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14.06.2023 17:52:00
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thyssenkrupp-Aktie steigt: Habeck rechnet mit EU-Genehmigung für deutsche Milliardenhilfen an thyssenkrupp
"Die Stahlindustrie in Deutschland hat sich auf den Weg gemacht die große Aufgabe der Dekarbonisierung anzugehen und dabei müssen und werden wir sie als Bundesregierung unterstützen", sagte Habeck vor dem Stahlaktionstag der IG Metall in Duisburg. Dort will er später auch eine Rede halten. Die Bundesregierung stehe zu ihren Förderzusagen und habe in den letzten Tagen noch einmal sehr intensiv mit der Europäischen Kommission verhandelt.
"In diesen Verhandlungen konnte gestern ein zentraler Verfahrensschritt erreicht werden. Wir haben uns mit der EU-Kommission auf die zentralen Parameter für eine Beihilfegenehmigung verständigt. Die Grundlagen für die Genehmigungsentscheidung sind damit klar umrissen und damit hat auch thyssenkrupp die notwendige Planungssicherheit", so Habeck.
Damit sei "Grüner Stahl", der mit erneuerbaren Energien produziert wird, made in Germany und Europa möglich. Man brauche eine starke Stahlindustrie auch in Zukunft in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen und in Europa.
Das Projekt tkH2steel ist eines von mehreren Projekten im Rahmen des gemeinsamen europäischen Projekts zu Wasserstoff (sogenanntes IPCEI Wasserstoff). Im Rahmen des IPCEI Wasserstoff wurden vier Stahlprojekte der Firmen Salzgitter Flachstahl, ArcelorMittal, thyssenkrupp Steel Europe (tkse) und SHS in einem Interessenbekundungsverfahren ausgewählt. Salzgitter hat bereits den Förderbescheid über 1 Milliarde Euro erhalten, nachdem die Europäische Kommission dieses Projekt beihilferechtlich genehmigt hatte.
Die anderen Projekte befinden sich laut Ministerium noch im beihilferechtlichen Genehmigungsprozess. Im Kern beinhalten alle Projekte die Errichtung einer Direktreduktionsanlage und eines angeschlossenen Elektrolichtbogenofens oder Einschmelzers.
EU Kommission mit Förderung von "grünem" Stahl in Duisburg wohl einverstanden
Die EU-Kommission ist nach Angaben von IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner mit der Förderung einer neuen Anlage zur Herstellung von "grünem" Stahl bei thyssenkrupp in Duisburg grundsätzlich einverstanden. Dies gehe aus einem Schreiben hervor, das aus Brüssel an das Wirtschaftsministerium gegangen sei, sagte Kerner am Mittwoch am Rande einer Demonstration von Stahlarbeitern.
Allerdings habe dieses Schreiben noch keinen rechtsverbindlichen Charakter. Etwaige Kürzungen der beantragten Summe in Höhe von zwei Milliarden Euro seien damit noch nicht vom Tisch. Auch seien die Konditionen noch unklar, sagte Kerner, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp ist.
Einen Förderbescheid gebe es weiterhin nicht, betonte Kerner. Es bestehe die Gefahr, dass bei einer weiteren Verzögerung der Großauftrag an den Anlagenbauer SMS zum Bau der geplanten Direktreduktionsanlage zurückgezogen werde. "Wir wollen grünen Stahl produzieren, nicht irgenwann, sondern jetzt", sagte Kerner.
Tausende Stahlarbeiter von Thyssenkrupp demonstrierten am Mittwoch in Duisburg für die Milliardenförderung der neuen Anlage. Die IG Metall gab die Teilnehmerzahl mit rund 12 000 an. Das gesamte Projekt kostet deutlich über zwei Milliarden Euro. Das Land NRW und der Bund wollen es mit insgesamt rund zwei Milliarden Euro fördern. Die beihilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission steht aber noch aus.
Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) wollten zu den Stahlarbeitern sprechen.
Via XETRA stiegen die thyssenkrupp-Papiere am Mittwoch schlussendlich um 1,94 Prozent auf 7,47 Euro.
BERLIN (Dow Jones)
DUISBURG (dpa-AFX) -
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