiedeln. ThyssenKrupp begründete denn auch die Verkaufspläne mit der Absicht Stockholms, "künftige Marineschiffbauprogramme national durchführen zu wollen".
Bei ThyssenKrupps schwedischer Schiffbautochter arbeiten an den drei Standorten Malmö, Karlskrona und Muskö rund 900 Beschäftigte. 1999 hatte die Kieler Werft HDW Kockums erworben, im Jahr 2005 übernahm ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) HDW und damit auch die Werft in Schweden.
Das Misstrauen in Stockholm scheint groß zu sein: Laut "Kieler Nachrichten" (Montag) soll es eine Aktion mit Militärpolizei auf dem TKMS AB-Gelände in Malmö gegeben haben, um Motoren für die A 26 U-Boote, die Schweden bauen lassen will, zu beschlagnahmen. Schwedische Medien hatten über die Aktion vom vergangenen Dienstag berichtet, Militär habe bei Kockums alles beschlagnahmt, was dem schwedischen Staat und zur Entwicklung des neuen U-Boots A 26 gehöre.
Eine Sprecherin der schwedischen Beschaffungsbehörde FMV für Militärgüter sagte am Montag in Stockholm auf dpa-Anfrage, es habe sich um einen "gewöhnlichen Transport von Verteidigungsmaterial" gehandelt. Details könne sie nicht nennen. Auch ThyssenKrupp wollte sich nicht näher zur Polizeiaktion äußern.
Noch im März hatte ThyssenKrupp in Stockholm bei einem Krisengespräch mit der FMV Zugeständnisse gemacht und die Entwicklung eines U-Boots in Schweden sowie die Verlagerung von Arbeitspaketen von seiner gut ausgelasteten Kieler Marinewerft angeboten - vergeblich.
Verteidigungsministerin Karin Enström bezeichnete Anfang April im schwedischen Rundfunk die U-Boot-Fähigkeiten als ein wesentliches Sicherheitsinteresse für Schweden. "Für Schweden ist es wichtig, dass wir die staatliche Kontrolle über unser geistiges Eigentum behalten", sagte Enström. Zudem hatte es Dissenz über die internationale Vermarktung des U-Boots A 26 gegeben.
ThyssenKrupp betonte, seinen "profitablen" Marineschiffbau jetzt auf die Standorte Emden, Hamburg und Kiel zu konzentrieren. "Dieser Bereich verfügt über einen hohen Auftragsbestand, der die Auslastung und Beschäftigung bis 2020 sichert."/wbj/mho/DP/fbr
ESSEN/STOCKHOLM/KIEL (dpa-AFX)
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