Thyssenkrupp setzt im Werkstoffhandel auf Digitalisierung

   DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Digitalisierung soll thyssenkrupp im Werkstoffhandel zu mehr Profitabilität verhelfen. In der Sparte Materials Services will der Stahl- und Technologiekonzern in den nächsten Jahren eine operative Marge von mehr als 3 Prozent erzielen, wie Hans-Josef Hoß, Vorstandsmitglied der Sparte, bei einem Pressegespräch am Dienstag in Düsseldorf sagte. Einen genauen Zeitraum nannte der Manager allerdings nicht.

   Bisher hatte Thyssenkrupp für den Konzernteil nur eine "Rückkehr zu einem höheren Margenniveau" als Ziel ausgegeben. Im vergangenen Geschäftsjahr lag die operative Gewinnspanne des Konzernteils bei 1,4 Prozent. "Das ist nicht ausreichend", sagte Hoß am Dienstag. Thyssenkrupp macht im Werkstoffgeschäft besonders der hohe Preisdruck zu schaffen.

   Um sein Margenziel zu erreichen, setzt der Konzern unter anderem auf eine neue Digitalstrategie und steigt in Europa in den Online-Werkstoffhandel ein. In den USA ist Thyssenkrupp in dem Bereich bereits aktiv. Dort nutzen nach den Worten von Hoß etwa 90.000 Kunden die Internetshops. Nun will Thyssenkrupp in Europa neue Kundengruppen erschließen. Gerade ist ein Onlineshop für Endkunden in Großbritannien an den Start gegangen, ab April soll es ihn auch in Deutschland geben.

   "Wir wollen deutlich schneller wachsen als der Markt", sagte Hoß. "Im Retailbereich glauben wir an zweistellige Wachstumsraten." Um das Internetgeschäft auszubauen, brauche es aber Zeit, räumte der Spartenchef ein. "Sie werden nie in drei Jahren 50 Prozent ihres Geschäfts online erzielen."

   Thyssenkrupp ist nicht das erste deutsche Unternehmen aus der Stahlbranche, das Produkte über das Internet verkauft. Der Stahlhändler Köckner & Co treibt seine Digitalisierung schon seit Längerem voran: Im Jahr 2019 will der Konzern mehr als die Hälfte seines Umsatzes über das Internet erzielen.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

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   December 15, 2015 07:44 ET (12:44 GMT)

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