30.01.2015 10:16:31
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ThyssenKrupp-Chef Hiesinger warnt vor zu viel Optimismus
Von Jenny Busche
BOCHUM-- ThyssenKrupp ist nach Ansicht von Vorstandschef Heinrich Hiesinger unbeirrt auf dem Weg zu mehr Umsatz, einem höheren Gewinn und Verbesserungen beim Cashflow. Zwar seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unsicherer geworden, sagte Hiesinger zu Beginn der ThyssenKrupp-Hauptversammlung in Bochum laut Redemanuskript. Die Konzernverantwortlichen seien aber überzeugt, dass Effizienzverbesserungen Wirkung zeigten. "Darin bestärkt uns auch das abgelaufene erste Quartal", sagte Hiesinger.
Der ThyssenKrupp-Chef warnte die Aktionäre gleichwohl vor allzu guter Laune. Der Konzern sei "noch nicht über den Berg", sagte er. Die Bilanzkennzahlen hätten noch lange nicht das Niveau erreicht, "das wir uns mittelfristig vorstellen". Sorge bereitet dem ThyssenKrupp-Chef vor allem der Cashflow: "Wir haben beim Mittelzufluss die Wende noch nicht geschafft", sagte er. Hiesinger will im laufenden Geschäftsjahr nach eigenen Worten einen "mindestens ausgeglichenen Mittelzufluss vor Desinvestitionen" erreichen. Im vergangenen Geschäftsjahr, das im September zu Ende gegangen war, hatte ThyssenKrupp nur dank Unternehmensverkäufen mehr eingenommen als ausgegeben.
Für das vergangene Geschäftsjahr schlug Hiesinger den Aktionären am Freitag dennoch erstmals seit drei Jahren eine Dividende vor: Wie schon bei der Vorstellung des Jahresabschlusses angekündigt, will er 11 Cent je Aktie ausschütten. "Das ist natürlich nicht mehr als ein Signal", sagte der Konzernchef. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte ThyssenKrupp nach drei Jahren mit Milliardenverlusten erstmals wieder einen Nettogewinn erzielt - unter anderem dank eines harten Sparprogramms.
Im angefangenen Geschäftsjahr strebt ThyssenKrupp ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Zudem gilt bei dem Konzern das Ziel eines "deutlich positiven" Jahresüberschusses. Der Umsatz soll "auf vergleichbarer Basis gegenüber dem Vorjahr" im einstelligen Prozentbereich wachsen. Das hatte Konzernchef Hiesinger schon früher in Aussicht gestellt. Dieser Ausblick gelte auch "aus heutiger Sicht", sagte er nun den Aktionären.
Der ThyssenKrupp-Chef beschwor am Freitag zudem die Vorteile des Konzernverbunds. "Gemeinsam sind wir stärker", sagte er. "Verbundkraft bedeutet, dass wir gemeinschaftlich ganze Branchen besser erschließen." Beobachter hatten immer wieder über eine Aufspaltung des ThyssenKrupp-Konzerns - etwa einen Ausstieg aus der Stahlproduktion - spekuliert. Hiesinger sagte nun, die Diversifizierung mache den Konzern "robuster gegen Marktschwankungen in einzelnen Geschäften". Ein "aktives Portfoliomanagement" gehöre aber zum Konzernalltag, sagte Hiesinger. Das zeigten etwa ein Zukauf im Aufzugsgeschäft und der Werftverkauf in Schweden.
In der Vergangenheit sind die ThyssenKrupp-Verantwortlichen bei dem Versuch, den Konzern neu zu sortieren, allerdings mehrmals auf Schwierigkeiten gestoßen. Hiesinger verteidigte abermals den nach langen Bemühungen abgeschlossenen Verkauf des Stahlwerks im US-Bundesstaat Alabama und die Rücknahme der Edelstahltöchter VDM und AST von dem finnischen Konzern Outokumpu, nachdem dieser in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Für beide Unternehmen, die der Konzern wieder verkaufen will, hat ThyssenKrupp Restrukturierungspläne erarbeitet.
Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com
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January 30, 2015 04:15 ET (09:15 GMT)
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