11.08.2016 11:52:40

thyssenkrupp-Aktie volatil: Aktionäre streichen Gewinne ein

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre von thyssenkrupp haben am Donnerstag nach der Vorlage durchwachsener Resultate zunächst einmal Kasse gemacht. Die Papiere gehörten am Vormittag zu den größten Verlierern im freundlichen DAX, berappelten sich bis zum Mittag aber wieder und standen zuletzt sogar mit 0,57 Prozent im Plus bei 21,235 Euro.

Der Industriekonzern habe die Erwartungen im dritten Geschäftsquartal zwar beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) übertroffen, der freie Mittelzufluss (FCF) habe aber enttäuscht, schrieb Analyst Christian Obst von der Baader Bank in einer ersten Einschätzung.

Laut Obst nimmt angesichts der angespannten Bilanzlage und des Szenarios eines niedrigen Wachstums der Druck zu, den Konzern umzubauen. So liegt das Verhältnis der Nettoschulden zum Eigenkapital bei sehr hohen 175 Prozent. Allerdings versicherte der Vorstand, dass die Quote bis Ende September wieder unter die kritische Marke von 150 Prozent sinken soll. Dies ist für einige Kreditverträge wichtig.

Das bereinigte Ebit fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 441 Millionen Euro. Thyssenkrupp gibt sich mit Blick auf die Geschäftsentwicklung aber zuversichtlich. "Wir verzeichnen jetzt erste Verbesserungen bei den Roh- und Werkstoffpreisen", sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger. Schon im abgelaufenen Quartal hätten sich erste Erholungstendenzen gezeigt.

Auch die Anleger setzten seit einiger Zeit auf eine Geschäftserholung. Erst am Dienstag waren die Papiere fast bis auf ihr Jahreshoch knapp unter 22 Euro gestiegen, aber an diesem Widerstand gescheitert. Zur Wochenmitte setzte dann Verkaufsdruck ein: Es ging um rund 3 Prozent nach unten. Seit dem Mehrjahrestief Mitte Februar summiert sich das Plus allerdings immer noch auf nahezu zwei Drittel.

Der Grund für den Kursanstieg liegt in der Entspannung der Lage auf dem europäischen Stahlmarkt, der seit geraumer Zeit unter Überkapazitäten und der Billigkonkurrenz aus China leidet. Die EU führte mittlerweile aber erste Schutzzölle auf chinesischen Stahl ein. Zudem nahm jüngst die Hoffnung auf eine Konsolidierung der Branche und damit sinkende Überkapazitäten zu. So führen Thyssenkrupp und der indische Mischkonzern Tata in diesem Zusammengang Gespräche. Laut Tata solle ergründet werden, ob ein Gemeinschaftsunternehmen für das Stahlgeschäft in Europa eine sinnvolle Möglichkeit sei./mis/das

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