Nach Gewinnrückgang |
24.11.2016 07:10:46
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thyssenkrupp plant Dividende wie im Vorjahr
Für das im Oktober begonnene Geschäftsjahr ist der Konzern "vorsichtig optimistisch". thyssenkrupp stellt ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,7 Milliarden Euro in Aussicht. Der Jahresüberschuss soll sich deutlich verbessern.
Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte thyssenkrupp seine im Mai nach unten korrigierten Ziele. Das bereinigte EBIT des Konzerns sank von 1,68 Milliarden auf 1,47 Milliarden Euro. Damit traf thyssenkrupp genau die Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten.
Besonders stark ging das operative Ergebnis in der Werkstoffsparte Materials Services zurück: Das bereinigte EBIT des Konzernteils sank um 38 Prozent auf 128 Millionen Euro. Das europäische Stahlgeschäft verzeichnete einen Rückgang von 36 Prozent auf 315 Millionen Euro. Verantwortlich für die Verschlechterung waren vor allem rückläufige Mengen und sinkende Preise.
Verbesserungen gab es hingegen in der amerikanischen Stahlsparte, die nur noch aus einem Werk in Brasilien besteht: Der Verlust des Konzernteils verringerte sich von 138 Millionen auf 33 Millionen Euro. Dazu trugen unter anderem positive Wechselkurseffekte und Effizienzmaßnahmen bei. Positiv entwickelte sich zudem erneut das Aufzugsgeschäft, dessen operatives Ergebnis um 8 Prozent auf 860 Millionen Euro stieg. <
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thyssenkrupp hat Sparziel erneut übertroffen
Einen großen Beitrag zur Ergebnisentwicklung des Konzerns leistete das Sparprogramm. Wie im Vorjahr übertraf thyssenkrupp sein selbstgestecktes Ziel: Statt um 850 Millionen senkte der Konzern seine Kosten um knapp 1 Milliarde Euro. Für das laufende Geschäftsjahr hat thyssenkrupp erneut ein Sparziel von 850 Millionen Euro ausgegeben.
"Die großen Schwankungen auf den Werkstoffmärkten zeigen, dass wir die Transformation zu einem starken Industriekonzern fortsetzen müssen", zitierte thyssenkrupp seinen Vorstandschef Heinrich Hiesinger. Vor diesem Hintergrund verhandelt der Konzern unter anderem mit Tata Steel über eine Zusammenführung der europäischen Stahlaktivitäten.
Positiv entwickelte sich der Mittelzufluss von thyssenkrupp. Der Konzern nahm 198 Millionen Euro mehr ein als er ausgab - ohne Berücksichtigung von Einnahmen aus Verkäufen und Ausgaben für Akquisitionen. Im Vorjahr waren es 115 Millionen Euro gewesen. Der nun erreichte Wert lag deutlich über der Prognose. thyssenkrupp hatte einen negativen bis ausgeglichenen freien Cashflow erwartet. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem leicht positiven Wert.
Die Verbindlichkeiten von thyssenkrupp nahmen leicht zu: Die Nettofinanzschulden stiegen von 3,41 Milliarden Euro Ende September 2015 auf 3,5 Milliarden Euro. Das Eigenkapital verringerte sich deutlich, der Konzern musste vor allem aufgrund des niedrigen Zinsniveaus die Pensionsrückstellungen um mehr als 1 Milliarde auf 8,75 Milliarden Euro erhöhen. Das Gearing - also das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital - stieg um 31 Prozentpunkte auf 134 Prozent.
Unter dem Strich verdiente thyssenkrupp im vergangenen Geschäftsjahr 296 Millionen Euro und damit 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank um 8 Prozent auf 39,26 Milliarden Euro. Grund dafür war nach Angaben von thyssenkrupp vor allem der hohe Import- und Preisdruck bei den Werkstoffgeschäften. Der Auftragseingang lag mit 37,42 Milliarden Euro um 9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Marktbeobachter werten die Geschäftszahlen zunächst als leicht negativ. "Die Zahlen und der sehr vorsichtige Ausblick dürften Gewinnmitnahmen auslösen, für Kursgewinne reichen sie nicht", sagt ein Analyst in einer ersten Einschätzung. Im vorbörslichen Handel verliert die Aktie 3 Prozent an Wert. Das Papier hat in den vergangenen zwei Wochen allerdings auch um rund 10 Prozent zugelegt.
DJG/jen/gos
Dow Jones Newswires
ESSEN (Dow Jones)
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